Westernromane

[Seamus]

Seit ich die Cole/Hitch Reihe von Parker kenne, ist mein Interesse an anderen Westernromanen enorm gestiegen. Eigentlich war ich nur während meiner Jugendzeit von Westernromanen wie Winnetou oder Westerncomics wie Lucky Luke begeistert. In den letzten Jahren hatte ich nicht einen Western gelesen, erst Parker konnte mein Desinteresse besiegen.

Wie seht ihr das? Lest ihr ab und zu auch Westernromane von anderen Autoren oder nur welche von Parker? Wenn ja welche sind eure Lieblingsautoren?

Sehr fasziniert war ich vor einigen Wochen von Brett Cogburn (besonders der Roman "Panhandle" hat es mir angetan) und Jack Schaefer (dessen Romane fast alle verfilmt wurden, mir die Romane aber mehr Spaß gemacht haben als die Filme selbst. Besonders "Monte Walsh" und "Shane" fand ich in gedruckter Form super).

Auch B.M. Bower muss ich erwähnen. Man merkt den Büchern zwar das Alter an und auch dass sie von einer Frau geschrieben wurde, aber ich finde den Umstand, dass es hier gemächlicher zugeht und die Action auf der Strecke bleibt, mal erfrischend anders, weil man die Sicht der Frauen während der Zeit besser versteht.

Desweiteren mag ich auch sehr gerne "Elmore Leonard" und "Loren D. Estleman".

[Seamus]

Also gibt es außer mir keine Fans von Westernromanen? Schade.

Hatte gehofft mit Gleichgesinnten zu diskutieren. Nachdem ich nun wieder einen Spenser Roman durchgelesen habe, fange ich morgen mit einem noch mir quasi unbekannten Autor an - Ed Gorman. Ich kenne ihn eigentlich nur aus 'In Pursuit of Spenser', wo er, wenn ich ihn nicht verwechsle, über die Cole & Hitch Reihe schrieb.

Jedenfalls fange ich nun mit seiner 'Cavalry Man' Reihe an.

[Spenser]

Da muß ich dich enttäuschen....mit Westernromanen habe ich eigentlich nichts am Hut! Ausser Cole & Hitch natürlich.

[Seamus]

Schade.

Ich gehöre damit wohl zu einem Geheimclub, denn selbst als ich einen ähnlichen Thread auf einem Literaturforum aufgemacht habe, kam kaum eine Antwort. Scheint wohl ein recht unbeliebtes Genre zu sein, zu Unrecht!

Aber selbst ich mag ja nicht alles, Sci-Fi und Fantasie-Romane zum Beispiel. Ich hab's wirklich versucht, mehrmals, aber es feißt mich nicht vom Sessel...

Fange heute mal mit Gorman an, mal sehen wie die Reihe so ist...

[Spenser]

Ich mag Western so gesehen sehr gerne - besonders Filme aber auch serien - und die Musik sowieso

Fakt ist eigentlich, dass ich kaum (gegenwärtig gesehen sogar garkein) Westernroman bisher gelesen habe - so das meine Meinung eigentlich nicht zählen sollte. ich lese eigentlich seit Jahren nur Krimis, Thriller und Autobiographien Dabei habe ich sehrwohl auch Westernromane....z.N. den Roman zu "Rio Bravo"

[Seamus]

Dann wäre ja Appaloosa der erste Westernroman den du gelesen hast. Keine schlechte Wahl um in ein für dich neues literarisches  Genre einzutauchen. Vielleicht bekommst du ja wie auch ich, dann mehr Lust auf weitere Western (mein Interesse wuchs auch erst, nachdem ich die Cole/Hitch Reihe gelesen hatte).

[Mr. Stepinfatchit]

Mir geht es genauso wie Spenser, habe bislang noch keine Westernromane gelesen, ist irgendwie nicht so mein Genre.
Daher war Appaloosa auch mein erster Westernroman, der mir natürlich aufgrund Parkers Schreibstil sehr gefallen hat.
Mein mangelndes Interesse könnte natürlich auch darauf zurückgehen, dass mein Vater großer John Wayne Fan war bzw. ist und ich, bevor es durch die Privatsender zu einer breiteren Vielfalt kam, eigentlich fast nur John Wayne Filme im Familenkreis gesehen habe. Das sind heute natürlich ganz amüsante Erinnerungen, aber dadurch ist mein Bedarf an Western in diesem Leben eigentlich gedeckt (wobei mir aber gerade beim Schreiben auffällt, dass ich aufgrund guter Darsteller eigentlich doch viel Western gucken würde, bei z.B. Eastwood, McQueen, Kirk Douglas, Newman, Bronson etc.).

[Spenser]

Dann wäre ja Appaloosa der erste Westernroman den du gelesen hast.

So ist es

Ich habe zwar auch "Ein ausgekochtes Schlitzohr" gelesen....aber ein richtiger Westernroman ist das ja auch nicht

[Seamus]

Pro Monat lese ich inzwischen an die 5 Westernromane, aber selten gibt es Novels aus diesem Genre die so andersartig sind wie dieses hier, welches ich gestern ausgelesen habe:

Jackson Lowry - The Great West Detective Agency



Inhalt:

On the run from some sore poker losers, gambler Lucas Stanton ducks into an office housing the “Great West Detective Agency”—followed by a client who mistakes him for a sleuth. Amanda Baldridge lives in one of Denver’s more well-to-do neighborhoods, and someone has snatched Tovarich, her Russian wolfhound puppy.

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Auch wenn der Inhalt etwas anderes vermuten lässt, ist dies ein überwiegend politischer Roman der sich mit Sezession beschäftigt (ein immer noch brisantes und hochaktuelles Thema wenn man die Nachrichten aus der Ukraine, Katalonien, Gagausien und Schottland verfolgt hat). Dunbar und seine Gefolgsleute wollen nämlich die Unabhängigkeit durchsetzen und sich von den Staaten abspalten.

Lucas, der Hauptprotagonist des Romans, bekommt zu Anfang aber einen anderen Auftrag als er sich in einem schäbigen Büro vor Glückspielern die ihn töten wollen, versteckt. Er soll einen Wolfshundwelpen finden und kann darüber vorerst nur den Kopf schütteln, begibt sich aber dann in das Abenteuer und findet heraus dass den Welpen alle haben wollen. Denn der Hund ist ein wahrer Goldesel (ein Spürhund der angeblich jedes Edelmetal findet) und von ihm wollen die Separatisten um Dunbar ihre Kampagne finanzieren. Bald lernt Lucas auch Kosaken kennen die eben jene Hunde züchten, die aber bald wieder in die alte Heimat "Mutter Russland" aufbrechen und den Zaren stürzen wollen.

Ein sehr interessanter, witziger, spannender und auch trauriger Roman der mich bis zum Schluss gefesselt hat. Wie andere Westerncharaktere, hat auch Lucas ein interessantes Privatleben und auch wenn der Roman mehr Seiten hätte haben können, nein, müssen, kamen diese Details nicht zu kurz.

Ein echtes Geheimwerk eines noch unbekannten Schriftstellers, das mich richtig gut unterhalten. Schade dass es im großen WWW kaum Rezensionen gibt. Zu unrecht wie ich finde, denn Lowry ist eine starke Neuentdeckung! Ich werde mich nun nach weiteren Romanen von ihm erkundigen. 5 Sterne.

[Mr. Stepinfatchit]

Alle Achtung, hört sich ja wirklich gut an.

[Seamus]

War es auch - ein echt innovativer, spannender Western wie ich ihn liebe.

In meinem Review vergaß ich zu erwähnen, welcher Staat sich von den USA loslösen wollte. Es war Colorado. Ebenso wie in Texas, gab es auch in den Rockies damals wohl Unabhängigkeitsbewegungen und Separatisten, nur waren die nicht so zahlreich wie im Panhandle.

[Seamus]

Lese von Paul Bagdon gerade den Westernroman “Outlaw Lawman“.

Das Buch ist echt der Hammer! Der Zuhälter der dort auftaucht, nennt sich Spenser (ohne Witz)! Mit S geschrieben, aber viel gemeinsame Eigenschaften zwischen ihm und dem P.I. gibt es wahrlich nicht. Dieser Spenser ist ein gewalttätiger Frauenmörder und Vergewaltiger.

Der Hauptprotagonist ist Pound Taylor, ein früherer Gesetzesloser, der viele Banken ausgeraubt und nun in Gila Bend (Texas, nicht Arizona) als Sheriff arbeitet. Ihm schließen sich immer mehr Männer an, darunter auch 2 Ureinwohner. Am Ende müssen sie zu fünft gegen 40 Männer kämpfen um den Hauptschurken, ein für alle Mal aus der Stadt zu treiben.

Das Buch steckt voller witziger Anspielungen und die Handlung ist so spannend, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen kann. Hab den Roman deshalb auch gleich ausgelesen. Das Ende verspricht episch zu werden, leicht erinnert es sogar an die glorreichen Sieben, aber nicht ganz.

[Spenser]

Klingt ja wirklich sehr gut

Spenser----das ist ja wirklich witzig Ob es dem Autoren doch ein Zusammenhang gab? Obwohl es ja eher ein "Anti-Spenser" zu sein scheint

[Seamus]

Vielleicht war er ja ein Vorfahre des anderen Spenser's. Eigentlich nur schwer vorstellbar, aber da er in einer Stadt wie Laramie geboren wurde, wäre es ja möglich.

Dann kann Spenser ja bald Geschäfte mit Tony Marcus und co. tätigen, wenn er die Zuhälterei von seinem Urgroßvater vererbt haben sollte.

Nein, nicht ernst gemeint. Möglich ist es aber natürlich das Paul Bagdon auf Parker's Spenser anspielt. Vielleicht ist er ein Fan von RBP....oder Edmund Spenser.

Kenne schon 4 seiner Romane und auch dieser hier, hat mir gut gefallen. Mit so einem Ende hätte ich echt nicht gerechnet. Ein echt starker Western!