Ein Thriller unter der Regie von Altmeister
Brian de Palma.
Handlung (spoilerfrei):New Orleans, 1959: Der Immobilienkaufmann Courtland feiert mit seiner Frau seinen zehnten Hochzeitstag. Doch urplötzlich bricht der Horror in die Idylle ein: Ein paar brutale Kerle entführen Courtlands Frau und seine kleine Tochter Amy. Sie hinterlassen einen Brief, in dem sie eine halbe Million Dollar Lösegeld fordern.
Courtland lässt sich von der Polizei überreden, stattdessen einen Koffer mit Falschgeld und einem Minisender zu übergeben, mit dem die Entführer zu ihrem Schlupfwinkel verfolgt werden. Doch die Aktion geht daneben. Die Verbrecher flüchten mit ihren Opfern, ihr Wagen gerät in Flammen und stürzt in einen Fluss … Courtland hat seine Familie verloren.
16 Jahre später: Courtland und sein Geschäftspartner machen eine Reise nach Florenz. In einer alten Kirche sieht Courtland eine junge Frau, die seiner verstorbenen Frau wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Da er immer noch um seine Frau und seine Tochter trauert und sich an ihrem Tod mitschuldig fühlt, entwickelt er eine starke Zuneigung zu der jungen Florentinerin namens Sandra.
Schließlich kann er sie überreden, mit nach New Orleans zu kommen und ihn zu heiraten. Doch kurz vor der Hochzeit scheinen sich die grauenvollen Ereignisse zu wiederholen: Als Courtland eines Morgens aufwacht, ist Sandra verschwunden, und er findet erneut einen Erpresserbrief vor! Wieder wird eine halbe Million Lösegeld von ihm verlangt …
Kritik: Der erste Erfolgsfilm des Regisseurs Brian de Palma. Eigentlich eher ein Psychothriller, aber insgesamt handelt es sich schon um eine handfeste Crime-Story.
Natürlich ist es auch eine Hommage an
Alfred Hitchcocks berühmten Film
Vertigo. Auch dort ist ja der Protagonist (James Stewart) von der verblüffenden Ähnlichkeit einer Frau mit einer anderen Frau, deren Tod er nicht verhindern konnte, besessen.
Die Hommage wird dadurch unterstrichen, dass die (sehr effektvolle!)
Musik von Bernard Herrmann stammt, der ja auch für Vertigo und andere berühmte Hitchcock-Filme (z.B. Psycho) die Musik schrieb.
„Obsession“ ist zwar gemächlich erzählt, bezieht daraus aber auch einen Großteil seiner unheimlichen Spannung. Denn von Anfang an ahnt man, dass Courtlands Besessenheit von dieser jungen Sandra nicht gut ausgehen wird …
Zu loben ist auch das sehr gute Spiel von
Geneviève Bujold in einer Doppelrolle. Zu bemängeln ist höchstens, dass es in der letzten Viertelstunde eine ziemlich unglaubwürdige Wendung gibt. Doch darüber näher zu reden, hieße zu spoilern.
Fazit: Ein sehenswerter Thriller, mit dem Brian de Palmas Karriere so richtig losging.