Gestern nach einigen Jahren mal wieder gerewatcht, und ich muss meine Meinung ein wenig revidieren.
Die Autoverfolgungsjagd ist nach wie vor spitze. Aber der Rest des Films kommt doch relativ behäbig daher, und der Plot ist recht einfallslos.
Produzent
Philip D'Antoni (der auch
Bullit und
French Connection produziert hatte) war diesmal auch der Regisseur. Zum ersten und zum einzigen Mal, denn man merkt, dass das nicht so recht sein Fach war. Der Film ist insgesamt ziemlich simpel inszeniert - abgesehen von den Actionsequenzen, von denen es aber nur zwei gibt: Die Autojagd und der Shootout am Schluss. D'Antoni wollte, wie man deutlich merkt, eine Art zweiten French Connection herstellen, aber dafür fehlt dem Film die raffinierte Story und die Spannung, die das Vorbild ausmachte.
Auch fehlt ein interessanter Bösewicht wie Fernando Rey.
Richard Lynch als einer der beiden Entführer wirkt zwar recht verschlagen und gefährlich, ist aber letztlich doch eher uninteressant - genau wie der bullige
Bill Hackman an seiner Seite, der hier wieder der Stuntdriver und Mitplaner der Autojagd war, aber so gut wie keinen Text hat.
Von den Seven-Ups sticht nur
Roy Scheider hervor, dessen Performance den Film irgendwie rettet. Seine Kollegen bleiben eher nichtssagend und blass - zum Beispiel
Ken Kercheval, der später in der Serie "Dallas" zu internationaler Berühmtheit gelangte.
Die deutsche Synchronfassung entstand in Berlin und wartet mit vielen sehr guten Sprechern auf. Deutsche Stimme von Roy Scheider ist diesmal
Michael Chevalier, der interessanterweise 2 Jahre später in "Der weiße Hai" den Part von Scheiders Kontrahenten übernahm: Robert Shaw. Allerdings hatte mir
Rolf Schult auf Scheider in
French Connection besser gefallen. Schade, dass man ihn nicht erneut besetzte. Scheiders alter Jugendfreund im Film, der sich als Komplize der Entführer entpuppt, wird von Norbert Langer synchronisiert, allerdings ohne den im Original sehr deutlich hörbaren italienischen Akzent.