Dies ist für mich die merkwürdigste Folge der ganzen Serie. Beim ersten Ansehen fand ich sie ganz nett, weil fast die ganze Zeit irgendetwas leidlich spannendes passiert und ich hätte dafür 4 Sterne gegeben.
Beim wiederholten Ansehen habe ich den Eindruck, als wenn die Handlung nur eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger spannenden Szenen ist, die kaum etwas miteinander zu tun haben und nur durch Als Chef mit ein paar wenig logischen Erklärungen miteinander in Verbindung gebracht werden. Normalerweise besteht eine Folge aus einer Story, einigen Personen, die mit der Handlung verwoben sind und einer besonderen Location. Diese Episode hat keinen der drei Bestandteile. Als Autoren sind der damals viel beschäftigte Stephen Kandel und der in der Mundy-Serie öfter erwähnte Roland Kibbee genannt, aber für die Idee dieser Folge scheinen sie nicht länger als 5 Minuten gebraucht zu haben.
Es beginnt mit Als Einbruch in die amerikanische Botschaft in London, die ganz originell ist und Al mit Schnauzbart und Narbe als böser Bube wirken soll. Die Location und die in dieser Szene vorkommenden Personen spielen im Verlauf der Folge keine Rolle mehr.
Auf den Vorspann folgt eine "Erklärszene" mit Noah, in der man erfährt, dass Al mit dem Einbruch den "Elektriker" herausfordern soll, der als Meister-Einbrecher für eine nicht näher beschriebene ominöse "Organisation" arbeitet.
Anschließend soll Al einen weiteren Diebstahl von Geheimdokumenten beim Secret Service vornehmen, um den "Elektriker" weiter zu diskreditieren. Dabei findet er im Tresor den toten "Elektriker". Über die Fragen, wie und warum er gerade dort an diesem äußerst gesicherten Ort umgebracht wurde, haben sich die beiden Autoren keine Gedanken gemacht. Akteure und Location dieser Szene spielen wiederum für den Rest der Folge keine Rolle mehr. Über den "Elektriker", der erst als interessante Person aufgebaut wurde, erfährt man nichts.
Anschließend wieder eine "Erklärszene" mit Noah. Angeblich wurde der "Elektriker" von seiner Organisation umgebracht, weil sie dachte, er würde auch für andere arbeiten. Gleichzeitig "erklärt" Noah, dass die Organisation wisse, dass Al die beiden Einbrüche durchgeführt hat und nun von einem Mr. Goldman, wieder ein besonders fähiges Mitglied und diesmal Profi-Killer der Organisation, umgebracht werden soll. Wenn die Organisation tatsächlich wusste, dass Al die Einbrüche getätigt hat und der "Elektriker" nicht übergelaufen ist, hätte sie ihren Meister-Einbrecher sicherlich nicht eliminiert.
Egal, denn wir sind schon bei der nächsten Action-Szene ohne besonderen Zusammenhang. Al verbirgt sich verkleidet in einem Apartment in Liverpool, wo er durch einen Trick einem Anschlag des Meister-Killers Goldman entkommt. Die Location hätte auch in Timbuktu sein können, denn für den Fortgang der Handlung spielt sie wiederum keine Rolle.
Inzwischen wird es wieder Zeit für die nächste Action, denn Al entdeckt, dass er von Noahs Nachbarapartment abgehört wird und stößt dort auf eine Frau namens Susannah Sutton, die tatsächlich bis zum Ende der Episode mitwirkt. Es ist ein ganz reizvolles Katz- und Mausspiel zwischen Al und Susannah, bis klar wird, ob sie ahnungslos oder eine Komplizin von Goldman ist. Schließlich taucht der sagenumwobene Goldman auf, der aber mit einem komischen Hütchen völlig unscheinbar wirkt und kaum ein paar Sätze Text zu sprechen hat.
Als nächstes wird die Schluss-Action von dem Nachbar-Apartment ohne inhaltlichen Zusammenhang in ein verlassenes Theater verlegt, wo Held, Bösewicht und Femme Fatale nach Herzenslust herumtoben können. Als am Ende Al mit Goldman einen Zweikampf führt, war mir klar, dass Goldman bestimmt gleich irrtümlich von seiner Komplizin erschossen wird ... und rabumm ... schon passierte es. Eine "geniale" Autorenidee ganz unten aus der Mottenkiste.
Und dann wird am Schluß noch mal ein bißchen erklärt, dass Susannah von Goldman zur Mitarbeit erpresst wurde und erfreulicherweise die ganzen Hintermänner der geheimnisvollen Organisation nennen kann, die sich bisher so perfekt tarnen konnten. Wer die Hintermänner sind oder was es mit der Organisation auf sich hat, erfährt man nicht ... aber wer will das jetzt überhaupt noch wissen ...?

Nach wiederholtem Ansehen gibt's bei mir für diese zwar turbulente aber völlig uninspirierte Folge nur 2 Sternchen.