Laut meinem Kindle bin ich mit der Hälfte des Buches durch und bin....angetan!

Ich war skeptisch ob der Übeltäter im Hauptfall wirklich ein Serienmörder ist. Ich bin kein Fan solcher Stories, aber wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Die Haupthandlung ist sehr verwoben und selbst Details die ich für Nuancen gehalten habe, sind für den weiteren Verlauf wichtiger als ich gedacht habe. Auch wenn manches überdreht anmutet, ist der Fall nicht unrealistisch. Die Bösewichte wirken glaubwürdig und man fragt sich ständig ob der neu-eingestellte Kollege, vielleicht doch dunkle Züge hat.
Endlich hält nun auch der Humor wieder Einzug in die Reihe. Das habe ich bei allen 3 anderen Nachfolgern (Brandman, Coleman, Lupica) vermisst. Es ist sprachlich noch nicht alles Gold was glänzt (einmal fehlten Zeitangaben wie abends oder morgens), aber das tut dem Lesespaß keinen Abbruch. Ich habe mich köstlich über Mollys sarkastische Äußerungen amüsiert und bin gespannt was in der zweiten Hälfte noch kommt. Schwerpunktmäßig verwendet der Autor Dialoge, was der Reihe nur gut tut.
Auch an der Darstellung der wiederkehrenden Figuren wie Healy, Vinnie Morris oder Robbie Fisher (der Feuerwehr-Captain den Coleman eingeführt hat) gibt es nichts zu merken. Vinnie zB war nicht einfach nur "da", sondern konnte Jesse einen eminent-wichtigen Hinweis auf den Fall geben.
Und das Daisy mal im Mittelpunkt steht ist auch nicht verkehrt. Sonst war sie bisher nur die lesbische Kaffee-Einschenkerin die ein Diner besitzt. Gibt dem Charakter mehr Tiefe.
Wenn es ein Manko gibt, dann sind es die fehlenden Ortsangaben. Man las bisher weder von Straßennamen noch bekannten Schauplätzen. Stiles Island fehlt ebenso wie alle anderen bekannten Häuser der Stadt. Es werden nur die Gebäude an sich beschrieben, aber das liegt auch an dem Hauptaugenmerk, den Dialogen - und die sind stark!
Hut ab, so darf es gerne weiter gehen.
