Ich habe diesen Roman während meines Urlaubs vor zwei Wochen zu Ende gelesen. Ich komme erstmal zum Positiven. Das Sunny Randall hier nicht einmal auftaucht fand ich gar nicht schlecht, da ihre Rückkehr zumindest bei mir immer einen faden Beigeschmack hatte. So nach dem Motto, jetzt wo Lupica beide Reihen übernommen hat, können auch beide wieder ein Paar sein. Es wurde auch zu rasch erzählt, obwohl Jesse ja schon darauf einging, warum er es nochmal mit ihr versuchen will.
Die Entwicklung mit Jesse's Sohn Cole gefällt mir auch sehr. Cole studiert inzwischen Jura und kann seinem Vater so bei dessen Fällen helfen, was dann auch geschehen ist. Jesse profitiert sehr von seiner neuen Rolle und die Chemie stimmt absolut. Die Dialoge waren wirklich lesenswert und ich kann mir Jesse schon gar nicht mehr ohne Cole vorstellen.
Ein Highlight war auch wieder die Sprache. Lupica kommt Parker schon ziemlich nah, manchmal hatte ich gar den Eindruck, Parker persönlich war an diesem Werk beteiligt. Auch sämtliche Spenserismen fanden hier einen Platz wie “curiouser and curiouser“.
Crow gab hier in diesem Buch auch sein Comeback und wenn mich nicht alles täuscht, war das sein 3. Auftritt insgesamt. Ich war nicht gerade Feuer und Flamme auf das Wiedersehen mit ihm, da ich mit ihm immer Molly's größten Ausrutscher assoziiere. Und ihr Fehltritt wurde hier auch noch mal thematisiert, aber es ist nicht nochmal passiert. Molly blieb Michael diesmal treu und Crow bleibt weiter geheimnisvoll. Keiner von den Hauptfiguren ist sich sicher ob Crow überhaupt ein amerikanischer Ureinwohner ist, da er sich stets als Mitglied eines anderen Stammes vorstellt.
Negativ war der Fall. Den fand ich über weite Strecken einfach nur langweilig. Bei den letzten 10 Kapitel war die Spannung raus, da im Mittelteil der Fall schon wie gelöst schien. Da fand ich die aufregenden Survival-Kapitel im letzten Band im Wald, deutlich besser. Auch die Antagonisten fand ich diesmal, mit Ausnahme der Frau des Bürgermeisters blass.
Deshalb auch nur 3 Sterne.