Sie haben in den letzten Jahren den Aufstieg meistens nur knapp verpasst. Gegen Meppen waren sie sogar in beiden Reli-Spielen die spielstärkere Mannschaft, einzig beim Elfmeterschießen haben den Spielern die Nerven verlassen. Ich bin aber optimistisch dass es in den nächsten Jahren mal klappt mit dem Drittliga-Aufstieg. Es kommen definitiv wieder bessere Zeiten.
Derzeit lese ich ja ein Buch über Baden-Württembergische Fußballgeschichten ("Heimspiele" von Bernd Sautter). Da erfährt man viel wissenswertes über den Verein, von seinen Anfängen bis zu den Erfolgen in den 80ern mit Schlappi. Sehr interessant fand ich den Teil zu Sepp Herberger. Dieser beging ja als Aktiver damals eine Sünde, als er vom Arbeiterclub Waldhof, zu den Bürgerlichen, zum VfR Mannheim wechselte. Das war damals verpönt und sein Transfer war wohl mit dran Schuld, dass der Hass zwischen beiden Fanlagern immer weiter wuchs. Das waren hitzige Derby's - Stadtteilverein (Waldhof) gegen Stadtverein (VfR), Proleten gegen Bonzen, Arm gegen Reich.
Der VfR war ja lange Zeit der erfolgreichere der beiden Mannemer Vereine. Unvergessen natürlich die Meisterschaft im Jahr 1949. Aber dem einfachen Volk war der Verein zu hochnäsig, zu arrogant, deshalb pilgerten viele zum Waldhof wo die Atmosphäre eine andere war. Gegen Ende der 70er überholte der Waldhof den VfR, auch dank Schlappi. Über den VfR scherte sich kaum noch jemand, er war sogar als Rentnerclub verschrien. Es besuchten immer weniger Leute die Spiele des VfR und heute liegt der Zuschauerschnitt nur noch bei über 200. Schade um einen einst so großen Traditionsverein, mit jüdischen Wurzeln. Es wäre sicherlich interessant wenn in Zukunft beide Mannheimer Vereine wieder in einer Liga spielen würden, auch wenn ja keine große Rivalität mehr besteht, da dem VfR die Fans ausgegangen sind. Schade finde ich auch dass der VfR nicht mehr im Eichbaum-Areal spielt. Das muss ein tolles Stadion gewesen sein.