Die Travis McGee Reihe von John D. Mac Donald

Beim Internetsurfen zum Thema Robert B. Parker bin ich Anfang des Jahres auf den bereits 1986 verstorbenen Autor John D. MacDonald gestoßen, dessen Reihe um die Figur „Travis McGee“ von Parker als „eine der großen Sagas der amerikanischen Literatur“ angepriesen wird. Wegen des Lobs vom Meister persönlich bin ich natürlich sofort neugierig geworden und siehe da so unbekannt war mir MacDonald gar nicht. Er lieferte u.a. den Roman zum Film „Ein Köder für die Bestie“, den meisten und mir eher bekannt durch die Martin Scorsese Neuverfilmung „Kap der Angst“ mit einer der besten Robert DeNiro-Bösewichter aller Zeiten.
MacDonald ist aber in den USA vor allem für seine Bücher um die Figur „Travis McGee“ bekannt dessen 21 Bücher umspannende Reihe bereits im Jahr 1964 begann und bis 1985 anhielt.

Die Hauptfigur Travis McGee könnte man als eine Art „Abenteurer/Privatdetektiv“ beschreiben. Die Figur selbst bezeichnet sich als „Bergungsberater“ und „Ritter in rostiger Rüstung“ der seinen Lebensunterhalt damit verdient Personen, die größere Summen Geld an Betrüger, Diebe oder durch andere Gaunereien verloren haben, unbürokratisch und schnell zu helfen um möglichst eine große Menge zurückzuholen. Dabei kassiert er immer 50% seiner Erfolge und geht bei Misserfolg ansonsten leer aus. Diese Art von Arbeit ermöglicht ihm eine Art Vorruhestand in Raten der so lange anhält wie Geld auf dem Konto ist. Geht es an die eiserne Reserve ist er wieder für einen neuen Auftrag offen. Seinen Wohnsitz hat er in Florida auf einem Hausboot, dass er in einem Pokerspiel gewonnen hat.

Ich war natürlich skeptisch ob eine Romanreihe die in den 60er Jahren begann und spielt noch spannend sein kann oder wegen der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung überholt und langweilig wirkt. Beim lesen kann man sich manchmal auch ein Grinsen nicht verkneifen, wenn die Figuren für ein Telefongespräch erst eine Telefonzelle aufsuchen müssen, oder der Rollenbegriff der Frauen manchmal höflich gesagt „altbacken“ wirkt, und dennoch schaffen es die Geschichten einen zu packen und man kann das Buch nur schwer aus der Hand nehmen. Bis jetzt habe ich 7 Romane auf englisch gelesen und wurde noch nicht enttäuscht.

Derzeit soll Oliver Stone an einer Verfilmung des ersten Romans aus der Reihe arbeiten und gerüchtweise soll Leonardo DiCaprio für die Hauptrolle in Frage kommen.