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Autor Thema: Zwei gegen die Welt (Two Against the World) (1936)  (Gelesen 861 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
Dan Tanna Spenser
NOSTALGIE NERD
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TV SERIEN JUNKIE


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« am: 28. November 2015, 02:52:44 »


Ein sozialkritischer Film über Radioreporter, wenig bemerkenswert von der Machart her, aber beachtlich wegen der Schärfe und Bissigkeit, mit der er den kommerziellen Ungeist des Sensationsjournalismus im Rundfunk angreift. Der Selbstmord der Betroffenen scheint etwas überkonstruiert und wenig nachvollziehbar. Trotz Mängel und zu vieler Klischees interessiert der Film auch heute noch wegen der Themen Massenkommunikationsmittel und Kommerz.


    Humphrey Bogart as Sherry Scott
    Beverly Roberts as Alma Ross
    Linda Perry as Edith Carstairs
    Carlyle Moore, Jr. as Malcolm Sims Jr.
    Henry O'Neill as Jim Carstairs
    Helen MacKellar as Martha Carstairs (as Helen McKellar)
    Claire Dodd as Cora Latimer
    Hobart Cavanaugh as Tippy Mantus
    Harry Hayden as Dr. Martin Leavenworth
    Robert Middlemass as Bertram C. Reynolds (as Robert Middlemas)
    Clay Clement as Mr. Banning
    Douglas Wood as Malcolm Sims
    Virginia Brissac as Marion Sims
    Paula Stone as Miss Symonds
    Robert Gordon as Herman Mills (as Bobby Gordon)
    Frank Orth as Tommy
    Howard C. Hickman as Dr. Maguire (as Howard Hickman)
    Ferdinand Schumann-Heink as Sound Mixer (as Ferdinard Schumann-Heink)
Gespeichert

Dan Tanna Spenser
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TV SERIEN JUNKIE


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« Antworten #1 am: 25. Juli 2020, 06:13:31 »

Zweiter Betthupferl-Film mit Humphrey Bogart ist der frühe Crime Noir "ZWEI GEGEN DIE WELT" ("TWO AGAINST THE WORLD") aus dem Jahre 1936, zusammen mit Beverly Roberts, Linda Perry und Carlyle Moore jr. Zu diesem Film exisitierte wohl mal eine deutsche Synchronfassung, aber diese soll verschollen sein, weswegen ich mir den Film in englisch anschaue. Martha Carstairs wurde vor zwanzig Jahren wegen Mordes angeklagt. Jetzt, da ihre Tochter Edith (Perry) mit Malcolm Sims Jr., dem Sohn eines reichen Industriellen, verheiratet sein wird, weckt ein sensationsgeiler Radiosender das Interesse an dem Fall und führt zum Selbstmord von Martha und ihrem Ehemann. Gegen die Politik des Radiosenders ist der Programmmanger des Senders, Sherry Scott (Bogart), als er merkt, welche fatale Folgen sein Tun bewirkt hatte, unterstützt von seiner Sekretärin Alma Ross (Roberts), die gegen den Sender und ihren eigenen Chef vorgehen...

Die Co-Stars:
Beverly Roberts spielter Bogarts Sekretärin Alma Ross, Linda Perry spielte Edith Carstairs, Helen McKellar spielte Martha Carstairs aka Gloria Pembrook, Henry O'Neill spielte ihren beherzten Ehemann Jim Carstairs, Carlyle Moore jr. spielte Linda Perrys Verlobten Malcolm Sims Jr. Harry Hayden spielte den rücksichtslosen Dr. Martin Leavenworth und Robert Middlemass war als kaltschnäuziger Geschäftsführer des Radiosenders, Bertram C. Reynolds zu sehen.

Synchronisation:
Dieser Film soll angeblich mal synchronisiert wurden sein, doch die Fassung soll als verschollen gelten. Auch etwaige Sprecher von damals konnte ich nicht recherchieren. Ich habe mir den Film im englischen Original angesehen.


DVD & Bluray:
Da die deutsche Synchronfassung angeblich seit vielen Jahren verschollen sein soll, ist dieser Film in Deutschland nicht auf DVD oder gar BluRay zu bekommen. Meines Wissens nach gibt es diesen Film weltweit nicht auf DVD. Ich besitze eine alte Aufnahme, die ich mal von einem Freund bekommen hatte, wobei das Bild OK ist und der Ton sogar sehr gut ist, kräftig, klar und deutlich.

Interessantes:
Dieser Film ist ein Remake des 1931 gedrehten Film "Spätausgabe" ("Five Star Final"), worin Edward G. Robinson Bogarts Rolle gespielt hatte. Obwohl ein Großteil des Dialogs mit dem Original identisch ist, war dies ein Pre-Code-Film, der damit endet, dass Edward G. Robinsons Charakter seinem Chef sagt, er solle „es sich hochschieben“ - und das Telefon durch einen werfen Glastür beim letzten Wort. Die Charakternamen wurden geändert. Obwohl die tödliche Tragödie weiterhin besteht, gibt die versprochene Intervention der neu gebildeten Federal Communications Commission einen Hoffnungsschimmer für die Zukunft, der in "Spätausgabe" nicht vorhanden ist. Der Robinson Film hat eine Spieldauer von 89 Minutenb, während das Remake nur 64 Minuten Spieldauer hat.

Zum Film selbst:
Humphrey Bogart spielt den finanzorientierten Programmmanager Sherry Scott eines Radiosenders, der auf Anraten seines Chefs  Bertram C. Reynolds, eine folgenschwere Kriminalgeschichte auf den Weg bringen soll, die sich tatsächlich ereignet hat und dabei eine Familie ins Verderben stürzt.

Bertram C. Reynolds, Inhaber des Radiosenders United Broadcasting Company (UBC) wird von seinem Marketingmanager Banning unterstützt und beschließt, Qualität für profitableren Sensationslust des Senders zu opfern, indem er eine Serie sendet, die auf dem zwanzigjährigen Mordfall „Gloria Pembrook“ basiert. Sherry Scott, ein zynischer Programmmanager des Senders, verspricht Reynolds "das heißeste Stück, das Sie jemals gehört haben" und gibt den Auftrag an ein Team, zu dem Dr. Leavenworth gehört, ein hinterhältiger Reporter, der nebenbei auch als Priester tätig ist. Als Scott seine Sekretärin Alma Ross  nach ihrer Meinung zu dem Projekt fragt, antwortet sie: „Ich denke, man kann immer Leute für die Kreuzigung einer Frau interessieren.“

Nicht lange nachdem eine Jury festgestellt hatte, dass sie berechtigt war, ihren ersten Ehemann zu erschießen,  und freigesprochen wurde, hatte Gloria Pembroke einige Jahre später  Jim Carstairs geheiratet, das Paar bekam eine Tochter, Edith. Gloria Pembrook nennt sich jetzt jetzt Martha Carstairs, um nicht mehr an den schrecklichen Vorfall erinnert zu werden.  Edith, die nichts weiß, ist im Begriff, Malcolm Sims zu heiraten, einen Spross einer sozial prominenten Stahlherstellungs-Familie. Die UBC kündigt die bevorstehende Serie über Gloria Pembroke an und macht Martha und ihren  Ehemann Jim auf die Bedrohung des Glücks ihrer Familie aufmerksam.

Die Carstairs sind seit ihrer Heirat von Familie und Freunden eher isoliert und suchen verzweifelt nach Hilfe, während Edith und Malcom von der ganzen Sache von früher nichts wissen. Die Carstairs verwechseln Leavenworth mit einem Pastor und entlasten sich bei ihm - ein schwerer Fehler!. Kurz nachdem er ihre Wohnung verlassen hat, sind sie entsetzt, als sie die Radiowerbung "Sünde zahlt nicht von Dr. Martin Leavenworth" hören.

Scott begrüßt Leavenworths Bericht und als Ross ihn herausfordert, erwidert er, dass er sich jetzt nur noch um die finanzielle Sicherheit kümmert. Die Sims hören Leavenworths Morgensendung und kommen zur Carstairs, um die Hochzeit abzusagen, ohne mit Malcolm zu sprechen. Martha ruft UBC an und appelliert an Reynolds, die Serie aufzugeben. Doch das kam für ihn  keineswegs in Frage und legte mitten im Gespräch einfach auf. Martha wußte nicht mehr weiter und in ihrer Verzweiflung trinkt sie Gift und stirbt.

Carstairs findet währenddessen einen Verbündeten in Dr. McGuire, ihren Familien-Pastor, dessen beredter Appell an die Association of Broadcasters den Vorsitzenden dazu veranlasst, sofortiges Handeln zu versprechen. Die Federal Communications Commission wird Reynolds und dergleichen schon aus dem Geschäft bringen. Als Jim nach Hause zurückkehrt, findet er die Leiche seiner Frau. Kurz darauf erschienen Edith und Malcom, die die beiden zu der Vermählung abholen wollten. Er schickt Edith und Malcolm in die Kirche. Jim, der in seinem Weiterleben ohne Martha keinen Sinn mehr sieht,  verspricht Martha zu folgen und erschiesst sich. Scott und Ross hören die Nachricht von den Selbstmorden im Büro. Später schlugen Malcolms Eltern Edith vor, die Verlobung zu beenden, da der Skandal auch noch ihre Familie und besonders ihren guten Ruf belasten würde.  Malcolm kommt herein und bietet seinen Eltern die Stirm und schlägt sich auf Edith' Seite..

Reynolds will die Serie nun dochabsagen (und nach England fliehen), aber Banning sagt, es sei zu profitabel, um sie abzusagen. Scott lässt ein "Gespenst" einer FCC-Untersuchung von Reynolds Muckraking aufkommen. Leavenworth schlägt vor, Edith Geld zu geben, und sie lassen sie ins Büro. Von Trauer geplagt, aber unter Kontrolle, fordert Edith von jedem der vier Männer: "Warum haben Sie meine Mutter getötet?" Drei von ihnen schwiegen dazu, lediglich Scott antwortet ehrlich: "Aus finanziellen Gründen ... um Zeit den Hörern was zu präsentieren." Zunehmend verstört zieht Edith eine Waffe und wollte alle 4 Männer erschiessen. Malcolm platzt herein, nimmt sie in seine Arme und die Waffe weg und sagt ihr: "Sie werden mit ihren schmutzigen Sendungen immer weitermachen und kleine Leute opfern, die sich nicht wehren können." Aber er warnt die Männer, dass er sie töten wird, wenn sie seinen oder den Namen seiner Verlobten je wieder verwenden.

Scott sagt zu Reynolds: "Du hast dir diese Morde ausgedacht und ich habe sie begangen ... Mein ganzes Leben lang werde ich dieses Mädchen dort stehen sehen ... Ich möchte, dass du in der Nacht aufwachst und deine eigene zerquetschte, faulige kleine Seele siehst. .. Wir nehmen dein Geld und machen deine Arbeit, weil wir Angst haben zu verhungern ... bin ich nicht. "  (unglaublich starker Satz!)  Freuen Scott gibt auf und nimmt Alma mit. Das Telefon klingelt: Es ist die FCC. Er willigt eifrig ein, auszusagen, und als Reynolds Sendung „Stimme des Volkes“ beginnt, wirft er einen Briefbeschwerer an die Wand und zerschmettert Reynolds Porträt und den Sprecher dahinter. Scott fühlte sich mies und nimmt sich mit Alma vor, gegen seinen Chef auszuagen und ihm das Handwerk zu legen.

Fazit:
Ein wirklich sehr kräftiger Film mit einer schonungslosen Aussage, die einmal mehr beweist, wie skrupellose die Presse und die Medien sind, wenn es nur darum geht, Geld und Quote zu machen und dabei eine ganze Familie in den Abgrund zu reissen. Schön, das Bogart am Ende "aufgewacht" ist und gemerkt hat, in welches perfide Spiel er sich hatte treiben lassen. Ich konnte Edith sehr gut verstehen. Es war schon eine absolute unfassbare Sauerei, dass sie ihre Eltern in den Tod getrieben hatten und zudem auch n ur ihr Leben ruiniert haben. Sehr beeindruckt war ich von Malcom, der sich schützend vor Edith gestellt hat und sogar seine Eltern die Meinung gegeigt hatte und dann letztendlich auch dem Sender. Edith: Eltern taten mnir leid, besonders ihr Vater, der alles versucht hatte - und ja auch Erfolg hatte, aber als er seine tote Frau gesehen hate, den kompletten Lebensmut verloren hatte. Das Banning und Reynolds am Ende immer noch nicht bereut haben, zeigt ganz deutlich auf, wie verkorkst diese Leute doch sind,m die Menschen wie Schachfiguren bewegen und es ihnen scheissegal ist, was aus ihenn wird, hauptsache die Kasse und die Quoten stimmen. Traurigerweise hat sich bis heute kaum was daran geändert...  sauer

 Sehr guter Film/Serie
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