Habe den Roman gestern Abend auslesen können und war ab dem Showdown zwischen Marlowe und Malloy so gespannt und musste bis zum Ende weiterlesen. Chandler schafft es wie kein Zweiter die Spannung auch im Mittelteil zu halten. Auch wenn der Roman an manchen Stellen zu geradlinig und konventionell war, waren die Figuren doch gut gezeichnet und hatten Tiefe. Bei manchen wusste man nie ob sie auch Böses im Schilde führen und gerade auch die weiblichen Charaktere waren weitaus weniger stereotyp wie man das manchmal von Darstellungen aus den 40ern denkt. Die wechselnden Locations waren auch abwechslungsreich, wenn auch fiktiv waren sie detailliert beschrieben. Manchmal regt das zum Nachdenken an und es ist auch nicht negativ, wenn man den genauen Standort nicht ermitteln kann.
Sehr gut hat mir die Stelle im Canyon gefallen wo Marlowe bewusstlos und verloren war. Die Angst spielte generell unterbewusst immer eine Rolle und ohne Annie Riordan hätte er da nicht herausgefunden. In einem der Werke der Chandler-Nachfolger feierte sie übrigens ihr Comeback.
Ich gebe
Für mich ein Top 3 Marlowe, kann es aber nicht mit "Lady In The Lake" (mein Lieblingsbuch) aufnehmen.