Ein Thriller von
Brian de Palma.
Handlung (spoilerfrei):Der junge Schauspieler Jake Scully (
Craig Wasson) soll in einem Horrorfilm einen Vampir spielen. Doch mitten im Dreh, als er in einer engen Gruft liegt, hat er einen Anfall von Klaustrophobie (woran er schon seit Kindertagen leidet) und kann sich einige Minuten lang nicht mehr bewegen. Er verliert seinen Job und sucht nach einer Unterkunft.
Er lernt den Schauspielkollegen Sam Buchard (
Gregg Henry) kennen, der eigentlich gerade das luxuriöse Appartement eines Bekannten hüten soll, aber wegen eines Engagements in eine andere Stadt reisen muss. Er bietet Jake an, während seiner Abwesenheit in dem Appartement zu wohnen, was dieser dankbar annimmt.
Am Fenster des Appartements ist ein Fernrohr aufgebaut, mit dem man in das gegenüberliegende Wohnhaus blicken kann. Sam erzählt Jake, dass in einer der dortigen Wohnungen eine junge Frau lebt, die jeden Abend zur selben Zeit einen aufregenden Striptease aufführt. Als Jake sie das erste Mal dabei durch das Fernrohr beobachtet, ist er sofort fasziniert.
Doch die junge Frau scheint einen gewalttätigen Ehemann zu haben, der in die Wohnung kommt, Geld aus dem Safe nimmt und sie ohrfeigt, als sie ihn daran hindern will. Außerdem scheint sie auch noch von einem brutal aussehenden Mann mit indianischen Zügen verfolgt zu werden.
Durch Zufall heftet sich Jake eines Tages an ihre Fersen. Er hat das unheimliche Gefühl, dass dieser Frau (
Deborah Shelton) etwas zustoßen wird. Und er soll Recht behalten …
Kritik:Regisseur Brian de Palma ist ja ein großer Verehrer
Alfred Hitchcocks, und das merkt man diesem Film auch wieder ganz besonders an. Es finden sich hier Motive aus den Hitchcock-Klassikern „
Das Fenster zum Hof“, „Vertigo“ und „Bei Anruf Mord“. Doch zum Glück kopiert de Palma diese Filme nicht einfach, sondern vermischt sie in recht gekonnter Weise.
Die lange Sequenz, in der Jake die geheimnisvolle Frau durch ein Einkaufszentrum verfolgt und dabei immer wieder der bedrohliche Indianer auftaucht, ist schon allerbester Suspense, den auch Hitchcock nicht hätte besser machen können.
Mitten im Film gibt es einen Gewaltexzess, der viel diskutiert wurde und den Film in Verruf brachte, aus heutiger Sicht aber harmlos wirkt.
Die zweite Hälfte des Films, in der dann auch
Melanie Griffith mitspielt (Tochter von
Tippi Hedren = ein weiterer Bezug zu Hitchcock), fand ich dann allerdings weniger gelungen, da Brian de Palma hier sehr in Richtung Satire auf das Hollywoodgeschäft (insbesondere die Welt des Pornofilms) abbog. In einer Sequenz tritt sogar die Band „Frankie Goes To Hollywood“ auf und performt ihr „Relax“. Das Ende wirkt schon beinahe komödiantisch. Hier hat de Palma für meinen Geschmack leider das Genre des Thrillers zu sehr verlassen.
Der Film (der übrigens am selben Tag in den US-Kinos anlief wie „Terminator“) war zuerst ein ziemlicher Flop, fand über die Jahrzehnte aber immer mehr Fans und gilt heute als Kultstreifen.
Fazit: Sollte man als Hitchcock-Fan (zumindest einmal) gesehen haben.