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Autor Thema: Der Fälscher von London (1961)  (Gelesen 876 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Theo Kojak
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« am: 03. August 2013, 01:36:45 »



Der gerade verheiratete Millionenerbe Peter Clifton verbringt seine Flitterwochen mit Jane auf Longford Manor. Als Jane nachts hinter einer Geheimtür ihren Mann an einer Druckerpresse entdeckt, glaubt sie, es handle sich bei ihm um den seit langem gesuchten Fälscher von London.

Janes alter Verehrer Basil Hale diskreditiert Clifton zudem mit geheimnisvollen Andeutungen über dessen Vergangenheit. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit Clifton wird Hale am nächsten Tag erschlagen im Park des Schlosses aufgefunden. Jane findet ihren verletzten, nicht ansprechbaren Mann und beseitigt alle Spuren sowie die vermeintliche Mordwaffe.

Inspektor Rouper sieht Cliftons Schuld als erwiesen an, nicht aber der bedächtige Oberinspektor Bourke. Als Radlow, der Rechtsanwalt und Testamentsvollstrecker von Peter Clifton, diesen zu sich bittet, findet Bourke den Rechtsanwalt erstochen in seinem Arbeitszimmer. Im Garten liegt der bewusstlose Clifton, daneben ein blutbeflecktes Stilett.

Trotz der scheinbar eindeutigen Beweislage sucht Bourke Cliftons Hausarzt Dr. Wells auf. Dieser muss eingestehen, Clifton mit Spritzen betäubt zu haben, um ihm die Morde anzulasten. Bourke überführt auch seinen eigenen Kollegen Rouper als Mittäter und lässt ihn verhaften. Durch Bourke erfährt Clifton, dass er einen anderen Vater hat als angenommen. Mrs. Unterson, die Mutter von Basil Hall, erschießt auf der Suche nach Clifton, dem vermeintlichen Mörder ihres Sohnes, Dr. Wells. Als „Fälscher von London“ wird schließlich der biedere Kunstmaler John Leith entlarvt.

Entstehungsgeschichte

Die bisherigen Edgar-Wallace-Filme der Rialto Film erwiesen sich als außergewöhnlich erfolgreich, während zahlreiche andere Filmproduzenten bereits die Folgen sinkender Zuschauerzahlen seit Einführung des Fernsehens spürten. Horst Wendlandt, seit 1961 Mitgesellschafter neben Preben Philipsen bei Rialto Film, gewann durch seinen Erfolg zunehmend an Einfluss auf die Wallace-Produktionen. Bei Constantin Film standen ihm mit Waldfried Barthel und Gerhard F. Hummel kompetente Geschäftspartner und Berater zur Seite.

Diese einigten sich mit Wendlandt für die Planung der Kinosaison 1961/62 abermals auf die Produktion von vier Edgar-Wallace-Adaptionen: Der Banknotenfälscher (Der Fälscher von London), Die seltsame Gräfin, Die Tür mit den sieben Schlössern sowie Gangster in London (Das Rätsel der roten Orchidee). Für die Adaption des Romans Der Banknotenfälscher konnte Constantin Film den Schriftsteller Johannes Kai gewinnen. Sein Drehbuch wurde praktisch unverändert übernommen. Der Filmtitel wurde hingegen in Der Fälscher von London geändert. Harald Reinl war bereits als Regisseur der Edgar-Wallace-Filme Die toten Augen von London und Das Geheimnis der gelben Narzissen als Regisseur vorgesehen. Nachdem beide Projekte von anderen Regisseuren realisiert wurden, übernahm nunmehr wieder Reinl die Regie eines Wallace-Films. Zwischenzeitlich hatte er einen Musikfilm und den Krimi Im Stahlnetz des Dr. Mabuse inszeniert.

Ebenfalls zum dritten Mal war Reinls damalige Ehefrau Karin Dor an einem Wallace-Film beteiligt. Zu sehen waren außerdem Siegfried Lowitz, Ulrich Beiger und Eddi Arent aus dem etablierten Wallace-Ensemble. Wichtige Gastauftritte hatten Viktor de Kowa, Mady Rahl, Robert Graf und Walter Rilla. Die männliche Hauptrolle übernahm Hellmut Lange, der damals noch weitgehend unbekannt war. Dadurch konnte das Publikum möglichst unbefangen auf dessen zwielichtige Rolle reagieren.

Die Außenaufnahmen drehte man unter anderem auf Schloss Herdringen im Sauerland und in der Hamburger Speicherstadt. Die Innenaufnahmen entstanden im Realfilm-Studio in Hamburg-Wandsbek. Die London-Aufnahmen stammen aus dem Archiv. Zu Beginn der Dreharbeiten dieses Films waren die Aufnahmen für die vorherige Wallace-Verfilmung Das Geheimnis der gelben Narzissen noch nicht abgeschlossen. Martin Böttcher komponierte erstmals die Filmmusik zu einem Edgar-Wallace-Film. Insgesamt stammen fünf Soundtracks der Serie von dem erfolgreichen Filmkomponisten. Der Film wurde von der FSK ohne Schnittauflagen ab 16 Jahren freigegeben. 1991 folgte die Freigabe ab 12 Jahren.

Karin Dor: Jane
Hellmut Lange: Peter Clifton
Siegfried Lowitz: Oberinspektor Bourke
Viktor de Kowa: Dr. Donald Wells
Mady Rahl: Majorie Wells
Robert Graf: Basil Hale
Walter Rilla: John Leith
Sigrid von Richthofen: Mrs. Unterson
Ulrich Beiger: Inspektor Rouper
Joseph Offenbach: Blonberg
Otto Collin: Radlow
Eddi Arent: Stone
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« Antworten #1 am: 24. August 2017, 23:38:20 »

Nach dem sicher nicht schlechten, aber auch nicht gearde hochklassigen Vorgänger, geht es jetzt mit einem wahren Highlight der Serie weiter. DER FÄLSCHER VON LONDON ist einer der besten und mit Sicherheit auch einer der am meisten unterschätzten Wallacefilme. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass Reinl hier auf einen Fuchsberger oder Drache verzichtet hat und der Film mehr auf Dialoge und Handlung als auf Action setzt. Das tut dem Film jedoch keinen Abbruch. Als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, fand ich den Film schrecklich langweilig, weil ich auf Wallace wie Gasthaus oder Mönch fixiert war, mit viel Action und vielen Toten. Erst als ich ihn später wieder sah ist mir aufgefallen, was für ein außergewöhnlicher und spannender Wallace das eigentlich ist. Der langsame, aber stetige Spannungsaufbau beeindruckt, man merkt dem Film einfach an, dass er mit viel Sorgfalt inszeniert wurde. Dazu passen auch die gut gewählten Schauplätze, vor allem das Schloss. Die Story um den "Gerissenen" und Wahnsinn finde ich sehr gelungen, die einzelnen Charaktere werden gut herausgearbeitet, die Motive und die Auflösung ist logisch. Bemängeln möchte ich lediglich, dass einige Szenen, etwa als Jane nachts durch Schloss geht und Peter in der Fälscherwerksatt beobachtet, unheimlicher und düsterer hätten inszeniert werden können. Die Bedrohlichkeit des Schlosses kommt so nicht ganz so gut heraus und die Szene ist insgesamt auch etwas kurz geraten. Aber das ist im Prinzip auch schon der einzige große Kritikpunkt.
Ein Wort zu Schauspielern:Die Bestzung ist wieder einmal klasse, besonders Karin Dor(), Viktor de Kowa und Helmuth Lange. Auch gut, dass man Eddi Arent nur eine keine Rolle zugestanden hat, in diesen Film hätte er sonst nicht gepasst.
Die Titelmusik von Böttcher finde ich gelungen, allerdings sehe ich sie nicht als die bis dato beste in der Serie, die Kritik an der Musik der frühen Filme kann ich nicht nachvollziehen.
Fazit:DER FÄLSCHER VON LONDON ist ein sehr gelungener Wallace, der mit tollen Schauspielern, viel Atmosphäre und einem geradlinigen Spannungsaufbau begeistern kann. Die ganze Inszenierung ist gelungen, hätte man sich vielleicht nur ab und ahn gruseliger und härter gewünscht. 5/5 Punkten  Geniale/r Film/Serie
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The Saint
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« Antworten #2 am: 01. Januar 2025, 18:29:50 »

Es ist selten, dass zwei Meinungen zu einem Film so übereinstimmend sind, aber alles, was filmfan zum Fälscher von London geschrieben hat, habe ich genauso empfunden. Ich hatte den Film 1977 bisher nur einmal gesehen und fand ihn damals ziemlich lahm. In den 70er Jahren war ich absoluter Wallace-Fan und stand auf Fuchsberger, Drache, hektische Action, Schreie im Nebel und den ganzen typischen Zauber, von dem dieser Film eher wenig hat.

Zu Weihnachten liefen gerade auf Nitro jede Menge Wallace-"Schinken" und ich habe mir einfach mal ein paar aufgenommen, die ich seinerzeit für meine Sammlung verschmäht hatte. Erfreut stellte ich fest, dass dieser Film eine nachvollziehbare Handlung ohne gigantische Logiklöcher besitzt und auch ohne die sonstigen Kreisch-Elemente durchaus Spannung entwickelt.

Damals vermisste ich Fuchsberger oder Drache als Hauptakteure, aber Siegfried Lowitz als stets präsenter, freundlicher und kluger Scotland Yard Inspektor, der seinen Freund Peter Clifton vor einer bösen Intrige schützt, gefällt mir ebenfalls sehr gut. Etwas unglaubwürdig finde ich nur, dass er angebliche Beweisstücke, wie zum Beispiel die Mordwaffe oder die blutverschmierte Kleidung des verdächtigen Clifton für immer verschwinden läßt. Ein hochrangiger und integrer Polizeibeamter würde das wahrscheinlich auch für einen guten Freund nicht tun.

Neben Fuchsberger und Drache verbindet man die Wallace-Filme vor allem mit Klaus Kinski und Eddie Arent. In diesem Film haben mich andere Schauspieler noch mehr beeindruckt, z.B. Victor de Kowa als Hausarzt Dr. Wells. De Kowa war mir nur als Name aus Filmen bekannt, die überwiegend selbst vor meiner Zeit lagen.  zwinkern  Ich habe selten einen Schauspieler gesehen, der jemanden so jovial-freundlich und gleichzeitig durch und durch verlogen darstellen konnte.  Hinterlistig Grinsen  Selbstverständlich wurde er zum Ende des Films erschossen, wie er es verdient hat ...  Grinsen

Des Weiteren ist mir in diesem und ein paar weiteren bisher "ungeliebten" Wallace-Filmen Ulrich Beiger aufgefallen. Als Haupt-Bösewicht denkt man immer zuerst an Klaus Kinski, aber Beiger spielt einige Figuren unglaublich ekelhaft-schleimig.  zum Kotzen Grinsen  .  Noch besser als hier finde ich ihn als betrügerischen Rechtsanwalt in Der rote Kreis.

Karin Dor hatte mich bisher auch noch nie besonders beeindruckt, aber mit ihren großen dunklen Kulleraugen finde ich sie in diesem Film sehr apart. Dass sie außerdem zu ihrem mordverdächtigen Ehemann hält, macht sie zusätzlich sympathisch.  zwinkern

Das große Finale mit der Entlarvung des "Gerissenen" war für mich dann nicht mehr ganz so überraschend, da von den möglichen Verdächtigen inzwischen nur noch einer am Leben war...  laut lachen


« Letzte Änderung: 01. Januar 2025, 18:46:50 von The Saint » Gespeichert
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