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Autor Thema: Der Schatz der Sierra Madre (The Treasure of the Sierra Madre) (1948)  (Gelesen 1090 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Dan Tanna Spenser
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« am: 28. November 2015, 01:43:10 »

Handlung

Mexiko im Jahr 1925: Der US-Amerikaner Fred C. Dobbs ist in Tampico an der mexikanischen Ostküste gestrandet; hier gibt es einen der größten Ölhäfen der Welt. Dobbs überlebt, indem er reiche Landsleute anbettelt. Auf einer Parkbank lernt er einen jüngeren Landsmann kennen, dem es ähnlich geht: Bob Curtin.

Der Bauunternehmer Pat McCormick bietet Dobbs an, ihn vorübergehend beim Bau eines Bohrturms zu beschäftigen. Dobbs willigt sofort ein, Curtin wird sein Arbeitskollege. Nach zwei Wochen verabredet sich McCormick mit seinen beiden Arbeitskräften in einer Bar in Tampico, um ihnen den Lohn auszuzahlen. Die beiden warten, der Unternehmer erscheint nicht, Dobbs und Curtin sind finanziell am Ende. Im Schlafsaal einer billigen Herberge hören sie, wie der alte Goldgräber Howard von einer mexikanischen Goldader schwärmt und zugleich die zerstörerischen Folgen der Goldgier ausmalt. Am nächsten Tag laufen Dobbs und Curtin zufällig ihrem Bauunternehmer über den Weg. Der will nicht zahlen, es kommt zu einer Schlägerei. Der Unternehmer unterliegt und die beiden geprellten Arbeitskräfte bedienen sich aus der Brieftasche ihres Auftraggebers mit dem, was ihnen zusteht.

Jetzt stehen sie vor der Frage, wie sie ihr Geld am besten anlegen sollen, und die Erinnerung an Howards Erzählung bringt sie auf die Idee, es mit dem Goldsuchen zu versuchen. Sie fordern den Prospektor auf, sich daran zu beteiligen. Er ist zwar alt, aber er ist ein Profi und er beherrscht als einziger die spanische Sprache. Howard ist begeistert; er muss den beiden Anfängern jedoch klarmachen, dass sie nicht genügend Geld für die Ausrüstung haben. Sie benötigen nicht nur Packesel, Werkzeuge und Proviant, sondern auch Waffen, denn das Gebiet, in dem die Goldader liegt, wird von Banditen beherrscht. In dieser Situation kommt Dobbs das Glück zur Hilfe; in einer Lotterie gewinnt er die fehlenden Pesos und so machen sich die drei mit der Eisenbahn auf den Weg in den mexikanischen Westen. Ihr Ziel ist der von Indios bewohnte Gebirgszug der Sierra Madre; die Eisenbahn soll sie bis nach Victoria de Durango bringen, der Hauptstadt des Bundesstaates Durango.

Der Zug wird von Banditen überfallen. Unter den Angreifern erkennen die Goldsucher einen berüchtigten Anführer; wegen der Farbe seines Sombreros wird er „Goldhut“ genannt. Im Zug sind Soldaten; es gelingt ihnen, die Banditen in die Flucht zu schlagen.

In Durango versehen sich Dobbs, Curtin und Howard mit Packeseln und Vorräten und beginnen mit dem Aufstieg in die Sierra Madre. Vom Dschungel wechseln sie in ein Gebiet mit karger Vegetation. Der alte Howard ist immer vorneweg, die beiden jüngeren sind bald erschöpft. In dem Moment, in dem Dobbs kapituliert und umkehren will, klärt Howard ihn auf. Gerade jetzt haben sie ihr Ziel erreicht, sie stehen auf Gold - Unwissende wie seine beiden Begleiter verwechseln Goldstaub mit gewöhnlichem Sand.

Die drei graben einen Stollen, bauen eine Waschrinne und beginnen mit der Goldwäsche. Howard hatte recht, die Ader ist ergiebig. Die Goldgräberei der drei ist illegal; sie haben kein Schürfrecht erworben, da sie fürchten, von den großen Bergwerksgesellschaften vertrieben zu werden, wenn sie einen Antrag stellen.

Nach einigen Wochen erfolgreicher harter Arbeit regen sich Gier und Misstrauen, vor allem bei Dobbs. Er setzt durch, dass die Tagesausbeute an jedem Abend auf die drei Prospektoren aufgeteilt wird. Sie verstecken ihre Vorräte voreinander, von der Furcht beherrscht, dabei von den anderen beobachtet zu werden.

Curtin erzählt, was er mit dem Gold anfangen will, nämlich Land kaufen und Obst anbauen; das gute Leben besteht für ihn in einer Pfirsichernte.

Dobbs wird im Stollen verschüttet und - nach kurzem Zögern - von Curtin gerettet. Trotz dieser Hilfeleistung geht Dobbs’ Misstrauen allmählich in Verfolgungswahn über. Er glaubt, dass Curtin und Howard nichts anderes im Sinn haben, als sein Goldversteck ausfindig zu machen und ihn zu töten.

Als Curtin in einem Dorf Vorräte einkauft, trifft er dort auf einen Texaner aus Dallas namens James Cody. Curtin gibt sich als Großwildjäger aus, aber der Texaner lässt sich nicht täuschen. Er spürt das Lager der Goldsucher auf und verlangt, dass sie ihn an der Arbeit und an der zukünftigen Ausbeute beteiligen, andernfalls werde er sie bei den Behörden anzeigen. Die drei beraten sich und beschließen auf Drängen von Dobbs, Cody zu ermorden. Sie sind kurz davor, ihren Plan in die Tat umzusetzen, als Cody sie darauf aufmerksam macht, dass eine Gruppe von Banditen unter der Führung von „Goldhut“ ihnen auf der Spur ist. Für die Verteidigung brauchen die drei jeden Mann, also lassen sie den Mordplan fallen. Den Banditen geht es um die Waffen der Goldgräber, von dem Gold wissen sie nichts. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Cody von den Banditen erschossen wird. Federales erscheinen, Mitglieder der berittenen und bewaffneten Bundespolizei; die Banditen ergreifen die Flucht, die Goldgräber entgehen der polizeilichen Aufmerksamkeit.

Unter Codys Habseligkeiten finden die drei einen Brief, in dem dessen sehnsüchtige Ehefrau ihrem goldsüchtigen Mann klarzumachen versucht, worin das wahre Glück besteht: in der Schönheit der Obstgärten.

Die drei beschließen, die Goldsuche zu beenden. Curtin und Howard wollen Codys Witwe ein Viertel des Ertrags abgeben, da sie ohne die Hilfe des Texaners von den Banditen umgebracht worden wären; Dobbs lehnt es ab, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen.

Auf dem Rückweg durch die Sierra Madre treten ihnen Indios in den Weg. Sie halten Howard für einen Medizinmann und fordern ihn auf, sie in ihr Dorf zu begleiten; der Sohn des Dorfoberhaupts liegt im Koma. Howard folgt ihnen und es gelingt ihm, den Jungen wieder zu Bewusstsein zu bringen. Das Dorfoberhaupt will Howard seine Dankbarkeit bezeugen und verlangt von ihm, noch einige Tage im Dorf zu bleiben; Howard willigt ein. Er bittet Dobbs und Curtin, ohne ihn weiterzuziehen und seine Packesel und sein Gold mitzunehmen; in ein paar Tagen will er nachkommen und sich mit ihnen in Durango treffen.

Dobbs und Curtin sind jetzt zu zweit und zum ersten Mal haben sie die Kontrolle über das gesamte Gold. Dobbs ist sich sicher, dass Curtin ihn bestehlen will. Er bedroht Curtin mit der Waffe, doch dem gelingt es, Dobbs zu entwaffnen. Vorsichtshalber entfernt er die Munition aus Dobbs’ Revolver. Dobbs wartet bis Curtin eingeschlafen ist, nimmt sich dann dessen Waffe, schießt auf ihn und zieht weiter. Curtin, den er für tot hält, ist jedoch nur angeschossen. Er wird von Indios gefunden und zu Howard ins Dorf gebracht. Howard und der verwundete Curtin machen sich mit Pferden auf den Weg, um Dobbs zu fangen und das Gold wieder in ihren Besitz zu bringen. Eine Gruppe Indios begleitet Howard zu seinem Schutz.

Allein zieht Dobbs mit einem Gefolge von Packeseln durch die Sierra Madre, die Hitze bringt ihn fast um. Kurz vor Durango überrascht ihn an einer Wasserstelle in der Nähe einer Kirchenruine der Banditenführer „Goldhut“, der von zwei Männern begleitet wird. Von dem Gold wissen die Banditen auch diesmal nichts, sie wollen Dobbs’ Waffe, seine Stiefel und seine Esel. Dobbs ist eine leichte Beute; er ist erschöpft, hat keinen Beistand und in seiner Waffe keine Munition. Die Banditen schlagen ihm mit einem Stein auf den Schädel, dann trennen sie ihm mit einer Machete den Kopf ab (das Bild des abgetrennten Kopfes wurde von der Filmzensur entfernt). Den Goldstaub halten die Banditen für Sand, sie schütten ihn achtlos auf den Boden.

Als die Banditen die Esel und die Ausrüstung in Durango verkaufen wollen, erkennen Bewohner der Stadt, dass es sich um den Besitz der US-Amerikaner handelt. Sie nehmen die Banditen gefangen und alarmieren die Federales. Diese machen kurzen Prozess; der seit langem gesuchte „Goldhut“ und seine beiden Begleiter werden hingerichtet.

In dem Moment, in dem die Exekution vollzogen wird, erreichen Howard und Curtin die Stadt. Sie erfahren, dass Dobbs von den Banditen ermordet wurde, dass man seinen Besitz aber gesichert habe. Sie durchsuchen die Esel und müssen feststellen, dass das Entscheidende fehlt: die Beutel mit dem Gold. Ein Junge erzählt ihnen, er habe die Banditen dabei belauscht, wie sie von „Beuteln mit Sand“ sprachen. Er führt sie zur Kirchenruine vor der Stadt. Ein starker Nordwind hat den Goldstaub zerstreut, Howard und Curtin finden nur noch die leeren Beutel. Der alte Goldgräber muss lachen. Das Schicksal, sagt er, hat uns einen Streich gespielt, denn das Gold ist dorthin zurückgekehrt, wo wir es gefunden haben. Howard beschließt, die Rolle des Medizinmanns, die ihm von den Indios angetragen worden ist, zu akzeptieren und bei ihnen zu bleiben. Das Geld, das er für den Verkauf der Ausrüstung bekommen wird, überlässt er Curtin. Der soll damit Codys Witwe aufsuchen, in Dallas, wo gerade die Obsternte beginnt.

Kritiken

    Lexikon des internationalen Films: Spannender Abenteuerfilm. Ein Klassiker des Abenteuergenres, der exemplarisch das Scheitern des Bemühens um sicheren materiellen Besitz schildert.[

    Evangelischer Filmbeobachter: Ein fesselnder Abenteuerfilm nach dem gleichlautenden Roman von B. Traven um Goldgräber in den mexikanischen Bergen. Regie, Schauspieler und Kamera haben die dramatischen Geschehnisse zu einem bemerkenswerten Film gestaltet, der nicht ohne erzieherischen Wert ist.

Auszeichnungen

Der Film war bei der Oscarverleihung 1949 in vier Kategorien nominiert. Walter Huston erhielt den Oscar in der Kategorie Bester männlicher Nebendarsteller. John Huston erhielt als bester Regisseur und bester Drehbuchautor gleich zwei Oscars. In der Kategorie Bester Film verlor der Film gegen Hamlet von Laurence Olivier.

Außerdem gewann der Film 1949 drei Golden Globe Awards, als bester Film (Drama), Walter Huston als bester Nebendarsteller (Drama) und John Huston für das beste Drehbuch.

Die bedeutende Filmkritikervereinigung des National Board of Review würdigte den Film mit zwei Auszeichnungen. Walter Huston erhielt den Preis als bester Schauspieler und John Huston den Preis für das beste Drehbuch.

Bei den NYFCC Awards gewann der Film den Preis als bester Film des Jahres und John Huston erhielt die Auszeichnung als bester Regisseur.

Bei den British Film Academy Awards war der Film in der Kategorie Bester Film nominiert.

Ferner erhielt John Huston den Preis für das beste Drehbuch zu einem Western von der Writers Guild of America.

1990 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen.

Ranglistenplätze

    American Film Institute, Liste der bedeutendsten Filme aller Zeiten: Platz 30 (2007: Platz 38)
    American Film Institute, Liste der bedeutendsten Thriller aller Zeiten: Platz 67
    American Film Institute, Liste der bedeutendsten Filmzitate aller Zeiten: Platz 36

        Badges? Stinking badges? We ain't got no badges! We don't need no badges! I don't have to show you any stinking badges

    Internet Movie Database, Nutzerbewertung (Stand vom 28. Mai 2013): Platz 77

Cameo

Der Film beinhaltet interessante Cameo-Auftritte. Gleich zu Beginn des Films ist Regisseur John Huston als weiß gekleideter Amerikaner zu sehen, der dem bettelnden Humphrey Bogart mehrmals einen Peso gibt. Nachdem Humphrey Bogart einen dieser Pesos für einen Friseurbesuch ausgegeben hat, läuft ihm auf der Straße eine Prostituierte über den Weg. Er geht ihr nach, und sie verschwindet in einem Stundenhotel. Die Prostituierte wurde von Hollywoodstar Ann Sheridan dargestellt. Neben Walter Huston, dem Vater von John Huston, tritt in einer Szene auch der Vater von Tim Holt auf. Jack Holt unterhält sich mit Walter Huston über das Goldsuchen in der billigen Absteige, wo Humphrey Bogart und Tim Holt zum ersten Mal mit der Idee des Goldsuchens konfrontiert werden.

Filmzitate

    "Das nächste Mal, wenn ihr'n reichen Fund macht, ruft mich, bevor ihr Wasser verspritzt! Wasser ist kostbar. Manchmal noch kostbarer als Gold." (Walter Huston als Howard)

    "Der Kerl hier hat gerade unser Wasser gestohlen. Nächstes Mal setzt's 'n paar Löcher, damit's wieder abfließt." (Humphrey Bogart als Freddy Dobbs)

    "Badges? Stinking badges? We ain't got no badges! We don't need no badges! I don't have to show you any stinking badges" (Alfonso Bedoya als Gold Hat)


Hintergrund

Der Film wurde zu großen Teilen an Originalschauplätzen in Mexiko und unter schwierigen Bedingungen gedreht. In einer Einstellung des Films kann man im Hintergrund auch einen nicht in die Wüste passenden Technik-LKW sehen.

Gerüchte ranken sich darum, ob der mysteriöse Buchautor B. Traven, dessen wahre Identität nicht eindeutig geklärt ist, zeitweise als Berater am Drehort anwesend war.

Der Leiter des Filmstudios, Jack Warner, der sich gern in die Drehbücher der Filme einmischte, wollte eigentlich, dass Bogart am Schluss des Filmes überlebt (damit sollte die Akzeptanz des Filmes beim Publikum erhöht werden). Huston konnte jedoch durchsetzen, dass Bogart am Ende des Films romangerecht stirbt.

Anspielungen in anderen Filmen

"Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" (1974, Regie: Sam Peckinpah)

Deutlichste Anspielung: Einer der Kopfgeldjäger in „Bring mir den Kopf…“ nennt sich „Fred C. Dobbs“. Eine andere Anspielung ist die Abtrennung eines Kopfes mit einer Machete.

Aber auch die Handlungen der beiden Filme haben zahlreiche Ähnlichkeiten. Die Hauptfigur ist in beiden Filmen ein US-Amerikaner, der in einer mexikanischen Stadt lebt, nicht besonders aufgeweckt ist und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Weitere gemeinsame Handlungselemente: Die Jagd nach dem Geld führt den Helden quer durch Mexiko; seine Geldgier zerstört seine sozialen Beziehungen; er entwickelt zunehmend wahnhafte Züge; er wird von mexikanischen Banditen verfolgt und am Schluss umgebracht; das Geld ist verloren. Die Kontrastfolie bildet in beiden Filmen das Leben der mexikanischen Dorfbevölkerung und das eheliche Glück.

DVD-Veröffentlichung

    Der Schatz der Sierra Madre. Turner Entertainment und Warner Brothers Entertainment 2003. Dauer 121 Min., s/w, Tonformat: DD/1.0 Mono, Bildformat: 1.37:1 (4:3). Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch;

Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, u.v.a.; Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Englisch. Extras: Audio-Kommentar von Eric Lex zu Dreharbeiten und Hintergründen des Films; Dokumentarfilm Discovering Treasure: The Story of the Treasure of the Sierra Madre (49 Min). Trailer.

Soundtrack

    Max Steiner: The Treasure of the Sierra Madre. Max Steiner's Classic Film Score. (The Complete Motion Picture Soundtrack). Marco Polo/HNH, Franklin 2000, Tonträger-Nr. 8.225149 – Digitalaufnahme der vollständigen Filmmusik durch das Moskauer Sinfonie-Orchester unter der Leitung von William T. Stromberg
    Max Steiner: The Treasure of the Sierra Madre. Original Motion Picture Soundtrack. Membran/Mousiki Akti, Hamburg und Athen 2004, Tonträger-Nr. 221859-207 – digital restaurierte Originaleinspielung (Mono) der Filmmusik unter der Leitung des Komponisten

Literatur

    Karlheinz Oplustil: Der Schatz der Sierra Madre / The Treasure of the Sierra Madre in Filmklassiker - Beschreibungen und Kommentare / Hrsg. von Thomas Koebner. 5. Auflage, Reclam junior, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-15-030033-6; Band 2: 1946 - 1962, Ss. 79-81
    B. Traven: Der Schatz der Sierra Madre. Roman. Ungekürzte Ausgabe. Ullstein, Berlin 1997, 286 S., ISBN 3-548-24169-7



    Humphrey Bogart: Fred C. Dobbs
    Walter Huston: Howard
    Tim Holt: Bob Curtin
    Bruce Bennett: James Cody
    Barton MacLane: Pat McCormick
    Alfonso Bedoya: Gold Hat
    Arturo Soto Rangel: El Presidente
    Manuel Dondé: El Jefe
    Robert Blake: Losverkäufer
    Ann Sheridan: Passantin



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« Antworten #1 am: 25. April 2020, 04:53:12 »

Heutiger Humphrey Bogart Spätfilm ist der große Abenteuer-Klassiker "DER SCHATZ DER SIERRA MADRE" ("THE TREASURE OF THE SIERRA MADRE") aus dem Jahre 1948, zusammen mit Walter Huston, Tim Holt, Bruce Bennett und Barton MacLane. Zwei Amerikaner, die in Mexiko Arbeit suchen, überzeugen einen alten Goldsucher, ihnen bei der Goldgewinnung in den Sierra Madre Mountains zu helfen. Dabei geraten sich die drei in die Haare... Nach dem gleichnamigen Roman von B. Traven.

Die Co-Stars:
Walter Huston spielte den erfahrenen Goldsucher und cleveren Howard. Western B-Movie-Star Tim Holt war als Bogarts Freund und Partner Curtin zu sehen. Barton MacLane spielte Bogarts und Holts Bohrturm-Boss Pat McCormick und Bruce Bennett war als "vierter Goldsucher" James Cody zu sehen.

Synchronisation:
Synchronisiert wurde dieser Film 1949. Humphrey Bogart wurde von dem bekannten deutschen Schauspieler Carl Raddatz synchronisiert....ich fand Raddatz auf Bogart eine fürchterliche Wahl, da seine Stimme einfach nicht auf Bogart passte! Konrad Wagner sprach Walter Huston und Wilhelm Borchert übernahm Tim Holt. Axel Monjé sprach Bruce Bennett.

DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film die deutsche Erst DVD VÖ von Warner aus dem Jahre 2004. das Bild war wirklich sehr gut, der Ton leider weniger, da er nur in MONO vorlag. Das Bonusmaterial war sehr interessant, es gibt eine Original Dokumentation zu dem Film, welche knapp 45 Minuten lang ist, sowie eine Original Kinotrailer. CMS Complete Media veröffentlichte den Film in einer "FOCUS Edition" 2007 nochmal auf DVD. 2010 erschien der Film erstmals nun auf BluRay, mit derselben Bonusausstattung wie die DVD Erst VÖ. Meine DVD ist zudem ungeschnitten, ein Dialog von Tim Holt wurde synchsonisiert, man hört es, weil die Stimme für ca. 30 Sekunden wechselte.

Interessantes:
Für Bogarts Rolle sollte zuerst Edward G. Robinson besetzt werden. Der Film sollte schon 1945 gedreht werden, doch durch den 2. Weltkrieg und weil John Huston  im Krieg eingezogen war, verzögerten sich die Dreharbeiten, weil man sich auf sonst keinen alternativen Regisseur sich einigen konnte. Gerüchte ranken sich darum, ob der mysteriöse Buchautor B. Traven, dessen wahre Identität nicht eindeutig geklärt ist, zeitweise als Berater am Drehort anwesend war. 1946 verabredete Huston ein Treffen mit B. Traven im Hotel Bamer in der Hauptstadt Mexikos, um die Einzelheiten der Verfilmung zu besprechen. Statt des Schriftstellers erschien ein unbekannter Mann, der sich als Hal Croves, Übersetzer aus Acapulco und San Antonio, vorstellte, und zeigte die angebliche Vollmacht von B. Traven, in der der Schriftsteller ihn zu allen Entscheidungen in seinem Namen bevollmächtigte. Croves war als technischer Berater die ganze Zeit am Drehort des Films während seiner Realisierung in Mexiko im Jahr 1947 anwesend. Das rätselhafte Verhalten des Schriftstellers und seines angeblichen Agenten bewirkte, dass schon beim Drehen des Films ein großer Teil des Teams überzeugt war, dass Hal Croves in Wirklichkeit B. Traven selbst in Verkleidung sei. Huston äußerte in seiner Autobiografie, dass er nicht daran glaube und Croves bewusst die Verwirrung um sich stiften wollte. Bis heute ist nicht sicher geklärt, ob Hal Croves tatsächlich B. Traven war. Grinsen Huston bestand darauf, den Film komplett in Mexiko zu sehen. Huston selbst absolvierte einen denkwürdigen Cameo-Auftritt. Er spielte einen Amerikaner, den Bogart 3x anbettelte wegen Kleingeld Grinsen

Auszeichnungen
(Quelle: wikipedia)
Der Film war bei der Oscarverleihung 1949 in vier Kategorien nominiert. Walter Huston erhielt den Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller. John Huston erhielt in den Kategorien beste Regie und bestes Drehbuch gleich zwei Oscars. In der Kategorie Bester Film verlor der Film gegen Hamlet von Laurence Olivier.  Außerdem gewann der Film 1949 drei Golden Globe Awards, als bester Film (Drama), Walter Huston als bester Nebendarsteller (Drama) und John Huston für das beste Drehbuch. Die bedeutende Filmkritikervereinigung des National Board of Review würdigte den Film mit zwei Auszeichnungen. Walter Huston erhielt den Preis als bester Schauspieler und John Huston den Preis für das beste Drehbuch. Bei den NYFCC Awards gewann der Film den Preis als bester Film des Jahres und John Huston erhielt die Auszeichnung als bester Regisseur. Bei den British Film Academy Awards war der Film in der Kategorie Bester Film nominiert. Ferner erhielt John Huston den Preis für das beste Drehbuch zu einem Western von der Writers Guild of America.  1990 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen. In den Ranglisten des American Film Institute, zu Anfang des Jahrtausends veröffentlicht, fand der Film gleich mehrmals Platz. In der Liste der größten amerikanischen Filme aller Zeiten (Platz 30 im Jahr 1998, Platz 38 im Jahr 2007), in der Liste der bedeutendsten amerikanischen Thriller aller Zeiten (Platz 67) sowie in der Liste der bedeutendsten amerikanischen Filmzitate (Platz 36 für den Satz des Banditen Goldhut: Badges? Stinking badges? We ain't got no badges! We don't need no badges! I don't have to show you any stinking badges) wird er ebenfalls erwähnt.

Zum Film selbst:
Humphrey Bogart spielte den Herumtreiber Fred C. 'Freddie' Dobbs, den es nach Mexiko verschlagen hate ohne einen Cent in der Tasche und Leute um eine Mahlzeit anbettelte. Dabei sprach er an einem Tag 3x denselben Mann (John Huston!) an, bis er genervt beim dritten Mal sagte "Das nächste Mal sprich mal jemand anderen an!"  totlachen Ein Junge brachte Dobbs dazu, ein 20stel Lotterielos für 20 Cents zu erwerben, nachdem er ihn zuvor mehrfach gelöchert hatte, ein ganzes Los zu kaufen, bis er Dobbs schliesslich bei einem 20stel gewinnen konnte Grinsen Dobbs lernte den ebenfalls mittellosen HerumtreiberCurtin kennen und freundete sich mit ihm an. Beide beschlossen, für den Bohrturm-Leiter Pat McCormick zu arbeiten, bis sie am Ende der Woche erfuhren, dass McCormick gerne Leute ausnutzt und hinterher sie nicht bezahlt. beide lungerten ihn auf und forderten ihr Geld. Als dieser sich weigerte mischten die beiden ihn auf und holten sich ihr erarbeitetes Geld.

Dobbs hatte die Idee, es als Goldsucher zu probieren und überzeugte Curtin von der Idee. Ihnen war klar, dass sie dafür einen erprobten Partner brauchen und fanden ihn in den alten, gutmütigen Howard, der sie anleitete. Als schliesslich 100 Dollar nich fehlten, gewann ausgerechnet jenes Los, welches Dobbs bei dem Jungen gekauft hatte und sie hatten den gesamtbetrag für die Ausrüstung zusammen Grinsen

Als das Trio dann loszogfanden sie in der Tat schnell Gold, zumindest dachten sie das. Denn Dobbs und Curtin waren überzeugt und gossen jeweils Wasser darauf, um es sichtbarer zu machen, bis Howard ihnen erklärte, dass es kein Goldstaub, sondern Schweifel war, das sie fanden und war erbost darüber, wie sie wegen sowas mit dem kostbaren Wasser aasten Grinsen und meinte:

Howard: "Das nächste Mal, wenn ihr'n reichen Fund macht, ruft mich, bevor ihr Wasser verspritzt! Wasser ist kostbar. Manchmal noch kostbarer als Gold."  totlachen

Doch dann wurde das Trio tatsächlich fündig und machten einen guten Schnitt bei dem Fund. Doch das Gold veränderte Dobbs, er wurde zunehmend paranoider und labiler. Er traute niemand und hatte die inneren Dämonen, dass die anderen beiden ihn bescheissen wollen - dabei hatte keiner der beiden dies je im Sinn.  Eines Tags taucht ein Mann namens James Cody auf und half mit - obwohl Dobbs ihn erst recht nicht traute. Als sie eine Gruppe Bandoleros näherte, opferte Cody jedoch sein Leben für die drei. Als eine wilde Schiesserei begann, war es nur dem Einschreiten der mexikanischen Polizei zu verdanken, dass die drei ihr Leben behalten durften und sie die Bande in die Flucht schlug. Sie beerdigten Cody und erfuhren durch einen Brief, den er beisich trug, dass er ein Familienvater gewesen war.

Mit ca. 35.000 Dollar pro Nase machte sich das Trio nun auf den Rückweg nach Durango um den Goldstaub zu verkaufen. Nach einem knappen Tagesritt erschienen 4 Mexikaner, die die d rei um Hilfe baten: Ein kleiner Junge ihres Dorfes wäre fast ertrunken und wird nicht wieder wach. Howard, der gut mexikanisch sprach und zudem auch Erfahrung als Arzt hatte, erklärte sich, gegen den immer mehr paranoid werdenen Dobby bereit, mitzugehen, um den Jungen zu helfen. Howard gelang es es, den Jungen zu retten und das Dorf war ihm zu großen Dank verpflichtet und bestanden darauf, ein fest für die drei zu feiern - doch Dobbs gab harsch zurück, dass sie für solchen Blödsinn keine Zeit hatten und legte sich mit dem Dorf an. Howard konnte gerade noch schlichten und man kam zu der Übereinkunft, dass nur Howard an der Feierlichkeit teilnahm. Da Howard seinen Goldstaubanteil nicht mitnehmen konnte, erklärte sich Curtin bereit, es mit nach Durango zu nehmen, wo man auf ihn warten wird.

Dobbs und Curtin ritten alleine weiter und Curtin merkte, dass Dobbs immer unaustehlicher und wahnhafter wurde. Dobbs schlug Curtin vor, das man Howards Geld unter sich aufteilen sollte, so sie sein Geld schon schleppen müßten., Doch Curtin war loyal und weigerte sich und brachte Dobbs da erst recht gegen ihn auf. Dobbs Wahnhaftigkeit steigerte sich und warf Curtin vor, dass er und Howard ihn doch schon die ganze Zeit über ermorden wollten, um an seinen Anteil zu kommen - was kompletter Blödsinn war. Eines Nachts überwältigte Dobbs Curtin und schoß zweimal auf ihn. In dem Glauben, dass Curtin tot ist, machte sich Dobbs nun alleine auf den Weg nach Durango. Doch Curtin überlebte und wurde von einem der Bewohner aus dem Dorf, wo Howard weilte, gefunden. Howard wurde in dem Dorf wie eine Berühmtheit gefeiert und liess es sich gut gehen. Howard pfelgte Curtin gesund und erfuhr von ihm, dass Dobbs sie übers Ohr gehauen hat. Howard und Dobbs nahmen nun mit mehreren  Leuten aus dem Dorf, die Howard helfen wollten, die Verfolgung auf.

Dobbs war mittlerweile ziemlich am Ende. Er hatte kein Wasser mehr und kroch mehr, als das er ging. Als er endlich kurz vor Durango einen See fand um sich stärken wollte, tauchten einige von jenen Bandoleros auf, die sie Tage vorher beschossen hatten und töteten Dobbs und nahmen ihm sein Hab und Gut ab. Der Goldstaub interessierte sie jedoch nicht, erkannten es nichtmal sols solches und hielten es für Sandsäcke, die die Ladung beschwerten und schütteten es achtlos aus.  In Durango wollten die dass ihre Beute veräußern, doch die Polizei erkannte die Ware und verhafteten die Bande, die tags darauf an die Wand gestellt und standrechtlich erschossen wurden.

Curtin, Howard und seine Freunde näherten sich Durango und wurden gewahr, dass Dobbs tot ist. Erfreut stellten sie fest, dass ihre Ausrüstung noch vorhanden war - ausser dem Goldstauib. Sie ritten an der Stelle zurück, wo Dobbs ermordet wurde. Doch ein Sturm setzte ein und wehte den gesamten Goldstaub in alle Himmelsrichtungen. Howard verfiel in ein Gelächter, heute würde man es "Karma ist eben eine Bitch" nennen, dass die ganze Arbeit für die Katz war. Auch Curtin nahm es dann gelassen. Howard trat Curtin seinen ganzen Besitz von der Expedition ab und will nun künftigst als Dorfoberhaupt ein ruhiges, nettes Leben bei den Eingeborenen fristen. Howard schlug vor, dass Curtin  damit Codys Witwe aufsuchen soll, die in Dallas lebt, wo gerade die Obsternte beginnt. Curtin hielt es für eine gute Idee und akzeptierte.

Fazit:
Ein sehr aussergewöhnlicher und spannender Film. Bogart durfte hier mal wieder den Bösen spielen. Bogart verkörperte schon in anderen Filmen eine Figur mit einigen mentalen Problemen, aber in diesem Film zeigt er es aufgrund seiner Umstände sehr intensiv. Heutzutage wäre Dobbs ein Fall für den Psychaiter gewesen.  Tim Holt spielt genauso gut dagegen und versucht es auch Um der Situation im weiteren Verlauf entgegenzuwirken. Sehr gut gefallen hat mir Walter Huston, der wirklich sehr sympathisch und gelassen spielte, in meinen Augen der beste Charakter in dem Film. BOgart, Huston und Holt waren im grunde die einzigsten Hauptdarsteller in dem Film, alle anderen hatten eigentlich nur kleinere Nebenrollen. Erstaunlich auch, dass dieser Film gänzlich ohne eine Frau ausgekommen war. Bei einem Remake heute, wäre das sicherlich anders zwinkern

 Geniale/r Film/Serie
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holly
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« Antworten #2 am: 28. April 2020, 23:53:17 »

 Geniale/r Film/Serie ein meilenstein in der karierre für alle beteiligten-und ein ganz junger robert blake-dieser film zeigt das bogart viel mehr war als das image des zynischen private eye.für mich bleibt er der interessanteste schauspieler seiner generation.
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« Antworten #3 am: 29. April 2020, 09:21:33 »

Geniale/r Film/Serie ein meilenstein in der karierre für alle beteiligten-und ein ganz junger robert blake-dieser film zeigt das bogart viel mehr war als das image des zynischen private eye.für mich bleibt er der interessanteste schauspieler seiner generation.

Stimmt! Der junge Bobby Blake spielte da ja auch mit...knapp 15 Jahre alt Grinsen
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