Seamus
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« Antworten #16 am: 13. Juli 2016, 22:47:01 » |
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Hier hat sich bei mir nichts verändert, noch immer sieht die Reihenfolge so aus:
1. Spenser 2. Cole / Hitch 3. Sunny Randall 4. Philip Marlowe 5. Jesse Stone
Spenser ist noch immer unangefochten an der Spitze. Auch wenn es von der Story her schon ein paar schwächere Romane gab, unterhalten worden bin ich dank der Dialoge und der Nebengeschichten immer.
Das Westernduo verteidigen ihren 2. Platz. Auch wenn es in sprachlicher Hinsicht noch Besserungsbedarf gibt, auf allen anderen Bereichen überzeugt die Reihe allemal. Spannung wird immer geboten, für Humor wird reichlich gesorgt (auch dank der Running Gags) und fast jedem Charakter hat man ein Profil gegeben.
Bei Sunny nerven mich eigentlich nur die Rosie Segmente. Parker hat den Liebesbekundungen zu viel Platz in den Romanen gegeben, was mit der Zeit etwas nervt und abschreckt. Alles andere ist aber tip-top, ich amüsiere mich stets wenn Sunny und Ritchie mal wieder Zoff haben und auch Spike ist immer für einen guten Spruch gut.
Auch wenn die Marlowe Romane stark gealtert und die Charaktere kein Innenleben haben und eindimensional sind, ich mag den Los Angeles P.I. der alten Schule. Seine Art Fälle zu lösen ist inzwischen aus der Mode gekommen, aber ich mag seine Methoden die er bei den Fällen anwendet. Das erinnert mich gleich an das Videospiel L.A. Noire, eines meiner absoluten Lieblingsgames. Mit Marlowe hat bei mir alles angefangen, ohne ihn wäre ich wohl nicht Fan dieses Genre's geworden.
Jesse Stone hat mir bis zum 4. Roman Freude bereitet. Alles was danach kam, war solide bis schwach. Die Fälle wurden immer einschläfender und banaler, angefangen beim widerlichen Missbrauch Minderjähriger bis zur ekelhaften Misshandlung von Senioren. Dann gibt es die auch noch die Third-Eye Perspektive die mir oft jegliche Lust am Lesen raubt. Und seit die Nachfolgeautoren die Reihe übernommen haben, erkennt man keinen der Charaktere so richtig wieder. Sind das eigentlich noch die gleichen Menschen? Natürlich werde ich noch den 7. und den 8. Roman lesen, aber meine Erwartungshaltung darauf könnte niedriger nicht sein. Die Reihe wurde von Buch zu Buch schwächer und seit Coleman, Jesse fortsetzen darf, hat sie für mich aufgehört zu existieren und befindet sich auf einem Allzeittief. Ich wollte Coleman's 2. Jesse-Roman ja gar nicht erst anfangen zu lesen, habe es aber dann doch getan, in der Hoffnung dass dieser etwas besser wäre, aber Pustekuchen. “The Devil Wins“ hat mich auch nicht fesseln können. Jesse war hier zumindest kein Nebencharakter, aber der Schreibstil, der Humor, die Story und die ganzen Gedanken die man da von jeder noch so unwichtigen Figur lesen konnte, haben mich alles andere als fasziniert. Musste mich wirklich sehr zwingen und beißen dieses Werk zu Ende zu lesen.
Ich weiß das so eine Kritik hier vielleicht nicht erwünscht und das vielleicht als Bashing ggü dem Autor aufgefasst wird. Aber das ist nicht der Fall. Ich schätze und respektiere den Autor sehr und mag auch seine Moe Prager Reihe, nur mit den Jesse Stone Romanen aus seiner Feder werde ich einfach nicht warm. Ich kann es leider einfach nicht ändern, ob wohl der 3. wieder besser wird?...eigentlich kann es mMn nur noch bergauf gehen.
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