1982 kam zwar kein gemeinsamer Film mit Bud Spencer und Terence Hill in die deutschen Kinos, dafür aber gleich 2 Bud Spencer-Solofilme:
- Banana Joe (am 25. März - laut anderer Quelle am 26. April)
- Der Bomber (am 6. August)
In den Kinojahrescharts kam "Der Bomber" mit knapp 1,6 Mio Besuchern auf Platz 10, während "Banana Joe" mit 1,1 Mio immerhin Platz 18 erreichte.
Regie bei "Banana Joe" führte Stefano Vanzina, genannt "Steno", der auch sämtliche Plattfuß-Filme mit Spencer inszenierte, aber interessanterweise bei keinem gemeinsamen Spencer/Hill-Film auf dem Regiestuhl saß.
Bud Spencer spielt diesmal ungewöhnlicherweise einen ziemlich naiven, ungebildeten Hinterwäldler, der Schwierigkeiten hat, sich in der "Zivilisation" einer modernen Stadt zurecht zu finden und der letztlich doch lieber in sein gemütliches, kleines Dschungeldorf zurück kehrt, um es vor den bösen Geldmachern zu beschützen. Es gibt auch vergleichsweise wenige Prügeleien.
Der Film lebt hierzulande wieder mal erheblich von seiner Synchro. Die stammte aber diesmal
nicht von Rainer Brandt, sondern kam aus dem Studio seines ehemaligen Kompagnons Karlheinz Brunnemann. Das deutsche Dialogbuch und die Synchronregie stammten von
Michael Richter (dem Halbbruder von Ilja Richter - Licht aus, Spot an!).
Manche Dialoge und Sprüche sind besser, andere weniger gut gealtert, das kennt man ja auch aus den Brandt-Synchros. Es gibt aber viele gelungene Stellen, mit denen die (auch ohne Ton schon guten) Szenen noch verbessert werden. Zum Beispiel Buddys Wutausbruch auf dem Amt oder die Szenen bei der Armee.
Bud wird wieder mal sehr gekonnt von
Wolfgang Hess gesprochen, aber auch
Wolfgang Völz als vom Pech verfolgter Obergangster "Torcillo" oder
Wolfgang Spier als "der Schneckenmacher" sind eine sehr gute Besetzung. Und wenn dann in der Szene mit dem Sprung über das Wasserbecken auch noch
Arnold Marquis als General akustisch auftaucht, hat man plötzlich
zwei Bud Spencers im Ohr.
Einen Gastauftritt hat der österreichische Schauspieler
Gunther Philipp (der in vielen Komödien der 50er/frühen 60er Jahre an der Seite von Peter Alexander zu sehen war) als Schneider, der sich selbst synchronisierte. In seiner Autobiografie schrieb er, er habe eigentlich einen ganz anderen deutschen Text ins Synchronstudio mitgebracht. Doch man habe ihn gezwungen, diesen "unsinnigen" Text aufzunehmen. Tja, so läuft das halt in der Synchronbranche.
Fazit: Buddy mal als etwas anderer, "sanfterer" Charakter. Bestimmt nicht sein bester Solofilm, aber bei weitem auch nicht der schlechteste.
Und immer daran denken: Bullen sind lieb - nicht nur auf der Weide!