Am 23.10.2025 ist der
41. Asterix-Band erschienen:
Asterix in Lusitanien Texte: Fabrice Caro („Fabcaro“, *1973)
Zeichnungen: Didier Conrad (*1959)
Ich habe die Geburtsjahre der beiden Macher mal erwähnt, um klar zu stellen, dass sie eigentlich aus Jahrgängen stammen, die mit den „originalen“ Asterix-Bänden von Goscinny und Uderzo aufgewachsen sind und daher eigentlich wissen müssten, wie sich das Lesen eines Asterix-Abenteuers damals so anfühlte. Denn davon rübergebracht haben sie in ihrem neuesten Album leider so gut wie gar nichts.
Für Asterix und Obelix geht es diesmal wieder auf eine Reise. Und zwar ins von den Römern eroberte Lusitanien (= Portugal), ein Land, das in den vielen Jahrzehnten Asterix (1959 bis heute) bisher immer ausgelassen wurde – womöglich, weil es nicht genügend Eigenarten bietet, die so typisch für die Auslandsabenteuer der Gallier sind (sei es z.B. Britannien, Spanien oder Korsika).
Und in der Tat: Allzu viele Ideen haben die Autoren aus diesem Land nicht herausgeholt. Was es stattdessen gibt, hat man schon all zu oft gehabt, wie z.B. einen geld- und machtgierigen römischen Präfekten, der davon träumt, nach Rom zurück zu kehren und Cäsar zu stürzen. Und einen listigen einheimischen Helfer dieses Präfekten.
Natürlich spielen noch viele andere Figuren eine Rolle, doch die sind so beliebig und kantenlos, dass man sie nach der letzten Seite fast schon wieder vergessen hat.
Gelungen sind nur sehr wenige Momente, z.B. wenn der Portier eines Firmengebäudes von Asterix und Obelix für den Eintritt einen Namen und ein Passwort verlangt („Ihr habt keines? Dann müsst ihr euch registrieren. Nein, das Passwort muss auch eine Zahl und ein Symbol enthalten.“). Oder wenn die beiden sich als Lusitianer verkleiden müssen, um sich unauffällig in ein Gefängnis oder später auf die Luxusyacht des Präfekten einzuschleichen. Oder wenn Obelix sich ständig über das einheimische Essen beschwert (da werden wehmütige Erinnerungen an bessere Asterix-Zeiten in „Asterix bei den Briten“ wach).
Fazit: Erneut ist es den aktuellen Verantwortlichen nicht gelungen, an die alten Glanzzeiten der Asterix-Reihe anzuknüpfen. Trotzdem wird dieser Band sicher wieder genügend Käufer finden, um eine noch weitere Fortsetzung zu rechtfertigen. Wobei es sich jedoch (vermute ich mal) hauptsächlich um verbissene Trotzkäufer und Sammler handeln dürfte, die zwangsläufig jeden neuen Asterix-Band kaufen und sich ins Regal stellen (müssen), egal wie schlecht er auch sein mag.

Jetzt aber noch etwas Erfreuliches. Ich war neulich in Brüssel. Dort sind in der Innenstadt zahlreiche Hauswände mit Bildern frankobelgischer Comics verziert. Und selbstverständlich gibt es auch eine Hauswand mit Asterix
