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Autor Thema: ASTERIX (1968 - NOCH AKTUELL)  (Gelesen 4784 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Mesta
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« Antworten #15 am: 06. Februar 2022, 21:13:27 »

Asterix und der Greif fand ich mal wieder richtig gut. Hatte irgendwie wieder viel von dem ursprünglichen Asterix Gefühl. Wirklich gut.
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Crockett
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« Antworten #16 am: 07. November 2023, 19:51:11 »

Im Oktober 2023 ist der 40. Band erschienen: Die weiße Iris

Also ich kann die Lobeshymnen, die darüber teilweise in den Medien zu lesen waren, nicht nachvollziehen. „Der beste Asterix seit vier Jahrzehnten“ (Der Spiegel) ist das nun wahrhaftig nicht, im Gegenteil. Ich versuche mal, kurz zu begründen, warum (Achtung Spoilerwarnung!).

Cäsar schickt mal wieder einen getarnten Agenten ins Dorf, um die Gallier zu manipulieren und ihre Kampfkraft zu schwächen. Das gab’s ja schon einige Male (bestes Beispiel: „Streit um Asterix“). Diesmal soll es mit „weniger Wildschwein, mehr Gemüse, Sport treiben, Konflikte mit Worten lösen statt mit Backpfeifen und positivem Denken“ geschehen. Denn dieser Agent ist Mitglied eines Vereins namens „Weiße Iris“.

Doch während z.B in „Streit um Asterix“ die Beeinflussung und der Wandel der Gallier nur sehr schleichend passiert, lassen sich viele Dorfbewohner hier viel zu schnell umkrempeln. Das wirkt unglaubwürdig.

Und weil die Wichtigsten (Asterix, Obelix, Miraculix und sogar Majestix) gegen die esoterischen Sprüche immun sind, besteht nie eine ernsthafte Gefahr, dass das Dorf wirklich umkippt. Das ist natürlich der Spannung nicht förderlich.

Damit doch noch ein wenig Tempo und Action reinkommt, weicht die Handlung im letzten Viertel auf eine Art Verfolgungsjagd aus, in der es noch eine unnötige Anspielung auf E-Roller geben muss. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Gutemines Bruder ("Die Lorbeeren des Cäsar"), doch leider wird das nicht genutzt, um vielleicht wieder ein paar witzige Sticheleien zwischen ihm und Majestix einzubauen – wieder eine verschenkte Chance.

Am Ende fragt man sich: Was sollte das jetzt alles? Natürlich nimmt der Band aktuelle Trends auf die Schippe, aber viel zu vordergründig und nicht so subtil, wie es bei Goscinny/Uderzo war. Und das Thema taugt einfach nicht für eine Asterixgeschichte.

Fazit: Ein guter Zeichner ist vorhanden - was aber leider immer noch fehlt, ist ein so glänzender Texter und Szenarist wie Goscinny, der sich so unglaublich gute Geschichten ausdenken konnte.

 Serie/Film kann man sich mal ansehen  (und das ist noch freundlich bewertet)
« Letzte Änderung: 07. November 2023, 19:57:38 von Crockett » Gespeichert
Crockett
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« Antworten #17 am: 02. November 2025, 18:57:34 »

Am 23.10.2025 ist der 41. Asterix-Band erschienen: Asterix in Lusitanien
Texte: Fabrice Caro („Fabcaro“, *1973)
Zeichnungen: Didier Conrad (*1959)

Ich habe die Geburtsjahre der beiden Macher mal erwähnt, um klar zu stellen, dass sie eigentlich aus Jahrgängen stammen, die mit den „originalen“ Asterix-Bänden von Goscinny und Uderzo aufgewachsen sind und daher eigentlich wissen müssten, wie sich das Lesen eines Asterix-Abenteuers damals so anfühlte. Denn davon rübergebracht haben sie in ihrem neuesten Album leider so gut wie gar nichts.

Für Asterix und Obelix geht es diesmal wieder auf eine Reise. Und zwar ins von den Römern eroberte Lusitanien (= Portugal), ein Land, das in den vielen Jahrzehnten Asterix (1959 bis heute) bisher immer ausgelassen wurde – womöglich, weil es nicht genügend Eigenarten bietet, die so typisch für die Auslandsabenteuer der Gallier sind (sei es z.B. Britannien, Spanien oder Korsika).

Und in der Tat: Allzu viele Ideen haben die Autoren aus diesem Land nicht herausgeholt. Was es stattdessen gibt, hat man schon all zu oft gehabt, wie z.B. einen geld- und machtgierigen römischen Präfekten, der davon träumt, nach Rom zurück zu kehren und Cäsar zu stürzen. Und einen listigen einheimischen Helfer dieses Präfekten.

Natürlich spielen noch viele andere Figuren eine Rolle, doch die sind so beliebig und kantenlos, dass man sie nach der letzten Seite fast schon wieder vergessen hat.

Gelungen sind nur sehr wenige Momente, z.B. wenn der Portier eines Firmengebäudes von Asterix und Obelix für den Eintritt einen Namen und ein Passwort verlangt („Ihr habt keines? Dann müsst ihr euch registrieren. Nein, das Passwort muss auch eine Zahl und ein Symbol enthalten.“). Oder wenn die beiden sich als Lusitianer verkleiden müssen, um sich unauffällig in ein Gefängnis oder später auf die Luxusyacht des Präfekten einzuschleichen. Oder wenn Obelix sich ständig über das einheimische Essen beschwert (da werden wehmütige Erinnerungen an bessere Asterix-Zeiten in „Asterix bei den Briten“ wach).

Fazit: Erneut ist es den aktuellen Verantwortlichen nicht gelungen, an die alten Glanzzeiten der Asterix-Reihe anzuknüpfen. Trotzdem wird dieser Band sicher wieder genügend Käufer finden, um eine noch weitere Fortsetzung zu rechtfertigen. Wobei es sich jedoch (vermute ich mal) hauptsächlich um verbissene Trotzkäufer und Sammler handeln dürfte, die zwangsläufig jeden neuen Asterix-Band kaufen und sich ins Regal stellen (müssen), egal wie schlecht er auch sein mag.

 Serie/Film kann man sich mal ansehen

Jetzt aber noch etwas Erfreuliches. Ich war neulich in Brüssel. Dort sind in der Innenstadt zahlreiche Hauswände mit Bildern frankobelgischer Comics verziert. Und selbstverständlich gibt es auch eine Hauswand mit Asterix  Happy

« Letzte Änderung: 02. November 2025, 19:12:28 von Crockett » Gespeichert
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