SilverLion
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"There Out there!"
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« am: 18. März 2006, 18:03:08 » |
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Er fhlt das er bald sterben wird...
Er spricht offen und furchtlos ber den nahenden Tod. In einem Interview mit dem "SZ-Magazin" enthllt Showmaster Rudi Carrell jetzt: "Ich fhle, dass ich bald sterben werde." Er habe sich sich mit seinem Tod abgefunden, erzhlt der 71-Jhrige, der an Lungenkrebs erkrankt ist. Und er bilanziert gelassen: "Wie soll ich dann noch trauern? Ich muss dankbar sein. Ich habe so ein tolles Leben gehabt. Ende." Rudi Carrell im BUNTE-Interview
BUNTE: Rudi, du hast gesagt: "Ich habe eine Krankheit, aber ich bin nicht krank." Rudi Carrell: Krank sein heit Fieber, Schmerzen, belkeit usw. In den zehn Monaten, seit ich wei, dass ich Krebs habe, und bei Professor Ukena von der Abteilung Lungenkrankheiten des Klinikums Bremen-Ost in Behandlung bin, sind mir all diese typischen Krankheitssymptome Gott sei Dank erspart geblieben. Sogar die Chemotherapie, sechs Zyklen, hatte nicht solche schlimmen Nebenwirkungen wie befrchtet.
Du hast dich der Herausforderung gestellt - bist du ein Kmpfer? Beruflich ja, besonders wenn es um gute Fernsehunterhaltung geht; gegen schlechte zu kmpfen habe ich aufgegeben. Nur was meine Krankheit betrifft, kann ich das, was ich seit Februar erlebe, nicht Kampf nennen. Eher Glauben und Disziplin. Erschrocken habe ich mich nur, als ich nach 52 Jahren von heute auf morgen aufhrte zu rauchen, ohne damit irgendein Problem zu haben.
Wie gehst du mit deiner Krankheit um? berhaupt nicht. Es gelingt mir fast immer, nicht daran zu denken. Auch weil ich niemanden damit belstigen mchte.
Wie geht deine Frau Simone damit um? Sehr gut - und glcklicherweise nicht anders als seit dem Tag, an dem meine Krankheit diagnostiziert wurde.
Wie ist es fr deine Familie? Anfangs war es fr meine Kinder und Enkelkinder ein Schock, aber allmhlich haben sie sich damit abgefunden und wir genieen jeden Augenblick, in dem wir zusammen sind.
Ist Lachen die beste Medizin, wenn es einem ziemlich schlecht geht? Ich wre ohne Humor nie 70 geworden. Selbst im Krankenhaus blieb ich Showmaster, obwohl die rzte und Schwestern lange brauchten, um sich daran zu gewhnen.
"Der Tumor wird immer grer" Auch wenn er den Tod sprt, ist Carrell, der Erfolgsshows wie "Am laufenden Band" (ARD) oder "7 Tage - 7 Kpfe" (RTL) erfand, offenbar immer noch zu Scherzen aufgelegt. So erklrte er, dass er auf keinen Fall eine ffentliche Beerdigung wolle - "aus Angst vor den Jacob Sisters": "Mit ihren komischen Pudels zerstren sie doch jede Atmosphre. Die sind auch bei Moshammer aufgetaucht." Schmerzen habe Carrell whrend seiner Krankheit zum Glck nie gehabt. "Meine Chemotherapie wirkt pallitativ, das heit, die rzte haben versucht, mein Leben zu verlngern", so der Showmaster. "Das ist gelungen, mehr darf und kann ich nicht erwarten. Der Tumor wird allerdings immer grer. Leider."
"Ich htte schon lngst Krebs haben mssen" ber den Ausbruch seiner Krankheit sei er nicht berrascht gewesen. "Htte ich eigentlich schon lngst haben mssen", meint Carrell. "Ich habe immer fnf Tage vor einer Show so gut wie ohne Essen gearbeitet, nach einer Show Bier getrunken und mindestens 60 Lord Extra am Tag geraucht. Ich wusste: Das geht irgendwann schief." Angst vorm Tod habe er nicht mehr, sagt der TV-Star: "Ich hatte frher immer nur Angst vorm Sterben, weil ich dachte, es tut bestimmt wahnsinnig weh." An ein Leben nach dem Tod glaubt der groe Entertainer nicht. "Nein. Dann ist es eben aus. Aber mein Leben war aufregend genug."
"Ich verdanke Deutschland mein Leben" Der gebrtige Hollnder nutzt das Interview auch, um zu betonen, dass er Deutschland viel zu verdanken habe. "Wre ich in Holland geblieben, wre ich vielleicht Intendant eines Fernsehkanals geworden", so Carrell. "Wie langweilig! Deutschland hat mir zehn Mal mehr gegeben, als ich mir je erhofft habe. Ich verdanke diesem wunderbaren Land mein Leben." Als Hhepunkt seiner Karriere bezeichnete Carrell eine Ausgabe von "Am laufenden Band", als er 1975 mit vier Kandidaten gegen Muhammad Ali geboxt habe. Ein Tiefpunkt sei gewesen, als er nach Mnchen gefahren sei, um mit Heinz Rhmann Stunden lang ber einen Auftritt in seiner Show zu verhandeln. Als der endlich im Studio war, fiel der Ton aus", berichtete Carrell. "Zwei Minuten lang. Eine Katastrophe."
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