Vor ein paar Monaten hatte ich die viel gelobte Verfilmung mit
Peter Ustinov angefangen zu schauen. Die erste halbe Stunde fand ich ganz nett, dann begann mich der gemächlich dahinplätschernde Erzählstil zu langweilen und ich habe den Film nicht zu Ende gesehen.
Da mir
Mord im Orient-Express mit
Kenneth Branagh schon sehr gut gefallen hat, habe ich mir auch
Tod auf dem Nil angesehen und war wieder sehr angetan. Nach einer Weile merkte ich, dass es die gleiche Story ist, die ich erst vor kurzem angefangen hatte und ich überlegte für einen Moment, ob ich den Film überhaupt weiter anschauen sollte. Die Frage stellte ich mir aber nur wenige Sekunden. Ich weiß, die Poirot-Verfilmungen von und mit Branagh werden kontrovers diskutiert, für mich sind sie ein optischer und schauspielerischer Genuss. Mir gefällt nahezu jede Einstellung, die Gestaltung der Szenen und Branagh finde ich super als Poirot, auch oder vielleicht gerade, weil er in diesem Film nicht so eitel und selbstgefällig rüberkommt, sondern in zahlreichen Momenten Empfindungen und Trauer zeigt. Die Geschichte selbst finde ich gar nicht so interessant, mir gefällt die ganze Inszenierung des Films.
Ein witziger Effekt am Rande war, dass ich mir gar keine großen Gedanken gemacht habe, wer der Täter sein und welches Motiv er gehabt haben könnte. Ich hatte früher viele Agatha Christie Romane gelesen und in Erinnerung behalten, dass oft die Person die Schuldige war, die es gar nicht sein konnte. Von daher habe ich in
Tod auf dem Nil auf die unwahrscheinlichste Person getippt ... und die war's.
Ähnlich erging mir das mal bei der
Kommissar-Folge
Der Liebespaarmörder. Ich hatte die Ankündigung in der Zeitung gelesen und da ich schon viele Krimis von Herbert Reinecker gesehen hatte, tippte ich auf einen bestimmten Täter und ein bestimmtes Motiv. Bis kurz vor Schluss sah es so aus, als wenn ich völlig falsch läge ... aber dann ...
Es ist schon witzig, dass man häufig die Täter erraten kann, wenn man den Schreibstil des Autos kennt.