Titel: Abrechnung in Shanghai (The Shanghai Gesture) (USA, 1941)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 16. März 2022, 17:37:04
Die junge Britin Victoria Charteris will in Shanghai ein wenig Abwechslung erleben, weshalb sie eines Abends einem örtlichen Casino einen Besuch abstattet. Im Casino, das einer Chinesin namens „Mutter“ Gin Sling gehört, treiben sich Spielsüchtige aus den verschiedensten Ländern herum. Victoria ist von der mysteriösen Atmosphäre sofort fasziniert. Kurz darauf lernt sie den geheimnisvollen Ägypter Doktor Omar kennen, dem sie sich als Poppy Smith vorstellt. Unterdessen erfährt Gin Sling, dass ein wohlhabender Brite ihr Grundstück gekauft hat, weshalb sie ihr Casino schließen muss. Entschlossen, sich zu rächen, findet Gin Sling heraus, dass es sich bei dem neuen Besitzer um Sir Guy Charteris, Victorias Vater und zugleich Gin Slings Ex-Mann, handelt.
Wochen vergehen, in denen sich Victoria in eine alkohol- und spielsüchtige Frau verwandelt, die das Geld ihres Vaters an der Seite von Omar zum Fenster hinauswirft. Als ihr Vater davon erfährt, besteht er darauf, dass sie umgehend nach England zurückkehrt. Als Charteris auf Gin Sling trifft, erkennt er diese erst, als sie ihn mit seinem alten chinesischen Spitznamen anspricht. Gin Sling macht ihm Vorwürfe, sie einst im Stich gelassen, ihr die Tochter weggenommen und ihr Geld gestohlen zu haben. Charteris fühlt sich von ihr jedoch verkannt. Er habe sich von ihr zwar scheiden lassen, doch das angeblich gestohlene Geld habe er auf ihren Namen bei einer Bank angelegt. Zudem habe er Victoria aus einem Krankenhaus gerettet, wo sie ausgesetzt worden sei.
Victoria, die entgegen dem Willen ihres Vaters nicht nach England geflogen ist, ahnt nichts von ihrer halbchinesischen Abstammung. Als sie im Casino eintrifft und ihr Vater sagt, sie solle das Casino verlassen, wird sie wütend und beginnt, auch Gin Sling zu beschimpfen. Diese zieht schließlich eine Waffe und erschießt ihre eigene Tochter.
Gene Tierney: Victoria Charteris / Poppy Smith Walter Huston: Sir Guy Charteris Victor Mature: Doktor Omar Ona Munson: „Mutter“ Gin Sling Phyllis Brooks: Dixie Pomeroy Albert Bassermann: Van Elst Maria Ouspenskaya: Kinderfrau Eric Blore: Caesar Hawkins Ivan Lebedeff: Boris Mike Mazurki: Tagelöhner
(https://m.media-amazon.com/images/I/715feINq9RL._SY445_.jpg)
Titel: Re: Abrechnung in Shanghai (The Shanghai Gesture) (USA, 1941)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 16. März 2022, 17:37:29
Mein heutiger Rewatch Film
Titel: Re: Abrechnung in Shanghai (The Shanghai Gesture) (USA, 1941)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 16. März 2022, 18:44:59
Heutiger Rewatch Film meiner Crime Noir Classic Reihe ist das Abenteuer-Drama "ABRECHNUNG IN SHANGHAI" ("THE SHANGHAI GESTURE") aus dem Jahre 1941 mit Gene Tierney, Walter Huston, Victor Mature und Ona Munson. Die junge Engländerin Victoria Charteris (Tierney), von allen nur Poppy genannt, ist auf der Suche nach einem Abenteuer und erhält von ihrem Vater, Sir Guy Charteris (Huston), die Erlaubnis nach Shanghai zu reisen. Dort betritt sie durch Zufall das Casino der einheimischen Gin Sling (Munson), die sich aus ärmlichen Verhältnissen stammend an die Spitze ihres Unternehmens gekämpft hat. Allerdings ist es ausgerechnet Sir Guy, der Grundstücke in Shanghai erworben hat, zu denen auch der Standort des Casinos gehört und für die baldige Schließung des Etablissements verantwortlich ist...
Die Co-Stars: Walter Huston spielte Tierneys Vater, Sir Guy Charteris (aka Victor Dawson), Ona Monroe spielte die richlose Spielcasino Besitzerin 'Mutter' Gin Sling, Victor Mature spielte ihren engsten Vertrauten und den zwielichtigen Arzt Dr. Omar, Phyllis Brooks spielte die vorlaute Amerikanerin Dixie Pomeroy.
Synchronisation: Gene Tierney wurde von Andrea Aust synchronisiert, Walter Huston von Helmut Schellhardt, Ona Musnson von Friederike Aust, Victor Mature von Jacki Schwarz und Phyllis Brooks von Barbara Schnitzler.
DVD & BluRay: Ich besitze den bislang einzigsten deutschen DVD Release von Schröder Media aus dem Jahre 2019. (https://www.amazon.de/Abrechnung-Shanghai-Gene-Tierney/dp/B07Z74SRZW/ref=cm_cr_arp_d_product_top?ie=UTF8) Bonusmaterial besitzt der Film nicht, auch das Menü wirkt recht billig, schon auf der Startseite wählt man zwischen ob in deutsch oder englisch anschauen. Bild und Tonqualität sind aufgrund des Alters OK - mehr aber auch nicht. Eine VÖ auf BluRay gibt es gegenwärtig noch nicht.
Der Regisseur: Josef von Sternberg nahm für diesen Stuhl auf den Regiestuhl Platz und galt seinerzeit als einer der besten und bedeutsamsten Reggiseure seiner Zeit. Er schuig Meilensteine wie "Der blonde Engel" (1930), "Shanghai Express" (1932) oder "Blonde Venus" (1932)
Interessantes: Der Film basiert auf einem Bühnenstück von John Colton, das 1925 am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde. Für die Leinwandadaption musste das Stück stark zensiert werden, um den strengen und konservativen Vorgaben des Production Code zu entsprechen. Ursprünglich handelte es sich bei Gin Slings Casino um ein Bordell, während Omar nicht spiel-, sondern drogensüchtig war. Der Film erhielt zwei Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik. Der zuständige Filmarchitekt Boris Leven und Komponist Richard Hagemann konnten sich jedoch nicht gegen die starke Konkurrenz in diesem Jahr behaupten.
Zum Film selbst: Gene Tierney spielte die reiche und verwöhnte Victoria Charteris, die Tochter des schwerreichen Geschäftsmannes Sir Guy Charteris, die mit ihrem Vater nach Shanghai reiste, um was zu erleben. Dort angekommen verschlug es Victoria in ein ruchiges Spielcasino. Durch ihre schnippische Art fiel sie sofort der Besitzerin Glin Sling auf. Victoria, die sich unter der Identität als "Poppy Smith" vorstellte, ahnte nicht, dass ihr Vater nach Shanghai geresit war, um unter anderem dieses Casino und die Grundstücke daneben aufzukaufen um was eigenes emporzubauen. Wenig später kam auch noch die vorlaute Amerikanerin Dixie Pomeroy in das Casino, die mit ihrer saloppen Art gleich das Heft ansich riß :D Victoria lernte den zwielichtigen Arzt Dr. Omar kennen.
Victoria: "Sie sagten Doktor Omar...Doktor der was?" Omar: "Doktor der Lüfte Miss Smith. Ich klinge bedeutend und schade niemanden, das unterscheidet mich von den meisten anderen Doktoren." :totlach:
Immer mehr wurde Victoria in den Bann des Roulettespielens gezogen, setzte sich an den Tisch und spielte - und gewann zusehens, war entzückt, wie einfach es ist, Geld zu verdienen und spielte weiter...und verlor - sie verlor alles, was sie bei sich hatte - 50.000 Dollar! Dann versetzte sie auch noch ihre wertvolle Halskette, um weiterspielen zu können. Doctor Omar brachte sie dazu, die Kette zu versetzen und meinte "Eine solche Schönheit wie sie braucht keinen Schmuck - sie strahlen von ganz alleine!" :D So ein Schmeichler...ab er OK...rechte hatte er ja :D Als auch die Kette weg war, nahm Victoria einen schuldschein in Höhe von 5.000 Dollar auf. Da Victoria Gin Sling imponierte, gestattete sie ihr, einen unbegrenzten Kredit geben zu können...zumal sie ständig damit rumprahlte, dass sie so reich sei, sie könne, wenn sie wolle den ganzen Laden mit Stumpf und Stil kaufen :D Trotzdem bekam sie Skepsis, dass Gin Sling ihr ohne weitere Fragen zu stellen oder Beweise zu sehen, den Kredit beilligte.
Gin Sling versuchte derweil Informationen über Sir Guy Charteris zu sammeln, der ihr offen sagte, ihr das casino abzukaufen - ob sie will oder nicht - wenn nicht, lassen sich Mittel und Wege zur Enteignung finden. Gin Sling wusste, dass sie Charteris irgendwoher kannte...ihr fiel es nur nicht ein. Schliesslich fiel ihr irgendwann doch ein: Sie war einst mit ihm verheiratet - vor über 20 Jahren! Er kam einst nach Shanghai, man lernte sich kennen, sie heiarteten, sie erwartete ein Kind und er liess sie einfach im Stich - zudem nahm er ihr gesamtes Erspartes ab. Gin Sling will nun Rache...zumal das Baby kurz nach der Geburt verstorben war. Sie fand heraus, dass Victoria seine Tochter ist und benutzte sie fortan als Spielball...liess zu, dass sie komplett der Spielsucht verfiel - und zudem wies sie dr. Omar an, ihr den Kopf zu verdrehen. Sie mverliebte sich in ihn und zudem trank Victoria miel zu viel und war fast nur noch betrunken anzutreffen. Betrunken war Victoria unausstehlich, pöbelte herum, war fies und gemein zu jedem und jedermann und wollte nur noch, dass Omar sie immer verführt.
Gin Sling willigte ein, an Charteris verkaufen zu wollen, wenn er mit seiner Gesellschaft zu einem Essen zu ihr kommt - am chinesischen Neujahrstag. Charteris lehnte zunächst ab...kam dann aber doch. schnell zu Tisch wurde klar, dass Gin Sling die Zügel in der Hand hielt und von jedem am Tisch ein dunkles Geheimnis aufdeckte. Charteris wurde es zuviel...wollte aufstehen und gehen, Gin Sling überzeugte ihn, noch zu bleiben - als Victoria betrunken hereinkam, ihren vater anschrie und ihr in Mißkredit vor allen brachte. Victoria zeigte nun ihr ganzes Maß einer völlig verzogenen Göre. Dann deckte Gin Sling vor Charteris auf, wer sie ist...und er war perplex. Er erinnerte sich an sie, nahm aber stets an, dass sie vor langer Zeit gestorben war - er sie auch nie wirklich verlassen hatte. Gin Sling konfrontierte Charteris damit, dass er sich einst Victor Dawson annte. Er stimmte dem zu, sagte, dass er absichtlich damals einen falschen Namen wählte - zu seiner eigenen Sicherheit und ihn einfacherhalber auch ihr so nannte. Gin Sling erzählte Charteris, wie schwer ihr Leben war, als er sie verlassen hatte und das es ein wahres Wunder ist, das sie heute noch lebt, sie wurde jahrelang wie eine Sklavin behandelt.
Als Victoria hianusgeschickt wurde - trumpfte Charteris auf: Er erzählte Gin Sling, nachdem sie sich mehrfach abfällig über das verzogene Verhalten von Victoria ausgelassen hatte...das Victoria ihrer beider Tochter ist. Sie war einst nicht gestorben, sondern wurde ihr als alleinstehende Mutter weggenommen. Charteris hörte davon, flog zurück und holte seine Tochter - im Glauben, Gin Sling sei tot. Nun war es Gin Sling, die fassungslos war. Sie forderte sofrt ein, das Victoria künftigst bei ihr leben sollte. Charteris, schwer enttäuscht voin Victorias Tun in der letzten Zeit, war einverstanden. Er erzählte ihr dann noch, dass er einst nie ihr Geld gestohlen hatte - sondern dass es - wohl noch heute - auf einer Bank liegt.
Als Victoria von Gin Sling erfuhr, dass sie ihre Mutter sei, verspottete sie sie. Vorher war Victoria - mal wieder betrunken, mit Dixie aneinandergeraten und hatten sich in den Haaren, was so weit ging, dass Victoria eine Waffe zog um Dixie zu erschiessen, konnte aber von Omar abgenommen werden. Nachdem Victoria nun Gin Sling immer weiter mit schlimmen Worten und Gehässigkeiten bombadierte, gingen bei Gin Sling alle Sicherungen durch. Sie griff zu der Waffe und erschoss Victoria. Charteris hörte den Schuß, eilte zurück und starrte schockiert auf den Leichnam seiner Tochter...
Fazit: Irgendwie...hatte ich den Film besser in Erinnerung, als er tatsöächlich war. Sehr verworren und vor allem...so was von unspannend...eine wirkliche Story erzählte der Film auch nicht und eigentlich erinnerte der Inhalt mehr einer Telenovela als einm spannenden Film Noir. Hatte mich schon lange nicht mehr bei einem Film so gelangweilt. Alleinig Gene Tierney brachte Schwaung rein, zudem war sie extrem hübsch anzusehen...auch Phyllis Brooks. Nett teils auch die Dialoge in dem Film. Victoria wollte einem Mann sagen, wer sie ist, verstand sie aber nicht, versuchte dann, ihr jedenfalls verständlich zu machen, dass sie eine Frau sei., Und sagte "Frau...Frau...ich bin eine Frau, mannomann!" :D Dabei wackelte sie mit ihren Hüften, um es eindrucksvoller zu gestalten :D Witzig aber auch dieser russische Wirt, der mit allen Mitteln verheimlichte, ein Russe zu sein. Von einem Gast wurde er angesprochen:
Gast: Hey Boy...gibt mir einen Whiskey! Wirt: Boy? Wen nennst du hier Boy, hä? ich bin ein 45jähriger Mann...ich bin bestimmt kein Boy!" :D
Was diue Frauen an Dr. Omar fanden...hatte ich auch nicht verstanden. Worin seine Magie bei Frauen liegt blieb mir allerdings verborgen :D Besonders „Mutter“ Gin Sling gespielt von Ona Munson bietet eine Spielwiese auf der sich die Kostümdesigner und Haarbändiger austoben durften, Ihre Perücken sind grotesk luftige Schlösser aus Fantasie und Haarspray geformt. :totlach: Wieso die Filmmusik für einen OSCAR nominiert wurde, hatte ich auch nicht verstanden...ich fand die untermalte Musik ehrlich gesagt...furchtbar! Die deutsche Synchronisation ist manchmal ein wenig schlampig und passt nicht ganz zur Bewegung der Lippen der Darsteller, dafür ist sie aber immer klar verständlich.
Alles in allem...ich war echt von dem Film enttäuscht...wirklich schade :(
:2sterne: mehr ist nicht drin.
Titel: Re: Abrechnung in Shanghai (The Shanghai Gesture) (USA, 1941)
Beitrag von: holly am 16. März 2022, 19:59:46
langatmig und überschätzt-wie fast alles von josef von sternberg-ein fotograf-aber kein geschichtenerzähler.erstaunlicherweise ist dieser film in jedem film noir-lexicon-warum auch immer....
Titel: Re: Abrechnung in Shanghai (The Shanghai Gesture) (USA, 1941)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 16. März 2022, 20:24:07
langatmig und überschätzt-wie fast alles von josef von sternberg-ein fotograf-aber kein geschichtenerzähler.erstaunlicherweise ist dieser film in jedem film noir-lexicon-warum auch immer....
Da bin ich ja froh, mit meiner Meinung nicht alleine dazustehen. Mit Von Sternberg seinen Filmen wurde ich nie warm...
|