Basil Fawlty (John Cleese) führt mit seiner Frau Sybil (Prunella Scales) in dem englischen Küstenort Torquay das kleine, etwas heruntergekommene Hotel „Fawlty Towers“. Basil hat es nicht leicht. Vor allem stören die Gäste, die zudem fast nie der Oberschicht angehören, die er so gern massenhaft anziehen würde. Seine Frau hat diese lästige Vorstellung, dass er als Hotelchef auch den Pflichten eines Hotelchefs nachkommen sollte, und die Fähigkeit, ihn mit einem energischen „Basil!“ dazu zu bringen, zu tun, was sie ihm sagt, oder zumindest so zu tun, als ob. Weil Basil nicht nur faul, sondern auch geizig ist, beschäftigt er als Kellner den Spanier Manuel (Andrew Sachs), dessen Begriffsstutzigkeit nicht so dramatisch wäre, wenn sie sich nicht fatal mit seinen mangelnden Kenntnissen der Landessprache ergänzen würde. Allein die junge, vernünftige Studentin Polly (Connie Booth), die im Hotel aushilft, ist ein ruhender Pol.
Als Stammgäste leben dort der schwerhörige Major Gowen (Ballard Berkeley) sowie die alten Ladys Tibbs (Gilly Flower) und Gatsby (Renee Roberts). Alle anderen Besucher werden entweder durch Basils trotzige und unfreundliche Art vertrieben oder durch das Chaos, das seine verrückten Ideen, Fehler und anschließenden Vertuschungsversuche auslösen. Als sich einmal Deutsche einquartieren, ist Basil so besessen davon, alles richtig zu machen und „den Krieg“ nicht zu erwähnen, dass er ihn ununterbrochen erwähnt, schließlich „Heß-Süppchen“ und „Hering Goering“ serviert und im Stechschritt durch den Speisesaal marschiert.
Hotel Fawlty ist ein Klassiker und gilt als eine der besten britischen Comedyserien überhaupt. Aus der einfachen Ausgangssituation entwickelten sich durch Missverständnisse und Verwechslungen, die sich auf schreckliche Weise ergänzten, ebenso absurde wie perfekt konstruierte Situationen. Hinzu kamen hervorragende Schauspieler, genaues Timing und Lust am überdrehten Spiel wie am Perfektionismus. Hotel Fawlty spießte die fatalen Marotten der Engländer und ihr Klassenbewusstsein auf, enthielt aber genügend Slapstick- und klassische Sitcom-Elemente, um auch international ein Riesenerfolg zu werden. Inspiriert wurde Cleese zu der Serie, als er mit Monty Python im Hotel „Gleneagles“ in Torquay war. Es wurde von Donald Sinclair geführt, der der unfreundlichste Hotelbesitzer der Welt gewesen sein soll. Alle anderen Monty-Python-Mitglieder zogen um, Cleese und seine damalige Frau Booth blieben.
Die deutsche Ausstrahlungsgeschichte ist, gelinde gesagt, unübersichtlich. Zuerst waren fünf Folgen unter dem Titel Zimmer frei in mehreren Dritten Programmen zu sehen. 1987 zeigte das DDR-Fernsehen zehn Folgen als Ein verrücktes Hotel, die RTL 1990 unter dem Titel Fawltys Hotel wiederholte. Arte zeigte die Serie 1992 komplett als Fawlty Towers im Original mit Untertiteln. Sat.1 erwarb einige Jahre später die Rechte an Fawlty Towers und Monthy Python’s Flying Circus und synchronisierte die Serie neu. Diesmal sprach Cleese mit seiner üblichen deutschen Stimme, der von Thomas Danneberg, und diesmal wurden alle zwölf Folgen gezeigt, inklusive „Die Deutschen“. Der Titel lautete nun: Das verrückte Hotel – Fawlty Towers.
In den USA wurde die Serie mit Amandas stilles Haus adaptiert, in Deutschland startete RTL einen kurzlebigen Versuch mit Jochen Busse in Zum letzten Kliff. Beide Staffeln sind neuerdings auch auf Deutsch auf DVD erhältlich.
(aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier)1 1. 01 Ein Hauch von Klasse A Touch Of Class
2 1. 02 Baumaßnahmen The Builders
3 1. 03 Die Hochzeitsfeier The Wedding Party (A.K.A. Sex)
4 1. 04 Die Hotel-Tester Hotel Inspectors
5 1. 05 Gourmet-Abend Gourmet Night (A.K.A. Gourmet’s Paradise)
6 1. 06 Die Deutschen The Germans
Staffel 2
7 2. 01 Kommunikationsprobleme Communication Problems (A.K.A. Theft)
8 2. 02 Der Psychiater The Psychiatrist
9 2. 03 Waldorfsalat Waldorf Salad
10 2. 04 Räucherhering und eine Leiche The Kipper And The Corpse (A.K.A. Death)
11 2. 05 Der Hochzeitstag The Anniversary
12 2. 06 Basil die Ratte Basil The Rat (A.K.A. Rats)