Da es hier nur einen Thread über Kino-Krimis der 70er gibt, dachte ich mir, man könnte noch eine kleine Ecke für besonders verdiente Polizeifilme der 80er und 90er einrichten. Da gab es doch einige würdige Vertreter, die die Qualität der 70er gehalten haben, aber halt im falschen Jahrzehnt gedreht wurden.
(Zufällig fallen in diese Kategorie nämlich drei meiner Lieblingsfilme
)
FORT APACHE (The Bronx) USA 1981, Regie: Daniel Petrie
mit Paul Newman, Edward Asner, Rachel Ticotin, Ken Wahl und Danny Aiello
Im heruntergekommenen New Yorker Abbruchviertel Bronx liegt ein Polizeirevier, das auf verlorenem Posten kämpft. Es wird Fort Apache genannt, weil sich verzweifelte Bürger auch schon mal in dieses Revier flüchten um sich vor der bösen Welt draußen zu verschanzen.
Hier arbeiten die Streifenpolizisten Murphy (Newman) und Corelli (Wahl). Sie wissen, dass sie gegen die Kriminalität in ihrem Viertel nichts mehr ausrichten können und gehen immer gleichgültiger ihrer Arbeit nach.
Sie bekommen einen neuen Revierleiter (Asner) vor die Nase gesetzt, der mit Eifer und theoretischem Wissen die Situation verbessern will. Das geht schief. Ein Rassenkonflikt eskaliert.
In den folgenden Unruhen beobachten Murphy und Corelli, wie zwei Kollegen (einer davon Aiello) einen unschuldigen Jugendlichen töten. Da man innerhalb der Truppe nicht anschwärzt, schweigen sie angewidert.
Ein kurzer Lichtblick erscheint in Murphys Leben: Er verliebt sich in die Krankenschwester Isabella (Ticotin). Doch bald muss er feststellen, dass sie drogenabhängig ist. Als sie von ihren Dealern auf den letzten Trip geschickt wird (eine schauspielerische Glanzleistung von Rachel Ticotin, wie sie mit einer Überdosis in den Tod stolpert), zieht Murphy die Konsequenz: Er meldet den Mord seiner Kollegen und quittiert den Dienst.
Um die Hoffnungslosigkeit der Bronx zu unterstreichen, zieht sich ein roter Handlungsfaden durch den ganzen Film: Gleich am Anfang werden zwei Polizisten ermordet. Die Mörderin ist eine durchgeknallte Prostituierte, die auf dem Dauertripp ist. Im Laufe der Handlung wird auch sie ermordet und landet in einem Teppich eingewickelt auf einem Schrottplatz. Fazit: Die Morde werden nie geklärt.
Für ein versönliches Augenzwinkern sorgt dafür die Schlussszene: Als Murphy den Dienst quittiert hat, erwischt er endlich den Taschendieb, den er während seiner ganzen Dienstzeit nicht fangen konnte.