Heutiger Rewatch Film aus meiner Filmreihe mit Jean Gabin ist die ernste Komödie "WIESENSTRASSE 10" ("Rue des prairies") aus dem Jahre 1959, zusammen mit Claude Brasseur, Marie-Jose Nat, Roger Dumas und Paul Frankeur. Der Arbeiter Henri Neveux (Jean Gabin) hat es nicht leicht. Er kommt aus der Kriegsgefangenschaft zurück, seine Frau ist gestorben und drei Kinder müssen aufgezogen werden: Louis, Odette und Fernand, der gar nicht von Henri ist. Der geplagte Vater tut alles für ihre Ausbildung, doch bald wollen Louis und Odette nichts mehr von ihrer einfachen Herkunft wissen. Besonders aufregend wird es, als die Sprösslinge komplett aus dem Ruder laufen und Fernand vor dem Jugendrichter landet ...
Die Stars:Jean Gabin spielte den Familienvater Henri Neveux, Claude Brasseur spielte seinen ältesten 23jährigen Sohn Louis 'Loulou' Neveux, Marie-Josè Nat spielte seine 18jährige Tochter Odette Neveux, Roger Dumas spielte seinen 17jährigen Stiefsohn Fernand Neveux und Paul Frankeur spielte Gabins besten Freund Ernest
Synchronisation:Dieser Film hat drei verschiedene Synchronfassungen. Die westdeutsche Erstsynchro gilt als verschollen. Die Zweitsynchro wareine ostdeutsche Synchro und 1988 wurde eine neuen westdeutsche Synchro angefertigt. . In der westdeutschen Fassung wurde Jean Gabin von Franz-Josef Steffens und in der ostdeutschen Fassung von Maximilian Larsen gesprochen, Claude Brasseur von Ulrich Theis in der ostdeutschen Fassung, in der wesdeutschen Fassung ist sein Sprecher nicht bekannt, Paul Frankeur von Gernot Duda(W) und Heinz Scholz (O), Marie-Josè Nat von Christel Bodenstein (O) und Roger Dumas von Peter Groeger (O).
DVD & BluRay:Ich besitze von dem Film die bislang einzigste DVD Fassung von Filmjuwelen aus dem Jahre 2019. Diese DVD enthält einzigst die ostdeutsche Synchronisation. Als Bonusmaterial bietet diese DVD ein Booklet mit Texten von Ralf Schenk (DEFA); Trailer; Originaltrailer; DEFA-Vor- und Abspann.
Interessantes:Der Film wurde 1959 von Georges Dancigers und Alexandre Mnouchkine produziert und lief ab 3. März 1960 in den deutschen Kinos. Da die Filme der französischen Nouvelle Vague nach einem Jahr an den Kinokassen nicht gut abschnitten, wurde dieser Gabin-Film den Kunden als „Anti-Nouvelle Vague-Film“ verkauft, um sie davon abzuhalten, ihm fernzubleiben. Bertrand Blier arbeitete an diesem Film und wurde in seinem Porsche Zeuge der regelmäßigen Lieferung neuer Seiten durch Michel Audiard, da Jean Gabin ihn immer wieder um weitere Dialoge bat.
Zum Film selbst:1942 - Der Bergbauarbeiter Henri Neveux kehrt aus dem Krieg heim und erfuhr, dass seine Ehefrau im Kinderbett gestorben war, ihre Schwester, also seine Schwägerin hatte sich seitdem um seine kleinen Kinder gekümmert. Überrascht stellte Henri fest, dass er statt zwei, aufmal drei Kinder hatte und echnete nach, dass Fernand nicht von ihm sein konnte, da er erst wenige Monate alt war, er aber seit 2 Jahren nicht mehr zu Hause war. dennoch beschloss Henri, Fernand wie sein eigenes Kind aufzuziehen.
1959 - 17 Jahre später. Henri war stolz, was aus seinen Kindern gerworden war. Louis, sein ältester, mittlerweile 23 Jahre alt, ist ein prodisportler geworden und wurde gerade nationaler Radrennmeister. Seine Tochter Odette, nun gerade 18 geworden, hatte als Schuhverkäuferin gearbeitet und wurde mittlerweile für den Laufsteg als Model entdeckt. Lediglich sein jüngster Sohn Fernand, welcher ja eigenbtlich bgar nicht sein Sohn war, bereitete ihm Probleme - denn der jhüngste Sproß eckte überall gerne an, schien nicht in die Gesellschaft hineinzupassen, sorgte in der Schule stets für Ärger, war bockig und prügelte sich herum - jedoch nicht in böser Absicht - vielmehr setzte er sich stets für die schwachen Mitschüler ein und fochte deren Kämpfe aus. Da Henri in der Nachbarschaft auch nicht überall fein angesehen ist und die Leute teils mit dem Finger auf ihn zeigen, ohne dass Herni es mitbekam, setzte sich Fernand auch für seinen Vater ein und verteidigte ihn . Henri selbst wußte davon nichts und war immer sauer, wenn er auf seinen Sohn einreden mußte, sich nicht herumzuprügeln.
Auch Louis lernt auf seinem Weg als Profiradsportler, dass nicht nur sein Können gefragt ist, sondern dass er aus Geschäftsinteressen auch verlieren muss. Rennerfolge sind abgesprochen. Seine öffentliche Darstellung in der Presse verlangt, dass er auch über seinen Vater Lügen verbreitet, als hätte der seine Karriere nicht gewollt. Fernand stellt ihn wegen dieser verletzenden Unaufrichtigkeiten zur Rede und verheimlicht den Artikel vor dem Vater. Louis verdient gut, was er seinem Vater stolz auch zu zeigen weiß.
Als Henri erfuhr, dass ihm auch Odette mehr und mehr Probleme machte und sie eine Affäre mit einem über 50 Jahre alten Mann hatte, den sie vorhat, zu heiraten, sobald seine Scheidung rechtskräftig sei, platzte ihm der Kragen und geriet in einen heftigen Streit mit ihr, beschimpfte sie sogar als Dirne. Doch Odette liebte den Mann. Er lebte tatsächlich in Scheidung von seiner Frau und er ist zudem ein wohlhabener und einflussreicher Mann in der Stadt. Henri suchte den Mann auf und reedete ihn ins Gewissen, unterstellte ihm, sicher bald genug von Odette zu haben und sich wieder eine andere zu suchen. Diese Aktion brachte ihm weiteren Krach mit Odette ein - zudem mischte sich auch Louisein, der seine Schwester verstand und die Beziehung zu dem über 30 Jahre älteren Mann befürwortete. Der Streit eskalierte derart, dassLouis auszog und Odette zu ihrem Sugar-Daddy zog.
Weiterer Ärger mit dem ihm letzten verbliebenen Kind: Fernand hat keine Lust mehr auf Schule, will lieber arbeiten gehen. Henris Versuche, ihn zur schule zu bewegen, schlugen fehl und als er schliesslich erfuhr, das Fernand schon seit längerem die Schule schwänzte, war Henri sauer - doch diesen Zorn wich Fernand aus, indem er vorher von zu Hause weglief. In einer zweifelhaften Tingeltangel-Bar lernte er eine junge Prostituierte kennen, ohne dass er sie als solche erkannte - sehr wohgl aber ihre "Kolleginnen"

Die Frau mochte Fernands unschuldiges Gemüt und bot ihn an, vorerst bei ihr zu wohnen . Es dauerte nicht lange, bis sich beide zueinander hingefühlt haben und miteinander schliefen - da erfuhr die Frau, dass Fernand erst 17 Jahre alt war und erschrak. Am nächsten Tag holte sie die Polizei, die dann Fernand abführten. Da Fernand sich kräftig wehrte, einen Polizisten schlug und zwei andere übelst beleidigte, wurde er eingesperrt

Als Henri davon erfuhr und zur Polizei ging und sich ebenfalls wütend benahm, bekam Henri eine Ordnungsstrafe aufgebrummt

Louis und Odette setzten sich mit der Staatsanwältin zusammen, die ihnen sagte, dass Fernand nicht bei Henri bleiben kann, der er kein guter Umgang sei und schlug vor, dass einer von ihnen beidne die Vormundschaft übernehmen sollte. Odette hatte als Frau die besten Chancen, zumal sie sozusagen verlobt war. Positiv kam hinzu, als die Staatsanwältin erfuhr, dass Henri nicht Fernands leiblicher Vater war. Als Henri davon erfuhr, war er fassungslos... suchte sich eine Anwältin. Es kam zu Prozess beim Jugendrichter. Odette und Louis zollten Henri, dass er kein guter Vater sei und besonders zu Fernand streng, vermutlich deswegen, weil er im Grunde nicht sein Sohn sei. Henri betsritt es vehement und erkannte viel von Fernand in ihm wieder - obwohl beide keinerlei Erbgut hatten. Der Richter beschloss, dass keiner der beide Gecshwister das Sorgerecht bkeommen sollte und Fernand bis zur Volljährigkeit in ein Jugendheim soll. Doch dann durfte Fernand aussagen, bekräftigte, dass er seinen vater lieben würde und er alles nur für ihn getan hatte, auch dne Schulabbruch, um auf der Arbeit ihm nahe zu sein. Henri war gerührt und der Richter erkannte dessen Aufrichtigkeit und änderte seine Meinung, dass Henri das Sorgerecht behalten darf - jedoch unter Auflagen und mit starken Kontrollen.
Auf dem Heimweg sagte Fernand zuz Herni, dass ein oberstes Ziel es nun sei, wiedre zur Schule zu gehen und einen Abschluß zu machen. Henri war stolz und sagte
"Endlich hat er es begriffen...!"
Fazit:Dieser Film erinnerte sehr stark an spätere Familienserien aus den 70er oder 80er Jahren und später. Der Film besitzte starke Soap-Elemente und war für einen Kinofilm fast schon untypisch. Gabin spielte sehr gut, wie eigentlich immer - dennoch konnte der Film mich einfach nicht wirkjlich abholen, hatte den Film irgendwie von früher ganz anders, besonders witziger und vor allem turbulenter in Erinnerung, was er nicht war. Im ersten Sinne war dieser Film ein klarer Familienfilm mit gutem Dramaanteil. Das der Film eigentlich eine Komödie sein sollte, sah man den Film bis auf wenige Momente im Grunde nicht an. Immer wierder blietzten einige guter Szenen auf, doch letztendlich kam der Film für meinen Geschmack einfach nicht aus den Puschen und schaukelte sich eben wie eine 08/15 Familienserie vor sich an und langweilte eigentlich. Pikant jedoch für einen 1959 gedrehten Film, das man eine Beziehung zwischen einer 18jährigen und einem über 50jährigen für gut hiess und denjenigen (Gabin), der sauer darauf reagierte, dafür getadelt wurde. Alles in allem ein in meinen Augen doch sehr mittelprächtiger Film, leicht unterdurchschnittlich für meinen Geschmack und genau so fiel denn auch meine Bewertung aus:
