HandlungIn naher Zukunft sind die Nationen der Welt durch ein Konglomerat globaler Konzerne ersetzt worden, die jeweils auf ein einzelnes „Produkt“ spezialisiert sind: Energie, Transport, Nahrung etc. Individualismus und Selbstbestimmtheit treten zugunsten von durch die Exekutiven der Konzerne garantierten Sicherheit und Luxus in den Hintergrund. Jeder Konzern kontrolliert jeweils eine Stadt. Ein zentrales Mittel, die Massen ruhig und bei Laune zu halten, ist der brutale Sport Rollerball, eine Mischung aus Hockey, Roller Derby, Motorradrennen und Football, der nicht nur Kriege, sondern auch alle anderen Sportarten ersetzt. Gleichzeitig lassen die Konzerne zu, dass Teile des zentral gespeicherten Wissens der Menschheit in Vergessenheit geraten; die Vergangenheit geht verloren, jeder kritischen Nachfrage wird somit die Grundlage entzogen.
Das Spiel Rollerball findet in einer Halle statt, in der jeweils die Mannschaften zweier Konzerne gegeneinander antreten. Ziel des Spiels ist es, eine schwere Metallkugel in einen Trichter zu befördern. Die Spieler tragen zwar Schutzpanzer und Helme, aber auch mit Metalldornen bewehrte Handschuhe. Für Fouls gibt es zwar Zeitstrafen, aber Regeln sind nur marginal vorhanden. Es bleibt nicht aus, dass es bei jedem Spiel Schwerverletzte gibt, teilweise auch Todesopfer. Das Ziel der Sportart ist nicht nur, die Massen zu unterhalten, sondern soll die Menschen auch davon abhalten, über die herrschenden Befindlichkeiten nachzudenken und Aufruhr zu stiften. Durch das brutale Spiel und die damit verbundene kurze Karriere der meisten Spieler soll aufgezeigt werden, dass Individualität zu nichts führt, und jeder Mensch nur seinen Teil zum Ganzen beitragen soll.
Einer der besten Spieler ist Jonathan E. von Team Houston, der aufgrund seiner großen Fähigkeiten bereits jahrelang erfolgreich Rollerball spielt, was von den Erfindern der Sportart nie vorgesehen war. Er wird von den Massen als Held gefeiert und verehrt.
Der Houstoner Konzernchef Bartholomew befürchtet, dass Jonathans Popularität und Erfolg dem Zweck des Sports, die Massen unter Kontrolle zu halten und individualistische Heldenverehrung zu verhindern, entgegenläuft. Er fordert Jonathan E. zum Rücktritt auf, dieser weigert sich jedoch und spielt weiter. Nach dem Gespräch mit Bartholomew macht sich E. immer mehr Gedanken über die herrschenden Verhältnisse und möchte mehr über die Geschichte der Konzerne und die herrschenden Kräfte herausfinden. Sein Einfluss ermöglicht ihm einige Nachforschungen, jedoch stellt sich heraus, dass alle Geschichtsbücher vernichtet wurden, und alle enthaltenen Informationen in einen Computer eingespeist wurden, der jedoch fehlerhaft ist. Zeitgleich zeigt der Film die moralische Verkommenheit und Ignoranz der herrschenden Klasse.
Da E. aufgrund seiner Popularität nicht ohne weiteres ausgetauscht werden kann, werden die Regeln ständig verändert, um ihn auf diese Weise zur Aufgabe zu zwingen. Das Spiel hat zum Schluss keine Zeitbegrenzung mehr, für Fouls gibt es keine Zeitstrafen und es dürfen auch keine Ersatzspieler mehr auf das Spielfeld.
Im Endspiel ist Jonathan E. der letzte aktive Spieler, alle anderen sind entweder tot oder verletzt. Er hält den Spielball. Die Massen halten den Atem an, die Konzernbosse schwitzen in Erwartung dessen, was E. jetzt tun wird. Jonathan E. wirft die Kugel in den Trichter und erzielt den letzten Treffer. Die Massen schweigen zunächst andächtig, aber als Jonathan seine Runden über die Bahn zieht, skandieren sie seinen Namen wieder und wieder.
AusrüstungDer Ball aus Metall weist geschätzt 8 cm Durchmesser auf, Rillen wie eine Boule-Kugel und wird ähnlich wie beim Roulette in einer außenliegenden Rille tangential eingeschossen. Die Spieler fahren auf relativ schmalen zweispurigen Rollschuhen, deren Rollen schmäler sind als der halbe Durchmesser. Die Motorräder haben halb verkleidete Räder und einen Bügel zum Ziehen der Spieler.
Rezeption
„Der Film siedelt diese negative Utopie in einer äußerlich recht gegenwartsnahen Umgebung an, bleibt ansonsten aber in der Zeichnung des politischen und sozialen Umfeldes sehr unbestimmt. In vielen Details unglaubwürdig, bietet der in den Actionszenen perfekte, aber auch reichlich brutale Reißer kaum Ansatzpunkte zur Auseinandersetzung mit einer drohenden Zukunft.“
– Lexikon des internationalen Films
„Wirkt als Kapitalismuskritik halbgar, dennoch fesselt der kühle Actionklassiker. Fazit: Düstere Zukunfts-musik: Sport als Mord“
– Cinema.de
James Caan: Jonathan E.
John Houseman: Bartholomew
Maud Adams: Ella
John Beck: Moonpie
Moses Gunn: Cletus
Pamela Hensley: Mackie
Barbara Trentham: Daphne
Ralph Richardson: Bibliothekar
Shane Rimmer: Rusty
Burt Kwouk: japanischer Doktor