1970 habe ich als Kind schon 2 Folgen dieser Serie gesehen, die meisten aber erst 1985, als die ersten 26 Folgen in chronologischer Reihenfolge auf dem englischen Army-Sender BFBS ausgestrahlt wurden. Zu Beginn der Serie waren die Episoden für die damalige Zeit ziemlich originell und sehr spannend. Besonders unheimlich fand ich die erste Folge "Die Entdeckung" und die in Deutschland nicht gezeigten Folgen "The experiment", "The leeches" und "Genesis", in denen die Invasoren besonders hinterhältig auftraten.
Die späteren Folgen wurden zunehmend schabloneartiger, was zum Teil auch an der Grundidee der Serie gelegen haben mag. Die Idee der heimlichen Invasion war erstmal sehr packend, aber nachdem in jeder Folge immer mehr der handelnden Personen davon Kenntnis bekamen, stellte man sich als Zuschauer zwangsläufig die Frage, wieso sich die Behörden und Militärs standhaft weigerten, den Hinweisen auf die Außerirdischen nachzugehen, denn auch schon damals hatte man die Angewohnheit, auf alles zu ballern, was einem verdächtig vorkam.
Außerdem war es verwunderlich, dass die Invasoren sich so viel Mühe mit einer hochkomplizierten geheimen Infiltration gaben, wenn sie mit ihren technisch überlegenen Waffen (allein der Strahlenpistole) alles und jeden pulverisieren konnten.
Wie viele der Serien mit einem Grundthema gab es auch bei "Invasion von der Wega" kein richtiges Ende. Auf Grund sinkenden Zuschauer-Interesses endete die Serie ungefähr einen Monat vor Ende der 2. Saison. Allerdings waren die letzten Folgen so konzipiert, dass jede ein baldiges Ende der Invasion vermuten ließ. So wurde in Deutschland von den 43 Folgen die 41. "Die Rebellen" nach der 42. "Die Verfolgten" als offizielle Schlussfolge ausgestrahlt, ohne dass das inhaltlich irgendwie auffiel.
"Die Verfolgten" wurde als eine einzige Folge am 18.09.73 im Rahmen der Reihe "Emma Peel & Co" wiederholt. Damals hatte das ZDF großmundig verkündet, dass es zukünftig keine ausländischen Krimi- und Action-Serien im Abendprogramm mehr geben würde und zum Abschied wurden noch mal vereinzelte Folgen der beliebtesten Serien gezeigt.
Ein halbes Jahr später gab es aber mit "Die Straßen von San Francisco" schon wieder den nächsten ausländischen Serientermin im ZDF-Abendprogramm.
Eine Kuriosität fiel mir Jahrzehnte später bei dieser Serie und "FBI" mit Efrem Zimbalist Jr. als Inspektor Erskine (beides Quinn Martin Produktionen) auf. Die Invasoren, die nicht direkt in die Handlung involviert waren und meist zu zweit auftraten, hatten immer völlig ausdruckslose Gesichtszüge. Genauso sahen die ebenfalls nicht als Hauptakteure agierenden FBI-Agenten aus, wenn sie z.B. zu zweit in einem Auto saßen und per Funk Anweisungen erhielten. Die versteinerte Mimik sollte wohl in der einen Serie Unmenschlichkeit und in der anderen hochprofessionelle Konzentration symbolisieren. Aber wer weiß, vielleicht handelte es sich bei dem so sympathisch wirkenden Inspektor Erskine und seinen Kollegen tatsächlich um Außerirdische