Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1993, in dem Robin Williams, Sally Field und Pierce Brosnan die Hauptrollen spielen. Regie führte Chris Columbus. Der Film war ein großer kommerzieller Erfolg und wurde 1994 als „Beste Filmkomödie“ mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet. Vorlage für den Film war der gleichnamige Roman von Anne Fine.
HandlungDer Stimmenimitator und Schauspieler Daniel Hillard wird von seiner Frau Miranda rausgeworfen, als er zum wiederholten Mal den Job schmeißt und bei einer Geburtstagsfete für Sohn Christopher das Haus in ein wüstes Schlachtfeld verwandelt.
Spoiler :
Es kommt zum gerichtlichen Streit um das Sorgerecht, das letztendlich Miranda zugesprochen wird.
Da er den Gedanken, seine drei Kinder nur einmal die Woche unter Aufsicht sehen zu dürfen, nicht ertragen kann, lässt er sich von seinem Bruder, einem gelernten Maskenbildner, die perfekte Maskerade einer sechzigjährigen Dame (eben Mrs. Doubtfire) verpassen und bewirbt sich, gekoppelt mit seiner Begabung als Stimmenimitator, auf eine Stelle als Kindermädchen bei seiner Exfrau.
Diese fällt auf die Maskerade herein, und so nimmt das Unheil seinen Lauf: Daniel arbeitet mehrere Monate bei ihr verkleidet als Haushälterin und Kindermädchen. Eines Tages wird er von seinen Kindern beobachtet, wie er stehend uriniert. Sie versprechen ihm jedoch, das Geheimnis für sich zu behalten, denn auch sie wollen ihren Vater sehen. An einem Abend fliegt der Schwindel auf, als Daniel bei einem Restaurantbesuch die Maske verrutscht.
Miranda reagiert entsetzt und bekommt nunmehr endgültig das Sorgerecht zugesprochen.
Erst als Daniel durch Zufall mit der Figur „Mrs Doubtfire“ seine eigene Fernsehshow bekommt und seine Pflichten als Hausmann erledigen kann, entschließt sich Miranda, ihm trotz des Streits, den Kindern zuliebe, das Sorgerecht gemeinsam auszuüben.
NamensfindungDer Name „Doubtfire“ entstammt dem Telefongespräch zwischen Daniel und Miranda, in dem er sich binnen Sekunden einen Namen für sein Haushälterinnen-Alias einfallen lassen muss. Ratsuchend blickt er sich um und sein Blick schweift zu einem Zeitungsartikel, übertitelt mit der Schlagzeile „Police doubt fire was accidental“ (übersetzt etwa: „Polizei bezweifelt, dass Feuer versehentlich ausbrach“). Somit würde sie auf Deutsch „Frau Zweifelfeuer“ heißen.
Unterschiede zum Roman
Unterschiede zu Anne Fines Vorlage sind deutlich. Dies ist bereits am Anfang zu erkennen: Während im Film gezeigt wird, wie es zur Scheidung kommt, steigt der Roman bereits nach der Trennung bei einem Besuch der Kinder bei ihrem Vater ein. Ebenso unterscheiden sich einzelne Nebenhandlungen sowie in weiten Teilen der Aufbau; so erkennt Lydie im Roman bereits beim Vorstellungsgespräch, dass sich unter der Maskerade ihr Vater befindet, was sie dann ihrem Bruder mitteilt. Die beiden älteren Kinder sind somit von Anfang an eingeweiht und müssen für ihren Vater, der nicht wie im Film zur „Haushaltsperle“ mutiert, größtenteils die Hausarbeit erledigen, was für Spannungen sorgt. Insgesamt ist der Roman weniger humoristisch, sondern eher tragikomisch angelegt im Vergleich zum Film und beschreibt Daniels Verkleidung vielmehr als unbequeme Notlösung, die er aus Verzweiflung eingeht. Im Film wird die komödiantische Wirkung der Verkleidung in erster Linie dadurch erzielt, dass sich Daniel nicht wie im Buch unbeholfen selbst mit Second-Hand-Ware eindeckt, sondern sich von seinem klischeehaft-homosexuellen Bruder und dessen Lebensgefährten professionell „umstylen“ lässt. Auch ist Daniel im Roman Schauspieler, während im Film bewusst der Beruf Stimmenimitator gewählt wurde, da darin mehr humoristisches Potential erkannt wurde.
TriviaDer Drehort war San Francisco, darunter das Haus in der ♁Steiner Street 2640 auf den Pacific Heights.
KritikenJames Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film sei ein „großer Spaß“. Wer während der Vorführung nicht lache, solle „in ein Leichenschauhaus einziehen“. Berardinelli lobte den „urkomischen“ Humor und die „einnehmenden“ Darstellungen, welche die Schwächen des Films überspielen.
„Fazit: Furiose Komik mit perfektem Timing“
– Cinema
„Ganz auf Robin Williams zugeschnittene Verkleidungskomödie, die aber nie über seichte Unterhaltung hinauskommt, ein reaktionäres Gesellschaftsbild propagiert und die Problematik zerrütteter Familien geradezu ignoriert.“
– Lexikon des Internationalen Films
„Völlig verrückter Komödienspaß, der komplett auf einen Robin Williams in Höchstform zugeschnitten wurde. Mit nie zuvor gesehener Virtuosität schießt der "Hook"-Star als "Tootsies" Mutter ein Feuerwerk an hinreißenden Gags ab.“
– kino.de
AuszeichnungenPreise Oscar für die beste Maske
Golden Globe als Bester Film (Komödie oder Musical)
Golden Globe für den besten Hauptdarsteller (Robin Williams)
Kommerzieller ErfolgIn den deutschen Kinos wurde der Film von rund 5,53 Millionen Menschen gesehen und war damit der vierterfolgreichste Film des Jahres nach Der König der Löwen, Flintstones und Schindlers Liste. In den USA spielte der Film 219 Millionen US-Dollar ein. 1993 war Mrs. Doubtfire damit der vierterfolgreichste Film (ausschließlich mit den Einnahmen aus dem Jahr 1993). Der Film lief bis Anfang 1994 in den Kinos – wenn man nur die Einnahmen aus dem Jahr 1994 berücksichtigt, war der Film immer noch der elfterfolgreichste dieses Jahres. Der Film wurde auf VHS-Kassette und später auch auf DVD und Blu Ray veröffentlicht.
In der Populärkultur Im Disney-Zeichentrickfilm Aladdin und der König der Diebe vollführt Robin Williams (der in der Aladdin-Filmserie die Rolle des Dschinni spricht) eine kurze Parodieaufführung seiner Rolle als Mrs. Doubtfire.
Robin Williams: Daniel Hillard /
Mrs. Euphegenia Doubtfire
Sally Field: Miranda Hillard
Lisa Jakub: Lydie Hillard
Matthew Lawrence: Chris Hillard
Mara Wilson: Natalie „Natti” Hillard
Pierce Brosnan: Stuart Dunmeyer Harvey Fierstein: Onkel Frank
Robert Prosky: Jonathan Lundy
Anne Haney: Mrs. Sellner
Scott Capurro: Tante Jack