Posting von Foren Mitglied Seamus (Post übernommen aus meinem Robert Urich Forum)Ich habe den Roman heute ausgelesen. Mich hat dieses Werk schon immer interessiert, nicht nur weil Raymond Chandler darin als Charakter auftaucht, sondern auch weil der uruguayische Autor diesen Band während seines Gefängnisaufenthalts zu Zeiten der Militärdiktatur vollendet hat. Ich war skeptisch ob er die Schauplätze so ähnlich darstellen konnte wie der Erschaffer, da er die USA ähnlich wie Karl May nie besucht hat.
Aber meine Zweifel konnte das Buch mehr als aus dem Weg räumen. Ich musste schmunzeln als Marlowe auf Chandler traf und was der eine von dem anderen dachte. Die beiden haben gut interagiert und harmoniert und so wie Chandler hier dargestellt wurde, habe ich ihn mir immer vorgestellt. Conteris muss sich ausführlich mit Chandler's Biografie beschäftigt habe.
Klasse waren auch die Dialoge zwischen Chandler und seinen Kollegen aus der Literaturszene. Was mir gefallen hat, Chandler war nicht einfach nur da, sondern er spielte eine wichtige Rolle im Fall.
Auch der Fall wusste zu überzeugen, auch wenn am Ende nicht alle Fragezeichen beantwortet wurden. Wer letztendlich den Auftrag gab, erfuhr man nicht mehr. Dafür wurden die Antagonisten stark dargestellt, die waren Marlowe fast ebenbürtig, da er am Ende an seine Grenzen gestoßen ist. Im letzten Satz beendete dieser auch seine Karriere als Privatdetektiv und mit Velma Valento hatte er eine wirklich sympathische Dame an seiner Seite.
Der bis dato beste Marlowe Roman von einem Nachfolgeautor. Da kommen auch die beiden, die Parker geschrieben hat, nicht heran. Dieses Buch hatte von allem etwas, erstaunlich das es in einer Gefängniszelle in Montevideo entstanden ist. Alle Achtung!