Bin jetzt schon ins 26. Kapitel vorgedrungen und was mir nun auffällt ist, dass Knott sich doch eine Scheibe von Parker abgeschnitten hat. Denn, die Kapitel sind bei ihm nun nicht mehr ellenlang, sondern richtig kurz (ca. immer 6 Seiten pro Kapitel), was mich gleich an Parker'sche Zeiten zurückerinnerte.
Auch wenn der Roman viel Spannung verspricht (weiterhin) und sich die Ereignisse überschlagen (es gibt diesmal nicht nur eine große, sondern mehrere kleinere Nebenstories), fehlen dem Roman doch die starken und knackigen Dialoge aus der Parkerzeit. Das ist in Bull River nicht anders als in Ironhorse. Was mich auch stört sind bislang die vielen F-Wörter die selbst Parker bei seinen Western immer verwendet hat und die Knott nun auch benutzt, bei der Kommunikation zwischen den Charakteren. Das lässt die Western zwar modern erscheinen, aber zeitgemäß (wir schreiben bei Cole/Hitch immerhin das 19. Jahrhundert) ist das für mich nicht. Sei's drum. Gibt schließlich schlimmeres.
Mir gefällt der Roman trotz der wenigen Schwächen, immer noch ganz gut. Erst sah es ja danach auch als ob der Bankpräsident seine eigene Bank ausraubt (was allein schon ziemlich doof klingt), aber nun haben unsere beiden Helden, einen größeren Fisch an der Angel und wie es scheint, werden sie in den nächsten Kapiteln wieder viel auf Reisen sein.
Mich wunderts ja dass Virgil die Puffmutter noch nicht besucht hat - sie hat's im ja angeboten. Sonst ist er da weniger wählerisch, wenn ihm eine Frau geradezu anbettelt mit ihm ne Runde zu vögeln, aber hier verhält er sich merkwürdig. Auch Whiskey wurde noch viel zu selten ausgeschenkt, da es an solchen nebensächlichen Szenen derzeit fehlt. Sonst floss der ja immer in Strömen.
Wie in Ironhorse, habe ich das Gefühl es ist eine komplett andere Reihe die ich da lese, aber spannend ist der Roman dennoch.