was die französische Fassung angeht, kann ich zweifelsfrei ausschließen, dass dort die deutsche Fassung als Grundlage gedient hat (ich kenne die französische Fassung so gut wie die deutsche, und die teilweise schon peinlichen "Witze" (z. B. sinnloses Niesen ins Telefon) eines Rainer Brandt sucht man dort vergebens.
Nun ja – von der zeitlichen Abfolge her hätten die Franzosen die deutsche Fassung durchaus als eine Art „Vorbild“ für ihre Synchro nehmen können. Denn in Deutschland startete die Serie im Juli 1972, in Frankreich erst im Oktober 1972. Aber ich kann es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Denn der deutsche Wortwitz hätte sich wohl nur sehr schwer ins Französische übersetzen lassen. Es mag aber sein, dass die Franzosen den deutschen Erfolg zum Anlass genommen haben, den Originaldialog auch ein wenig „aufzupeppen“ – nur eben nicht wie die Deutschen, sondern mit ihrem eigenen Humor.
Apropos Übersetzung: Es mag vielleicht stimmen, dass Tony Curtis den Vorschlag gemacht hat, dass Brandt die Drehbücher für die zweite Staffel schreibt. Nur wahrscheinlich haben sich beide gar keine Gedanken darüber gemacht, dass das auch in einem gewaltigen Übersetzungsproblem geendet hätte. Denn die deutschen Wortwitze und –verdrehungen hätten sich auch ins Englische kaum übertragen lassen.
Ergänzend auch eine kleine Anmerkung zum Informations-ABC: Lothar Blumhagen war zwar die Synchronstimme für Roger Moore, hatte aber nichts mit den deutschen Dialogen zu tun. Die stammten von Rainer Brandt und Synchronregisseur/Studiobesitzer Karlheinz Brunnemann.
Hierzu ist auch ein zeitgenössischer „Spiegel“-Artikel zur Entstehung der Schnoddersynchros empfehlenswert (zu finden auf der wikipedia-Seite über Brandt). Darin wird gesagt, dass die Erfinder dieser Art Synchro ein Trio war: Schauspieler Rainer Brandt, Synchronstudioinhaber Karlheinz Brunnemann und Kabarettist Reinhold Brandes:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43279019.html