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Autor Thema: Billy Wilder ber Lubitsch  (Gelesen 993 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
Libuda
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Beiträge: 2305




« am: 23. Mai 2008, 19:41:20 »

Zitat
Immer wenn ich eingeladen werde, vor Filmstudenten zu sprechen, sage ich "Passen Sie auf, wir sprechen ber Lubitsch." Und dann fhre ich immer so ein bichen vor, wie der Lubitsch mit einem gearbeitet hat: "Wir haben folgende Situation. Da ist ein Knig, gespielt von Georges Barbier, diesem groen, dicken Schauspieler; wir haben eine Knigin, das ist die Una Merkel; und wir haben einen Leutnant, das ist der Chevalier. Ich mchte jetzt, da Sie mir dramatisieren, da der Leutnant ein Verhltnis mit der Knigin hat und da der Knig es eines Tages durch Zufall herausfindet. Heute ist Freitag, kommen Sie am Dienstag mit der fertigen Szene, ich mchte sie dann sehen." Wenn man eine solche Ausgangssituation an fnftausend Autoren verteilte, keiner wrde herausfinden, wie es der Lubitsch gemacht hat. Die Szene ist aus "The Merry Widow" (USA 1934) und ist, glaube ich, ein sehr schnes Beispiel fr die Technik Lubitschs, obwohl man aus jedem seiner Filme ein Dutzend gleichwertiger Beispiele nehmen knnte: Man sieht ein Schlo, ein Schlafzimmer, den Knig und die Knigin. Die Knigin liegt auf dem Bett, der Knig zieht sich an, kt seine Frau und geht aus dem Zimmer. Drauen vor der Tr steht der Chevalier auf Wache. Der Knig geht vorbei, der Chevalier salutiert, der Knig verschwindet um die Ecke. Im gleichen Augenblick dreht sich der Chevalier um und geht ins Schlafzimmer zur Knigin. Er macht die Tr zu, der Zuschauer sieht nichts, nur die Tr von drauen, die Kamera geht nicht mit hinein. Jetzt wieder der Knig: Er geht die Treppe hinunter und merkt, da er vergessen hat, seinen Sbel umzuschnallen. Also geht er langsam wieder die Treppe hoch, Richtung Schlafzimmer, das Publikum wartet schon auf den Knall, den es da geben wird. Er macht die Tr auf, geht hinein, macht die Tr zu. Wir sind wieder drauen, malen uns aus, was jetzt im Zimmer passiert. Die Tr geht wieder auf, der Knig kommt heraus, seinen Sbel in der Hand, er lchelt. Nichts gemerkt. Kein Knall. Er geht langsam weg, will den Sbel umschnallen  der Grtel ist viel zu eng, es ist gar nicht seiner! Und jetzt durchschaut er die Situation, geht zurck und findet den Chevalier unterm Bett. Jeder htte es anders gelst, aber keiner htte es so elegant, so witzig und so spannend frs Publikum gemacht wie der Lubitsch.

Billy Wilder


http://www.revolver-film.de/Inhalte/Rev3/html/Meisterklasse.htm

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Ich habe viel von meinem Geld fr Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.

(George Best- gestorben am 25.11.05)
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