American History X (Drama von 1998)
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Autor Thema: American History X (Drama von 1998)  (Gelesen 1466 mal) Durchschnittliche Bewertung: 3
Spenser
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« am: 29. November 2010, 06:47:11 »

American History X ist ein Film aus dem Jahre 1998. Er beschäftigt sich mit der US-amerikanischen Neonazi-Szene. Tony Kaye führte Regie.


Derek Vinyard hatte vor drei Jahren drei Schwarze getötet, die sein Auto stehlen wollten. Seine Tat hatte ihn zum Märtyrer der rassistischen White-Power-Bewegung gemacht und seinen damals dreizehnjährigen Bruder Danny in die offenen Arme der Extremisten getrieben. Doch Derek hat im Gefängnis dem Rassenhass und der brutalen Gewalt abgeschworen. Als er nun aus der Haft entlassen wird, beginnt ein verzweifelter Kampf um die Seele seines rechtsextremistischen Bruders Danny.

Gesamte Handlung:

Derek Vinyard, ein stark in der Szene engagierter Neonazi, stellt eines nachts drei bewaffnete Afroamerikaner als sie sein Auto vor seinem Haus stehlen wollen. Er erschießt einen davon und tötet den anderen durch „Randsteinbeißen“, der dritte entkam mit dem Auto sehr knapp, als Derek versuchte auf ihn zu schießen. Er erhält dafür eine dreijährige Haftstrafe wegen Totschlags und avanciert dadurch zum Helden sowohl der lokalen Neonaziszene als auch seines jüngeren Bruders Danny. Danny nimmt allmählich die rechtsextreme Haltung seines Bruders an und als er einen Aufsatz mit dem Titel My Mein Kampf abgibt, droht ihm, von der Schule geworfen zu werden. Sein schwarzer Lehrer Sweeney setzt sich für ihn ein und stellt eine Bedingung: Er muss einen Aufsatz über seinen Bruder schreiben, wie dieser in die Neonaziszene abgerutscht ist und was schließlich aus seinem Leben geworden ist.

Nachdem Danny mit seiner Familie Derek aus dem Gefängnis abholt, bemerkt er bald einige Veränderungen an ihm. Er trägt nun keine Glatze mehr und zeigt auch sonst nicht mehr sein übliches Verhalten, welches Danny von ihm gewohnt war – es wird langsam klar, dass Derek sich von der Neonaziszene und ihrer Ideologie abgewandt hat. Derek sieht mit Sorge, dass Danny zu einem Rechtsrock-Konzert des Neonazi-Führers Cameron Alexander geht. Er geht selbst dorthin, um Alexander, seinen damaligen Mentoren, über seinen Austritt aus der Szene zu informieren. Dieser will ihn überreden, wieder einzusteigen und reagiert verachtend, als Derek zu seiner Entscheidung steht. Derek verliert die Nerven und greift ihn an. Sein Bruder reagiert wütend, aber Derek erklärt ihm die Gründe, warum er nicht mehr Teil der Szene ist. Durch Rückblenden erfährt der Zuschauer mehr über die Vergangenheit der Vinyards:

Der Vater zeigte eine rassistische Grundhaltung. Als Derek vom Unterricht bei Dr. Sweeney erzählt und berichtet, dass sie dort Native Son – einen Roman von Richard Wright – lesen, meint dieser: „Tauschen wir jetzt alle guten Bücher gegen schwarze Bücher?“
Der Tod des Vaters bei einem Feuerwehreinsatz beeinflusst Derek merklich. Der Vater hatte zuvor der Familie gegenüber die Befürchtung geäußert, dass die ihm neu zugewiesenen Kollegen ein Sicherheitsproblem darstellen könnten. Die beiden Schwarzen wären angeblich weniger qualifiziert gewesen als weiße Mitbewerber um die Arbeitsstelle und nur aufgrund ihrer Hautfarbe eingestellt worden.
Cameron vermag Derek nachhaltig zu beeinflussen. Erst in Folge seines Haftaufenthalts durchschaut Derek, dass es Cameron nicht um eine bestimmte Haltung, sondern um die eigene Person ging.
Der Gefängnisaufenthalt prägt Derek nachhaltig. Zunächst findet er Anschluss an eine Neonaziclique, doch Derek sieht mit Abscheu, dass weiße Rassisten mit „ChicanosâBedeutung 
American History X nimmt eine eindeutige Haltung gegen Rassismus ein. Die Hauptfigur macht im Laufe des Filmes einen Erkenntnisprozess durch, der ihn dazu bewegt, aus dem Milieu auszusteigen.

Kaye reflektiert das Verhältnis von persönlicher Schuld und Milieubestimmung. Dabei schließt er sich im Wesentlichen den Grundgedanken des amerikanischen sozialkritischen Romans der 1920er und 1930er Jahre, wie sie auch Richard Wright in Native Son formulierte, an: Gewalt von Marginalisierten stellt zumindest genau so sehr eine gesellschaftliche Aufgabe wie Schuld des Einzelnen dar. Zwar wird der Roman nur einmal kurz erwähnt, er dürfte jedoch interpretatorischer Bezugspunkt des Films sein und Sweeney erscheint, insbesondere in den Szenen im Polizeipräsidium sowie auf der Krankenstation des Gefängnisses, als eine Verkörperung von Richard Wright.

Die zentrale Aussage beziehungsweise der zentrale Satz des Films stammt von Derek. Als er seinen Bruder erschossen in der Schultoilette auffindet, schreit er weinend: „Was habe ich getan?“ Er gibt nicht dem schwarzen Jungen, der seinen Bruder erschossen hat, die Schuld, sondern sich selbst, da Danny nur durch seinen Einfluss zum Neonazi wurde. Er ist sein Bruder und sein Opfer. In einer der Rückblenden, in der es beim Mittagessen zu Streit kommt, und Derek massive Gewalt gegen seine Schwester anwendet, stellt sich die Mutter ebenfalls diese selbstkritische Frage, mit verkehrten Rollen.

Bemerkenswert sind auch die Parallelen zu dem aus den fünfziger Jahren stammenden James-Dean-Film …denn sie wissen nicht, was sie tun. Von der Kleidung des „geläuterten“ Derek bis zur Vater-Sohn-ähnlichen Beziehung zu seinem kleinen Bruder.

Der Film inspirierte Nachahmungstäter am 12. Juli 2002 zu einem Verbrechen in Potzlow, welches in einem weiteren Film (Der Kick) 2006 thematisiert wurde.

Titel
Nachdem Danny im Geschichtsunterricht einen Aufsatz, der sich mit dem Kampf um Bürgerrechte befassen soll, unter dem Titel „My Mein Kampf“ verfasst hat, beginnt der Schulleiter Dr. Sweeney mit ihm einen Einzelunterricht. Zum einen will Sweeney ihn dadurch von seinen rechten Ansichten abbringen und zum Nachdenken anregen. Zum anderen stellt Sweeny Danny dadurch ein Ultimatum: Sollte er sich nicht für den Einzelunterricht anstrengen, hätte dies unverzüglich seinen Rauswurf von der Schule zur Folge. Dieser Einzelunterricht wird unter die Überschrift „American History X“ gestellt. Am ersten Tag soll Danny für diesen Unterricht einen Aufsatz über seinen Bruder Derek schreiben. Filmhandlung und Rückblenden sind in dessen Ausarbeitung eingebunden, so dass diese den Film strukturiert. Der Titel könnte in Anbetracht der Filmthematik auch an den afroamerikanischen Bürgerrechtler Malcolm X angelehnt sein.

Schlusszitat 
Der Abspann des Films wird mit einem gekürzten Zitat von Abraham Lincoln eingeleitet, der jedoch nicht namentlich als Urheber genannt wird. Es stammt aus seiner Antrittsrede vom 4. März 1861.

Soundtrack
Im Film kommen nur zwei Lieder vor, diese jedoch mehrfach. Damit lenkt die spärliche Nutzung die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Lieder.

Das erste Lied ist ein Kyrie-Chorsatz, die Bitte um göttliches Erbarmen („Herr, erbarme Dich. Christus, erbarme Dich. Herr, erbarme Dich.“), die am Beginn des Ordinariums der Liturgie steht. Eine naheliegende Assoziation ist: Die Existenz rassistischer Gruppen konfrontiert die Gesellschaft mit schuldhaften Versäumnissen. Zugleich gilt es für Menschen zu beten, die schuldhaft oder irrend in eine solche Szene hinein geraten sind.

Das zweite Lied, „The white man marches on“, stellt eine musikalische Parodie auf Johnny Rebel dar. Auf die Melodie von „Glory, Glory, Hallelujah“, der „Battle Hymn of the Republic“, stimmt der Neonazi Seth einen Text an, der alle rassistischen Feindbilder enthält, ein Massaker an Farbigen, Schwarzen, geistig Behinderten und Juden beschreibt und die Hoffnung ausdrückt, dass angeblich bestehende Strukturen, wie sie zum Beispiel die „ZOG-machine“ darstelle, überwunden werden.

Sonstiges 
Für die Rolle trainierte Edward Norton seinen Körper zweieinhalb Monate lang, um die muskulöse Erscheinung zu erlangen.
Der Film wurde vor der endgültigen Veröffentlichung mehrfach umgeschnitten, teilweise auch ohne das Wissen und Einverständnis des Regisseurs Tony Kaye.  Tony Kaye war daraufhin so wütend, dass er nicht mehr namentlich im Abspann mit dem Film in Verbindung gebracht werden wollte (Pseudonym Alan Smithee). Sein Pseudonymsgesuch bei der Directors Guild of America (DGA, Gewerkschaft für Regisseure) scheiterte, woraufhin er die Produktionsfirma New Line Cinema und die DGA auf 275 Mio. US-Dollar verklagte.

 Auszeichnungen 
Oscarverleihung 1999

Nominierung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ für Edward Norton
Saturn-Awards 1999

Nominierung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ für Edward Norton

 Literatur 
Mark Terkessidis: Kontrollierte Männerkörper; in: Freitag vom 26. Februar 1999

Darsteller: Edward Norton (Derek Vinyard), Edward Furlong (Danny Vinyard), Elliott Gould (Murray), Fairuza Balk (Stacey), Beverly D'Angelo (Doris Vinyard), Avery Brooks (Bob Sweeney), Stacy Keach (Cameron Alexander), Jennifer Lien (Davina Vinyard), William Russ (Dennis Vinyard)
Film Editor: Jerry Greenberg, Alan Heim
Regie: Tony Kaye
Autor: David McKenna
Musik: Anne Dudley
Kamera: Tony Kaye
FSK: D: 16
Kategorie: Spielfilm-Drama, Spielfilm
Land: USA

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« Antworten #1 am: 09. Februar 2012, 18:38:40 »

Ein schockierender aber auch ein realitätsnaher Film, der zeigt wie groß und wie brutal die Neonazi-Rassistenszene in den Staaten wirklich ist. Grausam waren schon die ersten Szenen des Filmes und dies hielt bis zum Schluss an. Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist auch bei uns ein sehr ernstes Thema, dass man hier gut und verständlich umgesetzt hat.
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Peter Berg (Spenser Confidential) on Marc Maron's Podcast:
"The books were all written by Ace Atkins. The author died in the seventies. The series has around 700 books in it."
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« Antworten #2 am: 10. Februar 2012, 08:05:07 »

Ja, der Film ist wirklich sehr gut. Eine hervorragende schauspielerische Leistung zudem von allen!
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« Antworten #3 am: 07. September 2012, 14:53:39 »

Avery Brooks betitelte diesen Film als den wichtigsten, den er je gemacht hat und seinen persönlichen Lieblingsfilm von denen, die er gemacht hat.
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