01. Das dunkle Paradies (Night Passage) - 1997
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Autor Thema: 01. Das dunkle Paradies (Night Passage) - 1997  (Gelesen 9085 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
Spenser
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« am: 30. November 2010, 00:57:13 »

Der Cop Jesse Stone macht Schluß mit seinem kaputten Leben in L.A. Nachdem seine Frau mit einem aalglatten Filmproduzenten durchgebrannt ist, ertränkt Jesse Stone seinen Frust im Alkohol und versucht am anderen Ende des Kontinents, in Paradise bei Boston, einen neuen Anfang. Doch statt in ein Paradies gerät der neue Polizeichef in einen mörderischen Kleinstadtsumpf. Bald steht eine unmißverständliche Warnung im Raum: wenn sich Jesse Stone nicht an die Spielregeln in Paradise hält, droht ihm das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger, der mit einer Autobombe in die luft gejagt wurde.

318 Seiten

Pressestimmen
"Parker war schon immer ein Meister des rasiermesserscharfem witzigen Dialogs, der mitreißenden Spannung und unvergeßlichen Charakterisierung. Seine Reihe mit Jesse Stone verspricht, es mit den Spenser-Romanen aufzunehmen, wenn nicht gar sie zu überflügeln. 'Das dunkle Paradies' ist ein überwältigendes Debüt." (The Houston Chronicle)

« Letzte Änderung: 30. November 2010, 01:01:35 von Spenser » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 30. November 2010, 01:01:06 »

Der bisher einzigste in deutsch erschienene Jesse Stone Roman (leider!) ;(

Auch verfilmt wurden mit Tom Selleck als Jesse Stone ungter "Night Passage", auch in Deutschland gelaufen (siehe im Filmbereich zu Jesse Stone)
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« Antworten #2 am: 31. Juli 2012, 17:40:53 »

Momentan lese ich ja die "Jesse Stone" Novellen. Im Film und Serien Forum von Spenser habe ich schon meine Eindrücke zu den ersten beiden Bänden geschrieben. Spenser bat mich nun, doch auch hier im Robert Urich Forum etwas dazu zu schreiben. Da fiel mir natürlich gleich glühend heiß ein, dass ich mich ja genau wegen den Robert B.Parker Romanen hier vor ca 2 Wochen registriert habe und es dann vergessen habe, weil ich mich ja eigentlich nur im Film-und Serien Forum und Nostalgie Crime Forum von Spenser/Dan Tanna "rumtreibe" zwinkern.

Ich erlaube mir einfach mal mein Posting aus dem Film-und Serienforum per copy&paste hier rüberzukopieren:

*********************************************************************************
Den 1.Band habe ich mittlerweile durch. War ein ziemlich kurzweiliges Vergnügen und hat Lust auf mehr gemacht. Wer die Jesse Stone Filme mit Tom Selleck kennt, dem würde ich trotzdem auch die Bücher empfehlen. Obwohl die Filme die Stimmung der Bücher gut einfangen, sind die Bücher trotzdem ausführlicher (obwohl die Novellen jetzt nicht unbedingt umfangreich sind. Der 1.Band hatte (zumindest meine engl. Ausgabe) 324 Seiten, die aber durch "Seitenschnorrerei" erst auf diese Anzahl kommen, denn teilweise wurde auf manchen Seiten nur 2-3 Sätze gedruckt und das Buch ist doch sage und schreibe in 77 Chapter eingeteilt und die einzelnen Chapter nehmen schon mal die Hälfte der Seite weg, wären also noch mal ca 35 Seiten weniger. Aber auch wenn die Novelle jetzt halt nicht so umfangreich ist und Parkers Schreibstil eher knapp als ausführlich ist, wird eine Menge Stimmung transportiert, die bei einem 90minütigen Film nur angerissen werden kann.

Die Handlung des Filmes wurde also natürlich komprimiert. Obwohl die Grundstory natürlich so stimmt, wurde gerade der Hauptplot (die Geldwäsche) doch ziemlich gekürzt, denn im Buch wird natürlich beschrieben, was der eigentliche Grund für die Geldwäsche war, nämlich die Finanzierung dieser Miliz und dadurch ergeben sich noch andere Handlungsstränge die leider weggelassen wurden im Film oder sogar teilweise völlig neu "erfunden" wurden (z.B hat Jesse im Buch überhaupt keinen Hund mit dem er von L.A nach Paradise quer durchs Land fährt. Aber das fand ich sehr gut, denn die Szenen als im Film es sich dann herausstellt, dass sein Hund todkrank ist, die haben mir als Hundefreund doch damals sehr zugesetzt....aus eigener Erfahrung. ) . Also es gibt eine ganze Menge dieser Änderungen im Film gegenüber dem Buch.

Nun gut, dass alles tut dem Film "Night Passage" keinen Abbruch, der gefällt mir trotzdem sehr gut. Und es macht die Bücher dann trotzdem für den Leser der die Filme kennt nicht so vorhersehbar.(denn ich nehme an in den anderen Bänden und zugehörigen Filmen wird es ähnlich sein).

Also, ich kann die Bücher zur Jesse Stone Reihe empfehlen. Mir hat der Schreibstil Parker's sehr gefallen, ich hatte vorher nur mal einen Spenser Roman gelesen und das ist auch schon ewig her, dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte.

Nur eine Warnung vorweg: Jesse Stone ist im Buch erst 35 Jahre alt zwinker. Und Tom Selleck geht nicht mehr als 35-jähriger durch, trotzdem hat mir natürlich mein Gedächtnis beim Lesen immer wieder Tom's Gesicht vorgegaukelt. Das ist der Nachteil, wenn man die Bücher nach dem Film liest und nicht umgekehrt.


Ich lese momentan den 2.Band "Trouble in Paradise". Auch der gefällt mir gut.

Achja, eines noch: Der 1.Band soll ja auch in Deutsch erhältlich sein, aber ich habe mir die Originalversion geholt, denn es macht für mich keinen Sinn, wenn ich die Reihe komplett lesen will, den 1.Band in Deutsch zu lesen und die anderen dann in Englisch. Ausserdem ist das Buch auch für diejenigen, die im Englischen nicht ganz so fit sind, ziemlich flüssig zu lesen.

Ärgerlich ist, dass die Bücher in England bei amazon.co.uk soviel billiger sind als hier aber leider durch die Versandkosten, die bei Büchern ja wesentlich höher sind als bei DVD's., diese Ersparnis fast vollständig wieder wettgemacht wird. Es sei denn man kauft gebrauchte Versionen, die gibt es teilweise dort für 1p. Aber ich bin nicht so der "Gebrauchttyp"
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« Antworten #3 am: 31. Juli 2012, 18:15:11 »

Schön, dich nun auch hier zu lesen wbohm!  fröhlich

Leider kenne ich die Bücher von Jesse Stone noch nicht, habe aber schon länger vor mal ein Roman der Reihe zu lesen. Den Film dieses Romans habe ich erst kürzlich gesehen, müsste ich aber nochmal anschauen um ein ausführliches Feedback zu geben.
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« Antworten #4 am: 01. August 2012, 12:09:06 »

Parkers Schreibstil ist einfach genial, man kann sich immer selbst perfekt in die Rolle des jeweiligen Protagonisten hineinversetzen. Interessant ist auch, dass Parkers Romane grundsätlich in Boston und Umgebung spielen. Klasse auch die Crossovers untereinander (auch zwischen Spenser und Jesse Stone mehrfach, so tauchen Rita Fiore und Captain Healy in beiden Romanen auf und in einem treffen Spenser und Jesse sogar kurz aufeinander fröhlich Ebenso trifft Jesse auch mal auf Sunny Randall.

Ich finde es sehr schade, dass Parkers Romane in Deutschland so wenig Anerkennung finden und sich  nur unter Wert verkaufen lassen. Hatte gehofft, die Stone-Reihe im TV würde für Aufschwung sorgen, leider vergebens. weinen

Ja, Jesse ist in den Romanen deutlich jünger, stört aber auch nicht wirklich.

Ich stelle mir beim Lesen auch immer die Schauspieler und dessen Stimmen vor, wenn ich Bücher lese, dann läuft quasi ein eigenes Hörspiel im Kopf ab grins
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« Antworten #5 am: 01. März 2013, 02:43:15 »


"Rio Bravo" reloaded: Jesse Stone feiert seinen Einstand

Jesse Stone hat Scheidung und LAPD hinter sich in L. A. gelassen, um einen Job als Dorfsheriff an der Ostküste anzunehmen. Der Grund: Er hat ein schweres Alkoholproblem. Doch auch in den Städtchen Paradise steht nicht alles zum besten, und schon bald muss Jesse Stone das tun, was er am besten kann: Morde aufklären.

Deutscher Titel: "Das dunkle Paradies".


Der Autor

Der US-Autor Robert B. Parker, 1932-2010, gehörte zu den Topverdienern im Krimigeschäft, aber auch zu den fleißigsten Autoren - er hat bis zum seinem unerwarteten Tod im Januar 2010 über 50 Romane veröffentlicht. Am bekanntesten sind neben der "Spenser"-Reihe wohl seine neun "Jesse Stone"-Krimis, denn deren Verfilmung mit Tom Selleck in der Titelrolle wird gerade vom ZDF gezeigt. Parker lebte in Boston, Massachusetts, und dort oder in der Nähe spielen fast alle seine Krimis.



Handlung

Jesse Stone fährt quer durch Amerika, die ganzen 3000 Meilen, von Ozean zu Ozean. Vor sich hat er den Horizont, hinter dem das Städtchen Paradise in Massachusetts auf ihn wartet. Dort soll er neuer Sheriff werden. Hinter sich lässt er eine geschiedene, aber immer noch geliebte Frau namens Jenn, die ihn mit einem Filmproduzenten betrogen hat. Jenn will um jeden Preis Schauspielerin werden.

Und er lässt die Mordkommission des LAPD hinter sich, bei dem er durch seine Kündigung einer Entlassung zuvorgekommen ist. Denn Jesse hat ein großes Problem, das er auch jetzt mit sich nimmt: Er ist schwer alkoholabhängig. Doch die Anonymen Alkoholiker fand er einen Witz. Immerhin dachten die Stadtoberen von Paradise, die ihn in Chicago interviewten, einen annehmbaren Ersatz für seinen Vorgänger Tom Carson. Was Jesse nicht ahnt, ist der Umstand, dass Hastings Hathaway, der Bürgermeister, und Lou Burke, der Interims-Sheriff, Jesse für ebenso leicht formbar halten wie Carson. In dieser Annahme sollen sie sich gründlich geirrt haben.

Schon wenige Tage nach seiner Amtseinführung fallen Stone einige Besonderheiten an Paradise auf: Es gibt keinen einzigen Schwarzen in der Stadt, und Waffen dürfen nur Christen tragen, nicht aber Juden - von denen es nicht wenige gibt. Außerdem scheint die Miliz, die Hathaway, der Bankdirektor, anführt, das Monopol auf Waffen zu haben. Diese über hundert Mann führen unter seiner Leitung jeden Donnerstag Manöver im Hinterland durch, bei denen gehörig geballert wird. Was das alles soll, ist Stone jedoch erst einmal schleierhaft. Er wird schon noch merken, wie der Hase läuft.

Hathaway hat einen zwielichtigen Handlanger, einen Mann fürs Grobe, den Muskelprotz Jo Jo Genest. Jo Jo ist sein Verbindungsmann zur Mafia in Boston, für die Hathaway Millionen von Dollars wäscht. Jo Jo schleppt das Bargeld in Koffern zu Hathaways Bank, der es dann legalisiert. Beide kriegen natürlich ihre Prozente. Als der Bankdirektor seine Miliz aufrüsten will, an wen wendet er sich da? Natürlich an Genest. Der soll bei der Mafia Waffen besorgen. Wie sich herausstellt, verläuft dieser Deal nicht ganz wie gewünscht. Und das gibt böses Blut.

Schon nach wenigen Tagen bekommt auch Jesse es mit Genest zu tun. Die Cops wurden gerufen, weil Jo Jo seine geschiedene Frau Carole verprügelt hat. Obwohl eine gerichtliche Anordnung ihm das Betreten des Hauses verbietet. Er hat Carole mehrfach vergewaltigt. Das ficht ihn nicht an, denn er betrachtet die Mutter seiner Kinder immer noch als sein Eheweib. Nach Befragung aller Zeugen geht Jesse ganz schnell und direkt vor, denn Jo Jo versteht nur eine Sprache: Gewalt. Kaum hat ihm Stone das Knie in den Schritt gerammt, klappt der Muskelprotz wimmernd zusammen. Alle Umstehenden sind wie erstarrt. Aber Stones Warnung kommt bei Genest an und wirkt. Der Typ hält sich von nun an von Carole fern. Dafür hat sich Stone seinen ersten Feind im Ort geschaffen.

Aber das hat auch sein Gutes. Denn die Anwältin Abby Taylor, der Rechtsbeistand der Gemeinde, verliebt sich in Jesse und verbringt bei ihm schöne Nächte. Jedenfalls so lange, bis sich die Dinge in Paradise durch weitere Morde so weit verfinstert haben, dass Stone niemand mehr trauen kann, nicht einmal mehr Abby. Sie ist tief getroffen und kurz davor, ihn zu verlassen. Aber sie respektiert ihn zu sehr und unterstützt ihn weiter. Diese Hilfe wird ihm noch sehr helfen.

Denn er erfährt, dass sein Vorgänger Tom Carson in Wyoming durch eine Autobombe getötet wurde. Das ruft die Staatspolizei von Massachusetts auf den Plan. Captain Healy findet Stone voll in Ordnung - sie waren beide Baseballer und lieben beide guten Whisky. Und als Tammy Portugal, eine junge geschiedene Frau, tot aufgefunden wird, kann Stone Healys Hilfe gut gebrauchen.

Ein Killer treibt in Paradise sein Unwesen. Natürlich kennt Stone seinen Namen. Doch er kann ihm nichts nachweisen. Da flattern eines Tages pornografische Polaroidfotos in die Briefkästen einiger maßgeblicher Leute. Die Fassade bröckelt, und endlich bekommt Stone die Aussagen, die er braucht. Doch er braucht mehr als das, um gegen die Kräfte zu bestehen, die sein Kontrahent nun aufbietet ...


Mein Eindruck

Ist das nun "High Noon" oder "Rio Bravo", fragt sich der Western-Kenner. Denn ganz am Schluss steht Sheriff Stone einer Übermacht gegenüber. Jetzt zeigt sich, ob er sich mit seiner Amtsführung und als Mensch nur Feinde gemacht hat - das wäre dann "High Noon" - oder auch Freunde. Wie sich zeigt, läuft es wie in "Rio Bravo": Nicht ganz unerwartet kommt nicht nur die Kavallerie, sondern die ganze Polizeitruppe von Paradise an seine Seite. Viel unerwarteter ist die Hilfe seitens einer Schülerin, mit der Jesse ein paar sehr unkonventionelle Gespräche geführt hat, etwa übers öffentliche Marihuanarauchen. Und auch Abby Taylor spielt eine Rolle in diesem Beistand. Am Schluss bekommt Jesse auch noch einen Überraschungsbesucher aus L. A.

Wie man sieht, weiß der ausgebuffte Krimiautor - er schrieb den Roman mit 65 - durchaus noch mit einigen Wendungen aufzuwarten, die man nicht unbedingt erwarten würde. Wer "Rio Bravo" kennt, der ahnt allerdings bereits, wie die ganze Sache für Sheriff Stone ausgehen wird. Eine der Nebenfiguren heißt sogar Dukie, und Duke war bekanntlich der Spitzname von John Wayne, der in "Rio Bravo" die Hauptrolle spielte - neben einem ständig besoffenen Robert Mitchum. Was einen dann doch stark an Stone erinnert.

Ich habe den Verdacht, dass die Ermittlung gar nicht das Hauptinteresse des Autors war, sondern vielmehr die Abgründe, die sich hinter der wohlanständigen Fassade von Paradise auftun. Der Bürgermeister macht Geschäfte mit der Mafia und handelt, als gehörte die Stadt ihm. Als ihm die Sache mit seiner Geliebten - wie will geheiratet werden - zu brenzlig wird, lässt er sich kurzerhand umlegen. Nicht nett. Ebenso wenig nett wie die Affären, die seine frustrierte Frau Cissy nicht nur mit Jo Jo, sondern auch mit einem der Polizisten hat.

Alles hat zwei Seiten in Paradise. Die öffentliche Fassade der Wohlanständigkeit schreibt zwar vor, dass die Miliz bei der Parade am Unabhängigkeitstag auftritt, um den Stolz der Stadt zu vertreten, aber die Miliz kann sich im Handumdrehen auch in eine Gestapo von Hathaways Gnaden verwandeln. Die Rechte der Juden hat er bereits beschnitten und die Schwarzen erst gar nicht in die Gemeinde gelassen. Hathaway, König des Paradieses von eigenen Gnaden, will ein christliches, weißes, protestantisches Paradies - und das schließt auch paranoide Verfolgungstheorien mit ein, vor allem gegenüber der Regierung, und auch Geschäfte mit der Mafia. Hauptsache, der hehre Zweck heiligt die schmutzigen Mittel.

Jesse Stone hat allerdings Dienst im härtesten Stadtviertel von Los Angeles getan, in South Central. Für ihn sind solche Typen wie Genest oder Hathaway kleine Fische. Dennoch hat er ein gewaltiges Handicap: Paradise bedeutet für ihn mit 35 Jahren bereits die berufliche Endstation. Wenn er es hier nicht schafft, dann nirgendwo. Wir und Paradise können also froh sein, dass er seine erste Krise gut übersteht und noch viele weitere Fälle lösen kann.


Unterm Strich

Es gibt nicht viele Krimihelden, von denen man sagen kann, dass sie wirklich sinnlich veranlagt sind, aber Jesse Stone ist so einer. Ein weiterer Unterschied zum TV-Helden, der von Tom Selleck verkörpert wird. Herrje, im Buch ist Stone ja erst Mitte dreißig und nicht etwa Mitte fünfzig wie Selleck. Trotz seiner zahlreichen Affären kommt Stone doch noch zu ordentlicher Polizeiarbeit, und diesmal fordert eine Mordserie seine - beinahe ungeteilte - Aufmerksamkeit.

Es hat actionreichere Ermittlungen gegeben und wesentlich spannendere Kriminalszenen, aber selten welche, die so ironisch erzählt wurden. Die Ironie ist in diesem ersten "Stone"-Krimi noch nicht so ausgeprägt und pointiert wie in späteren Romanen, etwa "Stone Cold" (2003). Auch die Erzählweise setzt noch viel mehr auf lange Beschreibungen von Umgebung, Menschen und Aktionen als später. Dafür erfahren wir aber viel mehr über den Menschen Jesse Stone und sein Innenleben.

Wer also mit den "Stone"-Krimis den Autor Robert B. Parker enrtdecken möchte, sollte möglichst mit "Night Passage" beginnen.


( http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id_book=6811 )


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« Antworten #6 am: 29. März 2013, 02:30:29 »

Hier nochmal das Cover der gekürzten deutschen Erstauflage, die 1998 erschienen war:

Scan ist mein Buchcover:

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« Antworten #7 am: 25. Februar 2014, 00:27:11 »

So heute angefangen zu lesen.  fröhlich

Das 1. Kapitel ausführlicher sein können, nein müssen. Schade das man nicht mehr Hintergründe von Jesse erfahren hat, aber ich vermute so wie ich Parker kenne, dass das noch kommen wird, in den nächsten Kapiteln oder Romanen. Im 5. Kapitel sollte man dann ja mehr über Jennifer erfahren.

Das 2. war ein Jesse-freies Kapitel in dem eigentlich nur Carson und Hathaway auftraten. War etwas fahrig, aber man musste ja so eine Vorgeschichte einführen.

Das Jesse kein Radio hört während er Auto fährt ist aber mal richtig seltsam. Spenser hat das im Grunde immer gemacht, ich kann mich noch gut an die Dialoge aus Potshot erinnern, wo er sich mit Hawk und Vinnie sogar um die passende Musik gestritten hat. Aber was mir hier im 3. Kapitel und in den nachfolgenden aufgefallen ist, das Jesse eine eigene Stimme, ein eigenes Temperament hat, was ihn von anderen Parker-Hauptprotagonisten unterscheidet. Bei Sunny hatte ich manchmal das Gefühl ich lese eine Art weiblichen Spenser. Und auch bei einigen Stand-Alone Ich-Erzählern hatte ich diesen Eindruck, besonders der aus Love & Glory. Jesse ist dagegen vielschichtig.
Sonst ein eher unspektakuläres Kapitel, das auch gut zu einem Reisebericht gepasst hätte. Flagstaff, Arizona, spielte auch in Potshot eine kleinere Rolle.

Das 4. hätte man gut und gerne auch skippen können, obwohl mich Cissy und Hastings an einer Stelle ganz gut unterhalten haben.

Das 5. war wieder mehr ein Reisebericht, aber das fand ich irgendwie doch spannend, wie die 3. Stimme die Umgebung beschrieben hat. Das Ambiente hätte auch zu Hitch & Cole gepasst. grins  Pferde, Büffel, Indianer...
Die Indianer waren dennoch klasse, die haben ihm das mit Massachusetts einfach nicht abgekauft (You got to be shitting me, mister. Massachusetts?) - ist ja auch echt ne halbe Weltreise, von Kalifornien nach Neuengland...

Jo Jo und Fusco kenne ich gar nicht. Man hat die Charaktere zuvor gar nicht eingeführt, weswegen ich ein paar Probleme hatte, den Charakteren zu folgen, aber ich weiß ja um was es geht. Ab hier fing der Roman an spannend zu werden, und solche Bank-Betrügereien versprechen eigentlich immer Action.

Täglich grüßt das Murmeltier - das 7. Kapitel war zum größtenteil nur wieder eine Wiederholung des 5. Teils. Erinnerungen, Landschaften, Scotch und Essen, aber dennoch schon mitreißend erzählt. Immerhin hat er es endlich nach St. Louis geschafft. Für mich ein Zeichen dass es nicht mehr lange dauern kann, bis er in Paradise eintrifft. Danach folgte Zanesville in Ohio und auch von den Local's war scheinbar noch niemand in Massachusetts.

Die nächsten 2 Kapitel waren auch klasse erzählt. Endlich erfuhr man mehr über Jo Jo.

---

Ein allumfassendes Fazit kann ich erst ziehen wenn ich den Roman ausgelesen habe und meines Erachtens nach, hat der Roman wirklich viel zu bieten (die Flashbacks auf sein bisheriges Leben sind phänomenal gut geschrieben), aber das größte Problem ist diese Third-Eye Perspektive. Ich hasse sie!

Ich habe in einem anderen Thread geschrieben, dass ich es interessant finde einen Parker Charakter mal in so einer Schreibform zu erleben und das ist es auch. Aber ich kann mich einfach noch nicht dran gewöhnen. Ich brauche in 95 Prozent der Fälle einen Ich-Erzähler, ich bin einfach so, auch weil ich mich so besser in die Lage der Hauptperson hinein versetzen kann. Dürft mich auch gerne deswegen rügen, aber so ist es bei fast allen Romanen. Ich habe schon zig Bücher deswegen schnell entnervt wieder aus der Hand gelegt und nicht mehr zu Ende gelesen.

Natürlich werde ich den Roman auslesen, aber sollten die nächsten Romane auch nicht in der Ich-Form geschrieben sein, werde ich mit der Reihe wohl Schluss machen. Es sei denn, Brandman schreibt Jesse in der Ich Form...oder ich steige um auf deutsch, wie es Stepin auch gemacht hat. Aber da wird es wohl auch nicht in der Form die ich bevorzuge geschrieben sein. Das käme ja sonst einem Betrug gleich.
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« Antworten #8 am: 25. Februar 2014, 11:15:45 »

Nur kurz vorab, zum eigentlichen Schreiben werde ich erst die nächsten Tage kommen:

Ich finde es hochinteressant, dass es Seamus auch mit der Perspektive so geht. Ich hatte das an anderer Stelle im Forum schon einmal angedeutet: Ich habe mich beim ersten Lesen von Parker regelrecht "verraten" gefühlt, weil er eben bei Spenser so einzigartig schreibt und hier nun bei Jesse den allwissenden auktorialen Erzähler heraushängen lässt. Inzwischen beim dritten Lesen habe ich nun auch begriffen, dass dies das besondere Kennzeichen dieser Reihe ist, aber ich wollte auch lange Zeit nichts mehr von Jesse lesen. Mein Interesse wurde dann erst wieder durch die genialen Verfilmungen angefacht.
Also Seamus, bleib am Ball, trotz der ungewohnten Erzählperspektive sind die Romane äußerst lesenswert.
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« Antworten #9 am: 25. Februar 2014, 15:40:26 »

Nur ein erster kurzer Eindruck:

Ich finde es interessant, dass Parker im Gegensatz zu den Spenser Romanen, bei denen man sich alle persönlichen Informationen über den Protagonisten mühsam zusammensuchen muss, hier ungleich freigiebiger ist: Wir erfahren hier gleich auf der ersten Seite, wie alt Jesse in den Romanen ist, nämlich 34.
Sehr gefreut habe ich mich auch über das Zitat am Ende des ersten Kapitels aus dem Song "Say Goodbye to Hollywood" von Billy Joel, von dem ich ein Riesenfan bin.
In den Verfilmungen ist Hasty Hathaway Autoverkäufer, in den Romanen Bankdirektor. Na ja, beide Jobs haben heutzutage ja nicht mehr den besten Ruf.
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« Antworten #10 am: 25. Februar 2014, 22:22:01 »

Also Seamus, bleib am Ball, trotz der ungewohnten Erzählperspektive sind die Romane äußerst lesenswert.

Na gut, ich denke dass es auch eine Gewöhnungssache ist. Vielleicht nervt es mich nach dem 3. gelesenen Roman der Reihe dann weniger, aber ich finde das Ich-Erzähler generell eine bessere Beschreibung liefern, als Charaktere aus solch einer Erzählperspektive. Würde es keine Dialoge geben, hätte man das ganze auch als Tagebuch vermarkten können.

Aber wie gesagt, der Großteil, vor allem die Story, unterhält mich. Dieses Third-Eye Geschreibsel ist das bisher einzig negative im Roman, weshalb es bei mir auch noch nicht zu einem Orgasmus-Festival (nicht im erotischen Sinne) gekommen ist, wie bei Spenser oder dem Western Duo. Es fehlt zwar bislang noch ein Holy-Shit-Moment, aber der wird kommen, da bin ich mir sicher, da es immer seine Zeit braucht bis eine Story fruchtet und zündet.

Ich finde es interessant, dass Parker im Gegensatz zu den Spenser Romanen, bei denen man sich alle persönlichen Informationen über den Protagonisten mühsam zusammensuchen muss, hier ungleich freigiebiger ist: Wir erfahren hier gleich auf der ersten Seite, wie alt Jesse in den Romanen ist, nämlich 34.

Gerade wegen solcher Background Infos finde ich den Erstling von Jesse Stone so interessant. Für mich als Greenhorn der Jesse Reihe, der sein ganzes Wissen nur durch die Filme vermittelt bekam, ist der Einstieg umso leichter gefallen als beim ersten Spenser - dem Manuskript.

Noch toller fand ich aber die Geschichten über Jennifer.
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« Antworten #11 am: 26. Februar 2014, 00:25:12 »

Ich bin nun schon beim 36. Kapitel angelangt und habe wohl die Hälfte hinter mir. Besonders spannend finde ich die Kapitelwechsel zwischen JoJo und Jesse. Da Vinnie und Gino Fish dabei sind, erleichtert mir die Eingewöhnung in die Reihe etwas, da ich die beiden ja schon aus manchen Spenser Romanen kenne. Und das Treffen zwischen den Parteien fand zudem im Bostoner South End statt, was man aus Spenser ja ebenso kennt.

Ihr beiden, Stepin und Spenser, habt euch ja mal über Jesse's Hund unterhalten. Aber im 10. oder 11. Kapitel beschreibt der Erzähler eine Katze der man den Namen "Captain Cat" gegeben hat. Habt ihr einen Hund mit einer Katze verwechselt oder taucht der Hund erst in den nächsten Romanen oder nur in der Serie auf?

Am besten in diesem Kapitel hat mir aber Lou Burke gefallen, wo Jesse ihn gefragt hat, was ihm denn am besten bei Abby gefällt: "She's got a nice ass". Hätte genauso gut ein Spruch von Jesse sein können.
Einige Seiten weiter vorne ist Jesse ja mit ihr ausgegangen. grins  Da gab es nicht wie von mir erhofft knackige Dialoge, dafür erfuhr man aber viel familiäres zB über seinen Vater dem Biertrinker und seinen Bruder.
Und wieder einige Seiten mehr kam es dann zum Bunga Bunga wie Berlusconi zu sagen pflegt. Jetzt weiß man ja das Jesse eine Rakete im Bett ist (Whatever she didn't like about you, it couldn't have been the sex part), auch wenn ich das jetzt nicht unbedingt im Detail wissen wollte. Aber es hat zumindest gezeigt wie schnell er Frauen rumkriegen kann, oder wie schnell Abby rumzukriegen ist. Die haben sich gerade 3 mal gesehen und er bekommt sie schon in die Kiste.

Dieser Jo Jo ist echt ein richtiger A****! Jeder der an Jesse's Stelle hätte ihn wohl verhauen, aber mir war klar dass das Konsequenzen für ihn haben wird.

Das 16. Kapitel war dann wirklich überraschend. Ich hatte Carson eigentlich schon abgeschrieben und gedacht der taucht nie wieder auf, naja ich sollte ja nicht ganz unrecht haben. Heftig seine Zukunft so enden zu lassen.

In den ersten 20 Kapiteln fiel mir auf, dass das Werk das Prädikat "Kriminalroman" noch nicht so recht verdient hat. Jesse's Privatleben stand mehr im Vordergrund und es gibt bisher einen Hauptfall (Jo Jo), und einige weitere kleinere (Carson, Anthony, etc..)...

Das 21. war dann das erste Kapitel von dem ich richtig gefesselt war. Ab da an wollte ich unbedingt weiterlesen, wie die vielversprechende Story weiter geht.

Das 23. war dann ein kleiner Dämpfer mit Jennifer. Dass sie keine Sympathiebombe ist war am Anfang schon klar, aber die Sache nun bringt mich zum kotzen. Nach alldem was sie ihn angetan hat, will sie sich wieder bei ihm einschleimen, da sie mit Elliott Schluss gemacht hat. Und Jesse liebt sie wohl immer noch, obwohl er versucht es nicht zu tun.
Komplizierte Geschichte, ähnlich wie bei Sunny und Ritchie. Hat mich im Gegensatz zu Sunny, aber noch nicht so richtig unterhalten.

Vergesst was ich weiter oben geschrieben habe, der Kater hat das zeitliche gesegnet. Kann also stimmen, das Jesse einen Hund hat...
Trotzdem traurig wie das ganze passiert ist. Wer tut den sowas einem Tier an? Ab da an dachte ich gleich an Jo Jo..

Außer Jesse und ein paar wenigen anderen wie Abby oder Suit, scheint halb Paradise einen an der Waffel zu haben. Selbst Hathaway's Ehefrau die mir normal genug schien, ist durchgeknallt, wenn man sich das eine Kapitel mit Jo Jo und ihr durchliest. Aber auch Burke's Thesen und mit seinem Rassismus(der nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei manch anderen) hat jegliche Sympathiepunkte verloren.

Bislang ein ganz guter Roman, bei dem für mich bislang nur klar ist, dass das kein gutes Ende für Jo Jo nehmen wird. Stören tut mich nur die Perspektive, aber so langsam kann ich mich doch daran gewöhnen, auch wenn mir ein Ich-Erzähler Jesse besser gefallen würde...
« Letzte Änderung: 26. Februar 2014, 00:27:00 von Seamus » Gespeichert

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« Antworten #12 am: 26. Februar 2014, 16:15:30 »

@ Seamus: Jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch auf, der Hund scheint den Verfilmungen vorbehalten zu sein, in den Romanen ist Jesse noch nicht auf den Hund gerkommen grins

In den Rückblenden, die Jeses Beziehung zu Jennifer beleuchten, erfährt man dadurch, dass Jenn ihn ausfragt, eine ganze Menge über ihn: Er ist 1,85 m groß, wiegt 85 kg und hat beim Baseball bis zu einer Verletzung auf der Position Shortstop gespielt.

Der Agent von Jenn, Elliot, bemerkt bei einem gemeinsamen Treffen, die schlimmsten Drehbuchautoren seien diese Romanschreiber, die ließen sich einfach nicht reinreden. Köstlich, wie sich Parker hier selbst auf die Schippe nimmt.

Wie Du auch schon geschrieben hast, Seamus, die Gegenüberstellung von Jesses Reise quer durch die Staten mit seinem bisherigen Leben sind einfach phänomenal gut geschrieben.

In der Tat, es ist klasse, das nun auch hier Gino Fish und Vinnie Morris auftauchen.

Interessant ist, dass in den Romanen Suitcase Simpson seinen Spitznamen schon hat (von einem ehemaligen Lehrer) und nicht wie in den Verfilmungen erst von Jesse bekommt.


« Letzte Änderung: 26. Februar 2014, 17:05:42 von Mr. Stepinfatchit » Gespeichert
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« Antworten #13 am: 26. Februar 2014, 21:27:59 »

So habe den Roman heute bereits ausgelesen, weil ich einerseits vor dem nächsten Leseprojekt (Mortal Stakes) unbedingt noch den neuen Murakami lesen möchte und andererseits, weil der Roman besonders auf den letzten Seiten derart spannend war, das mir gar keine andere Wahl blieb und ihn dann beendet habe.

Toll fand ich den Dialog den Jesse mit der Kifferin Michelle hatte. Nach Billy Joel nun auch ein Song von Paul Simon der gut zur Situation gepasst hat. Auch so hat es mir gefallen, Michelle lose an April Kyle erinnert, da Michelle auch als Problemjugendliche gilt, wenn sie den ganzen Tag nichts anderes tut als high zu werden. Bin mal gespannt wir oft man sie noch sehen wird. Worst Case wäre sie so enden zu lassen April, hoffe daher eher auf einen ähnlichen Werdegang wie bei Paul Giacomin. Mal sehen...
Sie scheint zumindest keine Hemmungen zu haben, wenn sie Jesse fragt ob er mit Abby in die Kiste gestiegen ist.

Healy gab dann auch sein Debut im Jesse Stone Universum mit dem Fall, Tammy Portugal. Ich dachte erst der Nachname sei von Parker erfunden (wie bei einigen Spenser Charakteren der Fall, siehe Marvin Zeecond und die Ukrainer), aber scheinbar gibt es ihn doch. Gibt schließlich auch viele Personen die Ireland oder Scotland heißen.
Jedenfalls eine grausame Tat, was man mit Frau Portugal gemacht hat. Jo Jo schießt sich zu sehr ins Abseits und es wird nach jeder Seite immer mehr deutlich dass nur er es sein kann, es sei denn ich täusche mich doch, aber ich glaube nicht.

Suitcase hat also auch mit Cissy geschlafen und war wie aus dem Häuschen. Da frage ich mich warum Hasty kein Interesse an ihr hat, er sagt ja er empfinde eine gewisse Leidenschaft für sie, nur sie für ihn nicht. Ziemlich verwirrend für mich. Wird sich bestimmt noch irgendwann aufklären. Sie erwähnte zumindest dass sie auf junge Männer steht.

Molly ist irisch? schockiert Ich dachte immer Molly ist Afroamerikanerin, wurde ja von der fantastischen Viola Davis gespielt. Neben Jesse hat man sich also auch bei ihr nicht an der Romanvorlage bedient.
Da es in Paradise offensichtlich keine Afroamerikaner gibt die dort leben, wie u.a. Suitcase gesagt hat, dann ist die irische Abstammung bei Molly in der Tat realistischer.

Interessant ist dass Jesse's Ex Jenn eine Psychologin aufsucht, die ihr fast die gleichen Fragen stellt wie Susan sie Sunny gestellt hat, beim Erstgespräch in Melancholy Baby.

In den eher letzteren Kapiteln (50-70) war die Spannung und die Dramatik teils etwas raus (weil man wusste was Burke bevor stand), was aber nicht heißen soll, dass der Roman dadurch uninteressanter wurde, nein, eher das Gegenteil war der Fall. Gerade Kapitel 61 wo Jesse die Tagebücher von Tammy gelesen hat, hat mich richtig fasziniert.

Durch Tammy's Erzählungen bekam man einen noch besseren Einblick auf Hasty, als durch die Dialoge die Jesse oder Lou Burke mit ihm geführt haben.

Am Ende kam sogar noch Weihnachtsstimmung auf und der Roman endete dann doch noch zufriedenstellend für mich.
Michelle hat Jesse am Ende mehr geholfen, als er ihr und zu Hasty gibt es noch offene Fragen die geklärt werden müssen. Wird man wohl als nächstes erfahren.
Ich bleibe nun dran und werde die nächsten Bücher doch auch lesen. Zwar mag ich die ungewohnte Perspektive immer noch nicht, aber dafür versprechen die Stories und die Dialoge Parker pur.
Ich gebe hier 4 Sterne.

Der Agent von Jenn, Elliot, bemerkt bei einem gemeinsamen Treffen, die schlimmsten Drehbuchautoren seien diese Romanschreiber, die ließen sich einfach nicht reinreden. Köstlich, wie sich Parker hier selbst auf die Schippe nimmt.

Das wäre mir gar nicht aufgefallen! Ist echt klasse, wenn man die Romane gemeinsam liest, da man alleine immer mal was übersieht zB gerade bei so einer Anspielung.  fröhlich
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"The books were all written by Ace Atkins. The author died in the seventies. The series has around 700 books in it."
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« Antworten #14 am: 27. Februar 2014, 17:11:51 »

Ach Seamus, das freut mich aber, dass Du doch noch einen Zugang zu dem Roman gefunden hast und er Dir gut gefallen hat.

Ich finde es gut, dass man durch Jesses Gespräche mit Jenn oder Abby eine Menge über ihn erfährt, z. B. dass er aus der Nähe von Tucson stammt, seine Eltern tot sind und er einen Bruder hat, zu dem er aber keinen Kontakt hat.

Auch interessant, dass die Bürgermiliz "Freedom´s Horsemen" in der Verfilmung gar nicht auftaucht.

Junge, Junge, Cissy hat ja einen ganz schönen Männerverschleiß, vom ultrabrutalen Jo Jo bis zum naiven Suitcase Simpson.

Toll, dass Healy aus den Spenser Romanen hier wieder auftaucht. Inzwischen ist er Captain und schon sagenhafte 41 Jahre im Polizeidienst.

Klasse auch, wie die beiden tollen Hechte Hasty und Jo Jo beim Waffendeal von Gino und Vinnie über den Tisch gezogen werden. Erstere sind für letztere eben doch nur Provinztrottel.
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