Am Beispiel dieser Serie kann man darüber philosophieren, was den Erfolg einer Serie ausmacht. Ist es der Star oder die Originalität der Serien-Idee?
Raymond Burr hat es geschafft, erst als
Perry Mason und kurz darauf als
Chef Ironside sehr populär gewesen zu sein. Es gibt aber viele Beispiele, bei denen sich der Erfolg nicht wiederholt hat. So waren
Griff mit
"Ben Cartwright" Lorne Greene,
McLain's Law mit
"Marshall Dillon" James Arness und
Today's FBI mit
"Joe Mannix" Mike Connors nur kurzlebige Produktionen.
Im Vergleich kann man feststellen, dass Ironside als Polizist im Rollstuhl eine ungewöhnliche Serien-Kreation ist, während die anderen o.g. Nachfolger eher standardmäßige Privatdetektiv- oder Polizeiserien sind.
Interessant finde ich auch den Vergleich von
Hagen und
McCloud. Beide sind Naturburschen, die es in die Großstadt verschlägt und es wirkt stimmig, wie McCloud trotz oder vielleicht sogar wegen seiner unbekümmerten Cowboy-Mentalität, gelegentlich gewürzt mit naturverbundenen Lebensweisheiten
"Bevor die Sau nicht gekocht ist, kann man kein Schmalz essen" , die Verbrecher-Szene in New York und auch in einigen anderen Teilen der Welt aufmischt.
Der Charakter von
Paul Hagen ist ebenfalls sehr naturverbunden gestaltet, im Vergleich zu McCloud ist er allerdings deutlich zurückhaltender und manchmal etwas unbeholfen im Umgang mit den Großstädtern. In der in den USA nicht mehr gezeigten Episode
Der Mann im Hintergrund, die in einem kleinen ländlichen Ort spielt, passt das ganz gut, aber in anderen Folgen wirkt es für mich nicht stimmig, warum ein aus der Wildnis stammender Serienheld in einer Großstadt eine Frau vor der Mafia (Tödlicher Vertrag) oder vor Räubern (Gefahr für die Zeugin) schützen soll. Vielleicht wäre die Serie erfolgreicher gewesen, wenn die Storys besser zu der im Prinzip ganz originellen Serienidee gepasst hätten.
Jedenfalls half auch hier nicht, dass Hauptdarsteller
Chad Everett ein bekannter TV-Star und mit der langelebigen Ärzte-Serie
Medical Center sehr erfolgreich gewesen war.