Wie ich sehe, wurde diese Episode vor zwei Jahren ja schon gründlich durchdiskutiert. Also poste ich hier nur einige Impressionen von mir.
Die Serie wurde mit diesem Pilotfilm gut eingeführt. Er ginge alleine als Detektivfilm fürs Kino durch, ohne folgende Serie. Keine Längen, keine übertriebenen Charakterbeschreibungen. Dafür ein Staraufgebot! Schon für kleinste Nebenrollen Leute wie Tony Curtis...
Es gibt zwei Arten von Fernsehdetektiven: Jene, die die Polizei gegen sich haben und jene, die echte Freunde bei der Polizei haben. Dan Tanna dürfte der zweiten Kategorie angehören. er kann überall ungestraft ein und aus gehen, Bürgerrechte und Mobiliar zerstören. Da er auch für die großen Häuser in Vegas als Sicherheitsmann arbeitet, kriegt er in der Stadt keine Schwierigkeiten. Bis auf den Sergeant, der die Schäden in Dollars aufrechnet, das ist mal ein origineller Gag! (Vor allem, als Dan die Wohnung des Zuhälters verwüstet und gleichzeitig am Telefon die Schäden auflistet, die er gerade anrichtet
)
Als guter Fernsehdetektiv fährt er natürlich auch ein ganz unauffälliges Auto. Eine gelbe (!) Classic-Corvette. Kaum schriller als Magnums Ferrari...
Wenn ihr also einmal feststellen solltet, dass euch ein knallbuntes Traumauto verfolgt, dann ist das sicher ein Privatdetektiv, der unerkannt bleiben will!
Gott sei Dank fackeln sie ihm das Auto gleich in der ersten Folge ab. Dan's Reaktion: "I didn't like the colour anyway"
Der knallrote T-Bird, der künftig als Ersatz dient, ist natürlich viel unauffälliger.
Aber nun zum Plot:
Gleich in der ersten Szene stellen wir fest, dass Dan Tanna in einer als Bar eigerichteten Garage wohnt. Er fährt mit dem Auto sozusagen geradewegs in die Küche. Sein Essen ist sicher bleihältig!
Als Sekretärinnen lässt er Revuegirls für sich arbeiten. Dagegen ist nichts zu sagen. In Vegas ist das sicher normal, und welcher Mann würde diese Chance nicht ergreifen? Mir persönlich gefällt das gut, aber ich glaube, dass die Serie mit diesem Frauenbild heute nicht mehr durch die "Political Correctness" Zensur käme!
Aushilfssekretärin Angie ist ja überhaupt die Karikatur des blonden Dummchens. Dan: "Do you know how to use a phone?"
DAS klassische Detektiv-Klischee ist auch hier vertreten: Jede Person, die Dan im Alltag begegnet, hat zufällig mit dem Fall zu tun (Diesen Grundsatz ist in der Kriminalliteratur übrigens Leo Malet geschaffen).
Bei einer Zufallsbegegnung war mir das natürlich von Anfang an klar: Dass der große John Quade nicht einfach eine Statistenrolle als Masseur spielen konnte, sondern sich später als Superschurke entpuppen musste, lag auf der Hand. Fast schon ein Regiefehler. Quade war als Bösewicht einfach unübertroffen!
Dan Tanna ist zur Abwechslung ein ernsthafter, professioneller Detektiv. Nicht so ein Pfuscher wie Magnum oder Rockford (obwohl - in der Szene mit der Garagentorfalle lässt er sich ziemlich leicht im eigenen Heim überrumpeln).
Das geht leider auch auf Kosten des Humors. Den Charme von Magnum und Rockford kann Dan nicht aufbringen!
Alles in allem aber eine gute, klassische, spannende Detektivgeschichte, die Appetit auf die Serie macht. Gut finde ich auch die Nebenhandlungen, die in die Geschichte verstrickt werden und Las Vegas schön bewerben.
Und ein schöner Showdown, als Dan schließlich ein ganzes Haus zu Schrott fährt und über den Wortwitz lachen muss: "I broke a house!"
(kann mir die deutsche Übersetzung gar nicht vorstellen?)
Da ich die Serie kaum kenne und den Pilotfilm als abgeschlossene Geschichte sehr gut finde, gebe ich fünf Punkte.