ede Serie hat ihr Aushängeschild. Selbst wenn in den „Edgar Wallace Mysteries“ entsprechend den Buchvorlagen und ähnlich wie beim deutschen „Stahlnetz“ die Ermittler zumeist von Episode zu Episode wechselten, so gab es doch einen Darsteller, der der Reihe seinen markanten Stempel aufdrücken konnte. Bernard Lee ist sozusagen der Heinz Engelmann der Merton-Park-Filme, ging er doch in fünf Filmen auf Verbrecherjagd. Sein Superintendent Meredith, der dem Namen nach aus dem Wallace-Roman „Die gebogene Kerze“ übernommen wurde, trat nach „Clue of the Twisted Candle“ auch in „Clue of the Silver Key“, „The Share Out“ und „Who Was Maddox?“ auf, während er in „Partners in Crime“ in Inspector Mann umbenannt wurde. Lee porträtiert den Yard-Ermittler als einen routinierten Mann der Erfahrung, der in seinen Dienstjahren einen guten Riecher fürs Verbrechen entwickelt hat, zuverlässig agiert, sich sogar im Büro rasiert und auf freundschaftlichem Fuße mit dem Polizeipräsidenten steht. Dennoch hat Meredith / Mann sich die unschöne Angelegenheit, untergebene Kollegen gern lautstark auseinanderzunehmen, nicht abgewöhnen können – sowohl der tollpatschige Sergeant Quigley als auch sein persönlicher Assistent Anson (hier Rutledge) bekommen das von Zeit zu Zeit zu spüren.
Der Grund für die Umbenennung des Superintendent für „Partners in Crime“ mag darin zu suchen sein, dass der Drehbuchautor einen originalen Namen aus der Buchvorlage „The Man Who Knew“ verwenden wollte. Tatsächlich bestehen neben den Namen mehrerer Protagonisten nämlich nur wenige Verbindungen zwischen „Partners in Crime“ und dem Roman, der hier sehr abstrahiert und lediglich in einzelnen Punkten erkennbar wird.
Mein Problem mit „Partners in Crime“ besteht darin, dass dem Film, der eigentlich handwerklich gut gemacht ist und über einen einwandfrei funktionierenden Spannungsbogen verfügt, das klassische Edgar-Wallace-Flair streckenweise abhanden geht. Auch wenn die Beziehung zwischen Freda Strickland und Frank Merril die üblichen Krimiklischees bestens erfüllt, so wird sie zu häufig mit Hinweisen auf die Tagesaktualität der frühen Sechzigerjahre kontrastiert. Der moderne LKW einer Softdrink-Firma, ein Australier mit breitem Akzent und Schmalztolle am Steuer, zwei milchgesichtige Möchtegern-Rocker, die aus Zufall an die Mordwaffe im Fall Strickland geraten – alle diese Punkte mögen zum Produktionszeitpunkt sehr authentisch gewesen sein, fallen bei heutiger Betrachtung jedoch aus dem Raster dessen, was man bei einem Edgar-Wallace-Krimi erwartet.
Ich kann dennoch konstatieren, dass man diesen Film, bei dem die Täter im Übrigen beinahe von Anfang an bekannt sind, ohne Aufmerksamkeitsverlust mehrfach in recht kurzer Zeit sehen kann. Hierin liegt wohl auch – genau wie bei ihren deutschen Pendants – das Geheimnis der „Edgar Wallace Mysteries“: Sie werden einfach nicht langweilig.
Die Geschichte um den als Einbruch getarnten Mord an einem Fabrikanten wird in einem unkonventionellen Gewand abgeliefert, das über 50 Jahre nach seiner Entstehung hier und da etwas zwickt. Die souveränen Leistungen Bernard Lees sowie der attraktiven Moira Redmond machen die plakativen Umsetzungen kleinerer Rollen zu einem gewissen Teil wieder wett. 3,5 von 5 Punkten.