Highway 59-Reihe von Attica Locke
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Autor Thema: Highway 59-Reihe von Attica Locke  (Gelesen 1415 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Seamus
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« am: 19. Januar 2020, 08:53:08 »

In der Highway 59-Reihe steht ein afroamerikanischer Texas Ranger namens Darren Mathews im Mittelpunkt, der entlang dem besagten Highway, Verbrechen löst. Im ersten Roman “Bluebird, Bluebird“ der auch in Deutschland erschienen ist, wurde er zunächst vom Dienst suspendiert, durfte darauf aber wieder ermitteln.

Bisher sind zwei Romane der noch jungen Serie veröffentlicht worden, darunter der erste auch in deutsch.

#1 Bluebird, Bluebird
#2 Heaven, My Home

Hier mal die Inhaltsangabe des ersten Roman's den ich derzeit noch lese, aber heute Abend abgeschlossen habe:

Mit einem Abschluss in Princeton und zwei Jahren Jurastudium hätte Darren Mathews leicht einen Platz in der Elite der afroamerikanischen Anwälte einnehmen können. Stattdessen folgte er dem Beispiel seines Onkels, um Texas Ranger zu werden. Auf Drängen eines Freundes im FBI fährt er nach Lark. Was zunächst wie ein doppeltes Hassverbrechen in einer winzigen Stadt in Texas aussieht, entpuppt sich als ein komplizierter Fall. Eines der Opfer ist Michael Wright, ein schwarzer Anwalt aus Chicago. Das andere Opfer Missy Dale, eine unglücklich verheiratete weiße Kellnerin, die zusammen mit Wright eine Redneck-Bar in Lark spät in der Nacht verlassen hat. Beide misshandelten Leichen werden im nahegelegenen Attoyac Bayou gefunden. Matthews, der wegen eines ähnlich gelagerten Falls suspendiert wurde, vermutet eine Verbindung zur gewalttätigen rassistischen Bande der Ayran Brotherhood of Texas, die sich durch Drogenschmuggel bereichert. Er trifft auf einen ihm feindlich eingestellten Sheriff, den rassistischen Ehemann der Toten und die äußerst launische Witwe des toten Anwalts, die extra einfliegt, um herauszufinden, was ihrem Ehemann zugestoßen ist.



Das Buch habe ich letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich habe am Donnerstag damit angefangen und hatte am Anfang noch Schwierigkeiten, alle Personen auseinanderzuhalten, da das Aussehen zunächst kaum erwähnt wird und man erstmal nicht weiß, wer zu welcher Gruppe gehört.

Der Hauptprotagonist gefällt mir bis jetzt recht gut, da er mich, was die Rhetorik angeht, sehr an Shaft erinnernt. Darren hat ja einige Probleme. Zunächst ja, weil er vom Dienst suspendiert wurde, aber auch seine Frau hat ihn verlassen und er weiß nicht wie er all das in den Griff bekommen soll und greift daher öfters mal zur Flasche. Rassismus spielt in dem fiktiven Kaff wo er ermittelt, natürlich auch eine Rolle und er wird sehr häufig damit konfrontiert. Obwohl die weiße und die schwarze Bevölkerung der Gemeinde Lark nebeneinander leben, herrschen noch immer Ressentiments und die Rassentrennung ist selbst im 21. Jahrhundert noch allgegenwärtig.

Darren verliebt sich im Laufe des Roman's in die junge Witwe des Mordopfer's der wohl sterben musste, weil er als afroamerikanischer Mann eine Beziehung zu einer weißen Frau hatte, deren Mann bei der Arischen Bruderschaft, Mitglied ist. Es werden sehr viele ernste und sozialkritische Themen in dem Buch behandelt und das finde ich, macht den Roman so spannend. Man kann es gut mit “In der Hitze der Nacht“ vergleichen, aber mit dem Unterschied, das dieser Roman in der Gegenwart spielt.

Hervorheben möchte ich noch Darren's Freundschaft mit Greg, der beim FBI arbeitet und ihm immer hilfreich zur Seite steht. Erinnert fast ein wenig an Spenser und Hawk, nur das der Hauptcharakter hier, ein Afroamerikaner ist.

Um es kurz zu machen, ein richtig gutes Buch, das man spätestens ab Seite 50 nicht mehr aus der Hand legen kann.
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« Antworten #1 am: 19. Januar 2020, 18:44:53 »

Hört sich auch ganz schön interessant an.
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Seamus
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« Antworten #2 am: 24. Januar 2020, 18:39:54 »

Habe das Buch am Montag ausgelesen und fand es wirklich gut. Es hatte von allem etwas, da auch der Humor nicht zu kurz kamkommen, besonders aber mochte ich den Soundtrack. Es wurden sehr viele Musiker und Lieder erwähnt die, hervorragend zu der melancholischen Atmosphäre passten.

Ich gebe 4 Sterne. Sympathischer Hauptprotagonist, interessante Location, spannender Fall mit einem ernsten Hintergrund, viel Noir. Schwach fand ich im Grunde nur dass das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endete und man fast gezwungen ist, sich Band 2 zuzulegen. Was ich aber nach Lesen dieser Lektüre, definitiv auch machen werde.
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« Antworten #3 am: 17. Februar 2021, 16:18:38 »

Lese derzeit den zweiten Roman dieser Reihe auf englisch. Den ersten habe ich ja auf deutsch und da ich nicht warten wollte bis oder ob der zweite hierzulande rauskommt, habe ich entschlossen den zweiten im Original zu lesen.

Und das war eine gute Entscheidung. Hier kommt das Südstaaten-Feeling besser rüber, da ich bei der deutschen Version immer den Eindruck hatte, das manches nicht korrekt wiedergegeben wurde.

Darren lebt im zweiten Roman wieder in Houston, aber die Ereignisse aus dem ersten Roman schwirren ihm immer noch im Kopf herum und der rote Faden wird ja hier weiter gesponnen. Das fiese war ja am ersten Roman, das er mit einem Crossover endete und genau da wo der erste Band aufhört, fängt nun der zweite an.

Aber Darren muss sich nicht nur mit dem ersten Fall beschäftigen. Er muss auch einen Jungen finden. Aber keinen gewöhnlichen Jungen, den Sohn eines Anführers der Arischen Bruderschaft. Das er da als afroamerikanischer Texas Ranger Probleme bekommen wird, ist vorprogrammiert.

Der Roman spielt auch während der Trump-Ära und das spürt man, da Darren immer wieder auf solche Wähler trifft, mit denen er sich auseinandersetzen muss. Auch rassistischen Anfeindungen ist er ausgesetzt und das geht ja auch nicht spurlos an ihm vorbei. Man merkt das Attica Locke viel recherchiert hat und es ist erschreckend das manche ihrer bzw Darren's Prognosen genau so eingetroffen ist.

Ab dem zweiten Kapitel hat das Buch irgendwie einen Sog, den ich mir nicht mehr entziehen kann. Ich liebe die Prosa von Attica Locke, finde das Setting und die unterschiedlichen Charaktere interessant und die Songs die erwähnt werden, musste ich mir alle notieren und danach hören, weil sie perfekt zu der jeweiligen Szene passen.

Ich bin nun schon 90 Seiten drin und will so schnell nicht mehr raus. Ein starker Beginn, werde heute Abend weiterlesen.
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« Antworten #4 am: 17. Februar 2021, 18:55:12 »

Klingt ja auch wieder spannend.
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« Antworten #5 am: 19. Februar 2021, 17:08:21 »

Konnte nun weiter lesen und habe jetzt 180 von ca 240 Seiten geschafft.

Der Fall wird ja immer spannender weil über den Jungen und den anderen Einwohnern von Hopetown Fakten ans Tageslicht kamen, die ich so nicht erwartet hätte. Darren ist wie im ersten Roman hier wieder Rassismus ausgesetzt und er kann sich nur schwer zusammenreißen, wenn er als Texas Ranger von Zivilisten wüst beschimpft und beleidigt wird. Man spürt dass das Klima in den Staaten generell rauer geworden ist und es werden derart viele sozialkritische Themen im Bich behandelt, das man diese gar nicht alle aufzählen könnte.

Auch die Beziehung zwischen Darren und seinem weißen Freund Greg leidet darunter. Da kriselt es richtig, da sich die beiden nicht immer einer Meinung sind.

Bin gespannt wie der Roman ausgeht.
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« Antworten #6 am: 19. Februar 2021, 19:19:47 »

Finde ich immer sehr gut, wenn in Romanen soziale Probleme behandelt werden.
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« Antworten #7 am: 22. Februar 2021, 16:16:03 »

Habe den Roman schon am Freitag auslesen können. Ich war echt baff über das Ende und brauchte ganze zwei Tage um ein neues Buch ab zu beginnen. Ich habe mir im Kopf ja mehrere Enden ausgemalt, aber mit dem Schlussakt hätte ich nicht gerechnet. Der Roman machte in den letzten Seiten eine Wendung hin von einem Vermisstenfall zu einem Landraub, wo es um Ureinwohnerrechte, Machtansprüche und Großgrundbesitzer ging. Der Rassismus war hier durchgehend ein zentrales Thema und man konnte Darren und die anderen Figuren die damit zu kämpfen hatten, gut verstehen. Da spielte viel Verzweiflumg mit und es war ein sehr melancholisches, gut-durchdachtes und gut-recherchiertes Buch.

Mir hat der zweite Roman noch eine Stufe besser gefallen, als der erste, der auch richtig gut war, aber einen fiesen Cliffhanger und weniger interessante Nebenfiguren hatte.

Attica Locke hat sich enorm weiterentwickelt, was man am Schreibstil erkennt. Dieser ist unkompliziert, in einfacher Sprache gehalten und den Humor der vereinzelt, aber spärlich eingesetzt wird, kann man als sarkastisch bezeichnen.

Obwohl der Roman in Osttexas spielt (in Jefferson und Umgebung), ist er kulturell näher in den Südstaaten anzusiedeln. An mehreren Stellen sind mir Parallelen zur Robicheaux-Reihe aufgefallen, was aber nicht nur an der Umgebung liegt. Darren hätte auch von James Lee Burke stammen können.

Ich runde auf.  Genial Ich hoffe das es einen dritten Band geben wird und das der zweite ebenfalls auf deutsch erscheinen wird. Das hätte die noch junge Reihe verdient.
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« Antworten #8 am: 23. Februar 2021, 13:27:20 »

Das klint ja wirklich beeindruckend, scheint ein wirklich tolles Buch zu sein.
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« Antworten #9 am: 23. Februar 2021, 15:46:41 »

Die ganze Reihe ist sehr empfehlenswert. Habe den ersten Band den ich in deutsch habe, einer Ex-Kollegin ausgeliehen und die ist auch hin und weg.
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« Antworten #10 am: 23. Februar 2021, 17:21:25 »

Das finde ich immer besonders gut, wenn man anderen Leuten mit seinen Tipps noch eine Freude machen kann.
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« Antworten #11 am: 01. März 2021, 15:53:52 »

Jetzt wo Büchereien ja entweder zu oder nicht wie gewohnt geöffnet haben, ist man ja froh, das man zumindest noch von Freunden oder Bekannten etwas leihen oder ausleihen kann. Und das ohne Ausweis.  grins
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« Antworten #12 am: 01. März 2021, 18:23:24 »

Noch brauche ich keine Tipps, habe noch knapp fünfzig Bücher aus den letzten zwei Jahren über, das reicht noch ein wenig fröhlich.
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« Antworten #13 am: 05. April 2021, 16:55:21 »

Dann brauchst du ja noch etwas an Zeit bis Du die (Bücher-)Bergspitze erklommen hast.  fröhlich
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« Antworten #14 am: 06. April 2021, 22:45:20 »

Das sage Dir, habe sogar zu Ostern wieder Bücher bekommen, obwohl ich extra vorher gesagt hatte, dass es wegen der noch vorhandenen Menge das nicht braucht!
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