Ein offensichtlich geisteskranker Mörder übt an Verbrechern, die mangels Beweisen nicht verurteilt werden konnten, gnadenlose Selbstjustiz. Die Köpfe seiner Opfer schickt er mit einem Begleitschreiben in Kartons verpackt an Scotland Yard. Als ein Beamter des Außenministeriums umgebracht wird, beauftragt Geheimdienstchef Major Staines den fähigen Detektiv Michael Brixan mit gesonderten Nachforschungen. Die erste Spur führt diesen zu einer Filmproduktion bei einem Schloss in der Nähe von Winchester. Dort taucht ein Drehbuch auf, das augenscheinlich mit derselben Maschine getippt wurde wie die Schreiben des 'Rächers'. Der zwielichtige Dramaturg Lorenz Voss will nichts über dessen Herkunft wissen.
EntstehungsgeschichteNach dem Start der Edgar-Wallace-Serie durch Rialto Film und Constantin Film mit Der Frosch mit der Maske und Der rote Kreis war noch nicht abzusehen, wie lange der Erfolg der Filmreihe anhalten würde. Der Berliner Filmproduzent Kurt Ulrich, der die Verfilmungsrechte an dem Roman Der Rächer besaß, wollte so schnell wie möglich am Erfolg der Filmreihe teilhaben. Er arrangierte sich nicht mit der Konkurrenz und der Europa-Filmverleih brachte Der Rächer nur 21 Tage vor dem wiederum von Rialto Film hergestellten Wallace-Film Die Bande des Schreckens in die deutschen Kinos. Drehbuchautor Rudolf Katscher (Pseudonym: Rudolf Carter) wirkte bereits am Drehbuch des 1931 gedrehten Edgar-Wallace-Films Der Zinker mit. Karl Anton nahm mit diesem Film Abschied von seiner langjährigen Tätigkeit als Filmregisseur.
Zum ersten Mal entstanden, abgesehen von einigen Archivaufnahmen in London, die Außenaufnahmen eines Edgar-Wallace-Films in West-Berlin (u. a. in der Zitadelle Spandau, am Jagdschloss Glienicke und am Spandauer Tor des Gutshofes Groß Glienicke). Die Innenaufnahmen drehte man im Filmatelier der ARRI in München. Heinz Drache, Klaus Kinski und Siegfried Schürenberg gaben in diesem Film ihr Wallace-Debüt. Später avancierten sie in den Filmen von Rialto/Constantin zu Stars der Serie und standen noch in vier Wallace-Filmen gemeinsam vor der Kamera. Auch Ingrid van Bergen, Rainer Brandt, Friedrich Schoenfelder, Maria Litto, Franz-Otto Krüger, Rainer Penkert und Albert Bessler waren in späteren Wallace-Adaptionen zu sehen.
Der Film wurde von der FSK ohne Schnittauflagen ab 16 Jahren freigegeben und am 5. August 1960 uraufgeführt. Inzwischen ist der Film ab 12 Jahren freigegeben. Bereits zwei Tage vor Ende der Dreharbeiten zu diesem Film begannen die Aufnahmen für den nächsten Wallace-Film Die Bande des Schreckens, der am 25. August 1960 uraufgeführt wurde. Die Besucherzahlen des Films Der Rächer ließen nach dem Start des ungleich härter inszenierten Konkurrenzfilms von Harald Reinl deutlich nach. Mit 2,5 Millionen Besuchern, erfolgreichen Wiederaufführungen und Auslandsverkäufen erwies sich der Film für Kurt Ulrich dennoch als gutes Geschäft.
Heinz Drache: Michael Brixan
Ingrid van Bergen: Stella Mendoza
Benno Sterzenbach: Sir Gregory Penn
Ina Duscha: Ruth Sanders
Ludwig Linkmann: Henry Longvale
Siegfried Schürenberg: Major Staines
Klaus Kinski: Lorenz Voss
Rainer Brandt: Reggie Conolly
Friedrich Schoenfelder: Jack Jackson