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Autor Thema: Biographie: John Hurt  (Gelesen 463 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
Dan Tanna Spenser
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« am: 22. Mai 2016, 01:26:08 »


Sir John Vincent Hurt, Kt CBE (* 22. Januar 1940 in Chesterfield, Derbyshire), ist ein britischer Theater- und Filmschauspieler sowie Synchronsprecher. Hurt zählt seit Mitte der 1970er Jahre zu den profiliertesten britischen Charakterdarstellern. Er wurde insbesondere bekannt durch seine Darstellung leidender und zerstörter Charaktere, so in Der Elefantenmensch (1980), in 1984 (1984) und in Steven Spielbergs Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008). 1979 wurde er für sein Mitwirken in Alan Parkers Filmdrama 12 Uhr nachts – Midnight Express als bester Nebendarsteller mit einem Golden Globe ausgezeichnet

Leben und Wirken

Nach eigener Darstellung will Hurt bereits im Alter von neun Jahren beschlossen haben, Schauspieler zu werden: I had had an enormous sense of theatre from an early age (dt.: „Ich hatte schon in jungen Jahren ein großes Gespür für Theater“). In der Schule betätigte er sich bei Theateraufführungen. Für seine konservativen Eltern (sein Vater war Pfarrer) war der Beruf des Schauspielers keine gute Berufswahl. Sie betrachteten ein Leben als freier Künstler als „zu unsicher“ und schickten ihren Sohn auf die Londoner Saint-Martins-Kunsthochschule, damit er als Kunstlehrer eine sichere Anstellung anstreben konnte.

Als Hurt jedoch 1962 ein Theaterstipendium an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art angeboten wurde, brach er sein Kunststudium ab, um die Schauspielerei zu erlernen. Da ihn seine Eltern dabei nicht unterstützten, nahm er zunächst jede Rolle an, um sich finanziell über Wasser zu halten. Er trat in den unterschiedlichsten Theaterstücken und Fernsehserien auf, machte sich so in der Branche bekannt und erhielt schließlich eine Hauptrolle in dem Stück Little Malcolm and His Struggle Against the Eunuchs.

Hurt selbst sieht das Stück, das in Dublin Premiere feierte, im Nachhinein als seinen Durchbruch an, da er dort auf den Filmregisseur Fred Zinnemann traf. Dieser war von seiner Leistung derart beeindruckt, dass er ihn für eine Nebenrolle in dem Historiendrama Ein Mann zu jeder Jahreszeit verpflichtete. Der Film, der sechs Oscars erhielt, wurde zu einem von Zinnemanns größten Erfolgen. Die Zusammenarbeit mit Zinnemann verlief so gut, dass dieser auch seinen Freund John Huston auf Hurt aufmerksam machte.

Huston besetzte ihn – gegen den Widerstand des Studios, das ihn für nicht bekannt genug hielt – für die Hauptrolle in der Komödie Dave – Zuhaus in allen Betten. Obwohl sich der Film floppte, erhielt Hurt weitere Angebote. 1972 wurde er für seine schauspielerische Leistung als der vermeintliche Mörder Timothy Evans in dem Thriller John Christie, der Frauenwürger von London mit einer Nominierung für den Britischen Filmpreis bedacht.

Hurts Filmkarriere gewann nun an Dynamik, Kritiker wurden auf ihn aufmerksam und seine Leistungen gelobt. Insgesamt war er bereits sechsmal für den Britischen Filmpreis nominiert, dreimal wurde er ausgezeichnet. Hurt ließ sich nicht auf einzelne Genres festlegen und nahm die unterschiedlichsten Rollen an – mit wechselhaftem Erfolg. Aufgrund seiner markanten Stimme war er auch gefragt als Synchronsprecher für Zeichentrickfilme, unter anderem für Unten am Fluß (1978) und im selben Jahr für Der Herr der Ringe.

In den Filmen The Naked Civil Servant (1975) und An Englishman in New York (2008) spielte er Quentin Crisp; im erstgenannten sehr zum eigenen Entzücken des englischen Exzentrikers, der hierdurch große Berühmtheit erlangte. Hurt selbst fand nach seiner exzellenten, expliziten Darstellung eines Homosexuellen im britischen Fernsehen zunächst aber kaum mehr neue Engagements.

Auf internationaler Bühne machte er sich vor allem mit seinen Auftritten in 12 Uhr nachts – Midnight Express (für den er 1978 seine erste Oscar-Nominierung erhielt) und Ridley Scotts Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt einen Namen. Sein Auftritt in dem Science-Fiction-Horrorfilm war verhältnismäßig kurz, doch spielte er die Hauptfigur in einer der einprägsamsten und blutigsten Szenen des Films, in der ein Alien aus seinem Brustkorb schlüpft. Hurt wird bis heute auf der Straße und in Interviews auf diese Szene angesprochen. In Mel Brooks’ Spaceballs parodierte er acht Jahre später diese Szene.

Die Rolle, die Hurt als die körperlich anstrengendste in seiner Karriere bezeichnet, war die Titelrolle als John Merrick in David Lynchs Der Elefantenmensch (1980). Das Auftragen der ausgefallenen Maske dauerte vor Beginn der Dreharbeiten jeweils bis zu zwölf Stunden. Hurt soll zu seiner damaligen Frau gesagt haben: „Ich glaube, jetzt haben sie mich dazu gebracht, die Schauspielerei zu hassen.“ Die von ihm in Kauf genommenen Strapazen wurden aber mit einer weiteren Oscar-Nominierung belohnt.

Vier Jahre später übernahm er die Rolle des Winston Smith in Michael Radfords Verfilmung von George Orwells dystopischem Roman 1984, in der Richard Burton in seiner letzten Filmrolle als Smiths Peiniger O’Brien zu sehen ist. 2006 spielte Hurt, wie in ironischer Bezugnahme auf diese Rolle, den Großkanzler Sutler (Führer des autokratischen Großbritanniens) in V wie Vendetta. 2001 übernahm er in der Romanverfilmung von Harry Potter und der Stein der Weisen die Rolle des Zauberstabmachers Mr. Ollivander. 2010 und 2011 war er in den Fortsetzungen Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Part I sowie II, in ebendieser Rolle zu sehen. 2013 spielte er den „Kriegsdoktor“ in der Jubiläumsfolge zum 50-jährigen Bestehen von Doctor Who.

Hurt entzieht sich weitgehend dem Starsystem und übernimmt schwierige, auch unsympathische Rollen, die ihm möglicherweise kein großes Publikum, dafür aber darstellerische Herausforderungen bieten. Von Zeit zu Zeit tritt er auch in größeren Hollywood-Produktionen auf (beispielhaft dafür: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels), um dadurch auch in kleineren, weniger finanzstarken Projekten mitwirken zu können. Im Januar 2012 wurde er für Joon-ho Bong Thriller Snowpiercer gecastet.

Hurt ist seit 2008 in der britischen Fantasyserie Merlin – Die neuen Abenteuer in der Originalstimme des Drachen zu hören.

John Hurt war viermal verheiratet und hat zwei Kinder mit Jo Dalton, seiner dritten Frau. Wegen alkoholbedingter Eskapaden und anschließender Entziehungskuren machte er immer wieder Schlagzeilen.

Im Juni 2004 wurde er von der britischen Königin Elisabeth II. zum Commander of the Order of the British Empire ernannt und 2015 zum Knight Bachelor erhoben.

Seit einigen Jahren setzt sich John Hurt mit der englischen Organisation "Project Harar Ethiopia" für benachteiligte Kinder in Afrika ein, die an Gesichtsverletzungen (z.B. Noma, Hyänenbisse, Verbrennungen, Gesichtstumore) oder -missbildungen (z.B. Gaumenspalten) leiden.

Trivia

John Hurt wurde im Laufe seiner Karriere schon von vielen deutschen Stimmen gesprochen, seit Wie man sein Leben lebt (1975) aber vor allem von Jürgen Thormann.

Sein Bruder Michael (Ordensname: Bruder Anselm) lebt als katholischer Benediktinermönch im Kloster Glenstal Abbey in Murroe im County Limerick in Irland. Er ist dort als Küchenchef tätig und hat ein Kochbuch mit Lieblingsrezepten verfasst, für das John Hurt das Vorwort schrieb.

Filmografie (Auswahl)

    1962: Z Cars (Fernsehserie, Folge 1x29 Assault)
    1966: Ein Mann zu jeder Jahreszeit (A Man for All Seasons)
    1967: Dave – Zuhaus in allen Betten (Sinful Davey)
    1969: Bevor der Winter kommt (Before Winter Comes)
    1971: John Christie, der Frauenwürger von London (10 Rillington Place)
    1972: Der Rattenfänger von Hameln (The Pied Piper)
    1974: Little Malcolm
    1975: Wie man sein Leben lebt (The Naked Civil Servant)
    1975: Der Ghul (The Ghoul)
    1976: Ich, Claudius, Kaiser und Gott (I, Claudius)
    1978: Unten am Fluß (Watership Down, Stimme)
    1978: 12 Uhr nachts – Midnight Express (Midnight Express)
    1978: Der Todesschrei (The Shout)
    1978: Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings)
    1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
    1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man)
    1980: Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel (Heaven’s Gate)
    1981: Mit dem Wind nach Westen (Night Crossing)
    1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World: Part I)
    1982: Zwei irre Typen auf heißer Spur (Partners)
    1983: Das Osterman Weekend (The Osterman Weekend)
    1984: King Lear
    1984: Champions – Sein größter Sieg
    1984: 1984 (Nineteen Eighty-Four)
    1984: Die Profikiller (The Hit)
    1985: Taran und der Zauberkessel (The Black Cauldron)
    1987: Spaceballs
    1987: Karriere mit links (From the hip)
    1987: Aria
    1987: Die letzten Tage in Kenya (White Mischief)
    1988: Die Bengalische Nacht (La Nuit Bengali)
    1988: Jim Henson’s The Storyteller (Fernsehserie)
    1989: Scandal
    1990: Tod in Namibia (Windprints)
    1990: Das Feld (The Field)
    1990: Roger Cormans Frankenstein (Frankenstein Unbound)
    1991: King Ralph
    1992: Schattenwelt (Lapse of Memory)
    1993: Cowgirl Blues (Even Cowgirls Get the Blues)
    1993: Wunderbare Augenblicke der Luftfahrt (Great Moments in Aviation)
    1995: Dead Man
    1995: Rob Roy
    1995: Wild Bill
    1997: Die Versuchung (TLC – Tender Loving Care)
    1997: Liebe und Tod auf Long Island (Love and Death on Long Island)
    1997: Bastard – Willkommen im Paradies (Bandyta)
    1997: Contact
    1998: The Commissioner - Im Zentrum der Macht
    1999: Going South (If... Dog... Rabbit...)
    1999: You Are Dead (You’re Dead...)
    1999: Unten am Fluss (Watership Down, Fernsehserie)
    2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls)
    2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
    2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone)
    2001: Tabloid – Gefährliche Enthüllungen (Tabloid)
    2002: Miranda
    2002: Crime and Punishment
    2003: Owning Mahowny
    2003: Dogville
    2004: Hellboy
    2005: Shooting Dogs
    2005: Manderlay
    2005: Der verbotene Schlüssel (The Skeleton Key)
    2005: Mord unter Zeugen (Shooting Dogs)
    2005: The Proposition – Tödliches Angebot (The Proposition)
    2006: V wie Vendetta (V for Vendetta)
    2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (Perfume – The Story of a Murderer)
    2007: Masters of Science Fiction (Fernsehserie, 1 Folge)
    2008: Lecture 21
    2008: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
    2008: Outlander
    2008: The Oxford Murders
    2008: Recount – Warren Christopher
    2008: Hellboy – Die goldene Armee (Hellboy II: The Golden Army)
    2008–2012: Merlin – Die neuen Abenteuer (Fernsehserie, Stimme für den Drachen)
    2008: An Englishman in New York
    2009: The Limits of Control
    2009: New York, I Love You
    2009: 44 Inch Chest
    2010: Brighton Rock
    2010: Lou
    2010: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)
    2011: Regret Not Speaking
    2011: Sailcloth (Kurzfilm)
    2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy)
    2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2)
    2011: Melancholia
    2011: Krieg der Götter (Immortals)
    2011: The Confession – Die Beichte (The Confession, Fernsehserie, alle Folgen)
    2011: 23 Degrees, 5 Minutes (Kurzfilm)
    2011: In Love with Alma Cogan
    2011: The Gruffalo’s Child (Fernsehfilm, Stimme für Eule)
    2012: Jayne Mansfield’s Car
    2012: Playhouse Presents (Fernsehreihe, Folge 1x07 The Snipist, Stimme für The Ministry)
    2012: Henry V (Fernsehfilm)
    2012: Das verlorene Labyrinth (Labyrinth, Fernsehfilm)
    2013: Doctor Who, Episode "Der Name des Doctors" und Special-Episode "Der Tag des Doctors"
    2013: Only Lovers Left Alive
    2013: Snowpiercer
    2014: Hercules
    2015: The Last Panthers (Fernsehserie)

Auszeichnungen

Oscar

    1979: nominiert als bester Nebendarsteller für 12 Uhr nachts – Midnight Express
    1981: nominiert als bester Hauptdarsteller für Der Elefantenmensch

British Academy Film Award

    1976: bester Hauptdarsteller für Wie man sein Leben lebt
    1979: bester Nebendarsteller für 12 Uhr nachts – Midnight Express
    1980: nominiert als bester Nebendarsteller für Alien
    1981: bester Hauptdarsteller für Der Elefantenmensch
    2012: bester britischer Beitrag zum Kino

Golden Globe Award

    1979: bester Nebendarsteller für 12 Uhr nachts – Midnight Express
    1981: nominiert als bester Hauptdarsteller für Der Elefantenmensch

Teddy Award

    2009: Spezial-Teddy für außergewöhnliche schauspielerische Leistung in dem Film „An Englishman In New York“

Zitate

    “I’ve done some stinkers in the cinema. You can’t regret it; there are always reasons for doing something, even if it's just the location.”

    „Ich habe einigen Schrott gemacht. Das kann man nicht bereuen; es gibt immer einen Grund, etwas zu machen, selbst wenn es nur der Drehort ist.“

    “I turn up in Los Angeles every now and then, so I can get some big money films in order to finance my smaller money films.”

    „Von Zeit zu Zeit tauche ich in Los Angeles auf, um Filme mit einem großen Budget zu machen, damit ich die Filme mit kleinem Budget machen kann.“

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