Titel: Der Weg ins Verderben (Des gens sans importance) (F, 1956) Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 21. Februar 2025, 22:42:19 Paris in den 50er Jahren. Der bereits in die Jahre gekommene Lastwagenfahrer Jean Viard geht eine Affäre mit der jungen Kellnerin Clotilde ein, um seinem tristen Familienleben zu entkommen. Als er sich nach einer turbulenten und schmerzvollen Zeit der heimlichen Liebe schließlich gegen seine Frau und für ein Leben mit Clotilde entscheidet, trifft diese eine tragische Entscheidung …
Jean Gabin - Jean Viard Françoise Arnoul - Clotilde 'Clo' Brachet (deutsche Fassung: Louise 'Lou' Brachet) Pierre Mondy - Pierrot Berty Yvette Etiévan - Solange Viard Dany Carrel - Jacqueline Viard Regisseur: Henri Verneuil (https://up.picr.de/49288806fe.jpg) Titel: Re: Der Weg ins Verderben (Des gens sans importance) (F, 1956) Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 23. Februar 2025, 02:12:37 Mein Rewatch Film für jetzt, Bericht im Anschluß.
Titel: Re: Der Weg ins Verderben (Des gens sans importance) (F, 1956) Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 23. Februar 2025, 05:50:45 Heutiger Rewatch Film aus meiner Filmreihe mit Jean Gabin ist das französische Film Noir Drama "DER WEG INS VERDERBEN" ("Des gens sans importance") aus dem Jahre 1956 zusammen mit Francoise Arnoul, Pierre Mondy, Dany Carrel. Regier führte Henri Verneuil. Paris in den 50er Jahren. Der bereits in die Jahre gekommene Lastwagenfahrer Jean Viard (Jean Gabin) geht eine Affäre mit der jungen Kellnerin Clotilde ein, um seinem tristen Familienleben zu entkommen. Als er sich nach einer turbulenten und schmerzvollen Zeit der heimlichen Liebe schließlich gegen seine Frau und für ein Leben mit Clotilde entscheidet, trifft diese eine tragische Entscheidung …
Die Stars: Jean Gabin spielte den desillusionierten Trucker Jean Viard, Francoise Arnoul spielte seine Love Interest Clotilde Brachet (in der deutschen Fassung Louise, genannt Lou), Pierre Mondy spielte Gabins Kollegen und besten Freund Pierrot Berty, Yvette Etièvant spielte Gabins Ehefrau Solange Viard, Dany Carrel spielte Gabins 18jährige Tochter Jacqueline Viard und Paul Frankeur spielter den Truckstop Besitzer Emile Barchandeau. Synchronisation: Jean Gabin wurde von Wolf Martini gesprochen, Francoise Arnoul von Sigrid Lagemann, Pierre Mond von Franz Nicklisch und Dany Carrel von Marianne Prenzel DVD & BluRay: Ich besitze von dem Film eine ungeschnittene Aufnahme, die ich von einem Freund bekommen habe. Der Film ist jedoch auch 2021 von Aberle Media auf DVD erschienen, allerdings nur in einer stark geschnittenen Fassung (28 Minuten (!!!) fehlen) Interessantes: In der deutschen Synchronisation wurde der Vorname des von Francoise Arnoul gespielten Charakters geändert. In der Originalversion heißt sie Clotilde, genannt Clo. In der deutschen Fassung wurde daraus Louise, genannt Lou. Die Änderung erfolgte meiner Vermutung nach aufgrund ihres Spitznamens "Clo", der nahezu im ganzen Film in der Originalfassung verwendet wurde. Bekanntlich hat die Aussprache "Clo" bei uns eine andere Bedeutung. :D Zum Film selbst: Jean Viard lebt in Paris, ist Trucker von Beruf. Er übt diesen Beruf nicht mit Leib und Seele aus, sondern weil dies das einzige ist, was er kannt, um Geld zu verdienen. Seit 20 Jahren ist er mit Solange verheiratet und sie haben 3 Kinder. Jacqueline ist 18, die älteste Tochter, die unbedingt Schauspielerin werden will und dafür die kleinsten Werbespots annahm und als Kinogil posierte, um dieses Ziel zu erreichen. Jean hielt von diesen Luftschlössern gar nicht und will, dass seine Tochter einen anständigen Beruf erlernt. Zudem hat Jean noch einen Sohn, der circa 13 oder 14 war und sein jüngster Sohn ist schätzungsweise 6 Jahre alt. Die Ehe mit Solange ist nicht sehr glücklich. Viel zu oft ist Jean auf "seinen Bock" unterwegs, was die Ehe sehr belastet und somit meist, wenn Jean nach Hause kommt, im Streit ausartet, so dass Jean absichtlich schonmal länger fernblieb, um etwas seine Ruhe zu bekommen. Der Film beginnt in der Gegenwart, als Jean Viard wie so oft an seinem Stamm-Truckstop in Bordeaux hielt, um dort zu essen und zu übernachten. Die Kellnerinnen dort hiessen merkwürdigerweise immer alle "Marie", meist mit Doppelnamen, aber der Name "Marie" kam bei jeder immer vor :D Meist hielten es die meist 20jährigen jungen Damen es nicht lange dort aus, tag ein tag aus von der Truckern dieselben Geschichten zu hören und wenn sich ihnen eine Gelegenheit bietet auf ein besseres Leben, nutzen sie dies auch. In diesem Fall verabschiedete sich die aktuelle "Marie", indem sie von einem amerikanischen Soldaten, der hier Rast machte und über Nacht blieb, mitnehmen. Witzig die Szene als Emile seine Kellnerin Marie mit einem amerikanischen Soldaten weglief, er die Polizei anrief und er meinte, seine Kellnerin sei entführt wurden ...von einem amerikanischen Soldaten...gab noch eine Beschreibung durch "Sie trug eine Schürze..." :totlach: Und gegen Ende des Films kamen dann die Cops er schilderte nochmal die Situation mit der Beschreibung und die Polizisten sahen sich nur verduzt an! :totlach: Jean erinnerte sich daran, was vor 2 Jahren war: Ab hier spielt der komplette Film in der Vergangenheit vor 2 Jahren. Völlig übermüdet schaffte es Jean, bei Emilie anzukommen un erinnerte sich daran, wie er einst die einzigste Kellnerin kennenlernte, die nicht Marie hiess, sondern Clotilde (bzw. Louise in der deutschen Fassung). In der ersten Nacht erschien sie in seinem Zimmer, um frische Handtücher zu bringen, beide kamen sich etwas näher, bis Jean vor Müdigkeit einschlief. Tags darauf machte sich Jean auf den Weg nach Hause, wo er sich mal wieder mit seiner Frau stritt. Bei einem seiner nächsten Touren, die er zusammen mit seinem beifahrer Pierrot Berty fuhr, bat Clotilde, ihn zu begleiten. Gesagt, getan. Unterwegs begegneten sie einen völlig übermüdeten Trucker und Jean bat Berty, dessen Truck und ihn zu Emile zu fahren. Jean und Clotilde waren nun erstmals alleine und kamen sich näher. Sie erfuhr, dass er verheiratet war und 3 Kinder hatte. Dennoch dauerte es nicht lange, bis sich beide küssten und schliesslich im Truck Sex hatten. 5 Monate später - Jean und Clotilde führten eine Beziehung, Jean pendelte somit zwischen Ehefrau und Geliebter hin und her. Zufrieden mit dieser Situation war niemand, freilich wußte seine Frau nichts von Jeans Affäre. Auch Clotilde war unglücklich...man war zwar schon seit 5 Monaten ein Paar, doch Jean's Touren führten nur zweimal die Woche zum Truckstop zu Emile. Als sich Jean endlich wieder mit Clotilde treffen wollte, bekam er von seinem Chef eine zusätzliche Fahrt. Jean stritt sich mit ihm...woltle die Tour wegen Clotilde ablehnen, sah aber ein, dass er die Tour, die gut bezahlt wurde, nicht ablehnen konnte und kontaktierte Clotilde, dass er nicht kommen kann. Enttäuscht legte sich auf. Als Jean die Tour antreten wollte, erfuhr er, dass sein Chef die Tour einen anderen gegeben hatte. Stocksauer darüber, nun weder die Tour zu haben und für nichts Clotilde abgesagt zu haben schlug er seinen Chef. Daraufhin feuerte er ihn :D Ohne, dass Jean es wußte, erging es Clotilde nicht anders. Sie wunderte sich, dass Jean schon einige Zeit gar nicht mehr kam und war sauer. Als ein Gast ihr auch noch in den Hintern kniff, rastete sie aus udn der gast meinte "Meine Güte, wenn sie so sehr ihren Arsch liebt, sollte sie ihn doch am besten einrahmen lassen") :lol: Auch Emile war sauer, wie Clotilde einen Gast behandelte. Daraufhin kündigte sie. Clotilde verstand auch nicht, wieso Jean sich nicht meldete, obwohl sie ihm mehrere Briefe an seine Arbeitsstelle für ihn geschickt hatte - sie ahnte ja nicht, dass er dort rausgeworfen wurde. Jean selbst hing derweil arbeitslos zu hause rum und stritt wie immer mit seiner Frau, die ihn nun vorwarf, kein Geld mehr zu verdienen :D Als Jacqueline ein neues, fragwürdiges Jobangebot hatte, reagierte Jean sauer darauf und sitritt mit seiner Tochter. Sie konterte, dass sie derzeit die einzigste im Haus sei, die zumindest Geld verdient. Als Jean mit seiner Familie in einem Restaurant essen ging, tauchte Clotilde auf. Jean war perplex. Berty reagierte sehr schnell und gab Clotilde als seine Freundin aus :D Doch Jacqueline witterte, dass da mehr ist. Bei einem Tanz zwischen Jean und Clotilde erzählte sie ihm, dass sie um ihn öfter sehen zu können, nun hierher nach Paris gezogen sei. Am Abend stritt Jean erneut wegen ihres Jobs mit seiner Tochter Jacqueline und vor Wut und weil Jean ihren Brief über den neuen Job geöffnet hatte, öffnete sie nun einen Brief für Jean, den ihr Berty gegeben hatte und noch in seiner alten Firma lag - es war ein Brief von Clotilde. Jacqueline las ihn laut vor und so erfuhr die ganze Familie dass Jean eine 5 Monate lange Affäre mit Clotilde hatte und dass diese im dritten Monat schwanger war. Solange war schockiert. Jean war sauer, ohrfeigte seine Tochter wegen diesre massiven Verletzung seiner Privatsphäre und packte seine Koffer und verliess seine Familie, im Wissen, dass Solanmge ihn jetzt sowieso nicht mehr will, nach dieser Untreue und das er einer anderen, sehr viel jüngeren Frau ein Kind gemacht hatte. Clotilde war immer noch sauer, dass Jean auf ihre Briefe, die er ja nie bekam, geantwortet hatte und stand nun als mittellose Frau schwanger im dritten Monat dar. Clotilde hatte einen Job als Raumpflegerin in einem Bordell angenommen und als sie sich der Puffmutter Madame Cussac outete, blieb ihr nichts anderes übrig, als sie zu feuern, da freilich eine schwangere Frau in einem Bordell...nicht gerade geschäftsfördernd war :D Doch sie gab ihr eine Adresse eines Mannes, der einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen kann. Einige ihrer Mädchen hatten ihn, als sie schwanger wurden, ebenfalls aufgesucht. Danach könne sie denn ihre Arbeit hier wieder aufnehmen., Desillusioniert nahm Clotilde an. Jean hatte sich mit Berty getroffen und zusammen suchten sie nach Clotilde. Jean hate seine Familie verlassen um mit Clotilde ein neues Leben zu beginnen - in Bordeaux. Berty fand schliesslich heraus, dass Clotilde ein Raumpflegerin in einem Bordell arbeitete. Clotilde erholte sich dort von ihrem Schwangerschaftsabbruch und es ging ihr nicht gut. Madame Cussac log, dass sie eine Grippe habe. Berty verständigte Jean, der sofort, nachdem er hörte, dass Clotilde schwanger war, sich einen Job bei einer neuen Spedition gesucht hatte, den er zuvor aus Stolz abgelehnt hatte, herbei und holte Clotilde aus dem Bordell heraus, setzte sie in seinen Truck um nach Bordeaux zu fahren. Unterwegs ging es Clotilde immer schlechter. Jean dachte natürlich, dass es ihre Grippe sei. Als sie schliesslich bei schlechtem Wetter wegen einer Großbaustelle nicht weiterfahren konnten, stieg Jean aus und telefonierte von einem Haus aus und kontaktierte den Notarzt. Jean ging dann zu seinem Truck zurück um bei Clotilde zu sein, der es weiterhin immer schlechter ging. der Notarzt kam wegen des schlechten Wetters erst mehrere Stunden später und brachte Clotilde ins Krankenhaus. Jean fuhr ihnen nach und als er am Krankenhaus ankam, teilte man ihm mit, dass Clotilde gestorben sei, aufgrund eines illegalen Schwangerschaftsabbruchs, der viel zu unsauer durchgeführt wurde. Zurück in der Gegenwart - also 2 Jahre später. Jean hatte sich ausgeschlafenb. Er hatte seinen alten Job in der Spedition wieder und man erfuhr, dass er mittlerweile zu Solange und den Kindern zurückgekehrt war und sein solides Leben wieder aufgenommen hatte. Fazit: Ein unglaublich fesselnder und dramatisch beeindruckender Film mit Gabin einmal mehr in Höchstform. Obwohl der Film absolut keinen Humor besitzt, gab es doch am Anfang die witzige Szene, als Emile die Polizei anrief, weil man angeblich seine Kellnerin entführt habe :totlach: Tragisch, wie eine düstere Kette von Ereignisse Clotildes Leben kostete. Hätte Jean nicht seinen Job verloren, hätte er die Briefe bekommen, eher vond er Schwangerschaft erfahren, hätte Clotilde die Abtreibung nicht gemachtg. Überhaupt...einen Schwangerschaftsabbruch im dritten Monat...das ist sogar aus heutiger Sicht lebensgefährlich, besonders ohne Beaufsichtigung eines echten Arztes. Jean kehrte am Ende in sein tristes Leben wieder zurück...ob er nun glücklicher war, erfuhr man nicht so richtig...hatte aber nicht den Eindruck. Mich hatte der Film wie gesagt sehr gefesselt und bwegt. Es ist wirklich eine Schande, dass die DVD, die es bei uns gibt dermaßen geschniten wurde. Statt 105 Minuten geht diese nur schlappe 73 Minuten. Auch im TV bei ARTE ging er mit 89 Minuten nur etwas länger. Ich bin froh, den Film ungeschnitten zu haben, einige Passagen sind in französisch, aber deutsch untertitelt. Es fehlen mitunter sehr wichtige Szenen. Ich kann den Film nur empfehlen, allerdings sollte man ihn wirklich nur uncut schauen. Ich hatet or wenigen Jahren den Film erstmals gesehen als ich ihn bei ARTE aufgenommen hatte )ich glaube 2018) und erst kürzlich erfahren, dass auch diese Ausstrahlung gekürzt war und froh gewesen, dass ich durch einen Bekannten nun die Uncut-Fassung bekommen hatte und den Film erstmals richtig geniessen konnte. :4,5Sterne: Titel: Re: Der Weg ins Verderben (Des gens sans importance) (F, 1956) Beitrag von: Jaime am 23. Februar 2025, 23:38:56 Klingt nach einem interessanten Film. Vielen Dank für den Bericht. :) |