Gerade gesehen, dass wir noch garkeinen Thread zu diesem Film hier hatten
Habe den Film soeben wieder angesehen. Es ist schon erstaunlich, wie die Meinungen zu diesem Film auseinandergehen: zum einen floppte der Film weltweit an der Kinokasse - sofern er es in manchen Ländern überhaupt in die Kinos schaffte. Reynolds und Minelli wurden jeweils für die goldene Himbeere als schlechteste Schauspieler nominiert, die Minelli sogar auch gewann. Kritiker zerredeten diesen Film. Zum anderen - schaut man sich die Rezensionen bei Amazon.de an - sind diese durch die Bank sehr gut. Ich selbst mag den Film ebenfalls sehr gerne. Er gehört zu jenen Reynolds-Filmen, die ich mir eigentlich recht häufig ansehe. Reynolds und Minelli spielten beide sprühend charmant dazu kommt als gegengewicht knallharte Action, fast schon wie auch Tante Wiki schrieb, etwas zu brutal. James Remar - einmal mehr als großer schiesswütiger Bösewicht, Sängerin Dionne Warwick als 'Puffmutter'
John P. Ryan als gelackter Kotzbrocken und Chef von Reynolds. Richard Masur als arroganter Ex-Cop, der nun korrupt ist und Bernie Casey, Reynolds Ex-Partner und zudem der einzigste, der ihm eigentlich noch wohlgesonnen ist. Masurs Charakter war sehr unsympathisch. Zum Kotzen, wie er sich wie ein eitler Pfau vor Reynolds stellte und ihm erzählte, was er doch jetzt für Geld mit nach hause bringt. Aber noch ekelhafter war John P. Ryan als Reynolds Chef - der ihm doch tatsächlich den ganzen mißglückten Einsatz in die Schuhe schieben wollte und er den tod der ganzen Cops kaltlächelnd hinnahm und ihm völlig am Arsch vorbeiging.
Reynolds wurde einmal mehr von Norbert Langer synchronisiert. Sehr interessant auch die Bilder in Reynolds Wohnung. Da hing z.B. ein Bild von ihm als Footballspieler mit der Nummer 46. Dachte zuerst, dass wäre aus "The Longest Yard". Aber konnte nicht, da trug er nicht die Nummer 46. Muß also eine Aufnahme aus Reynolds echter Footballkarriere gewesen sein.
Herrlich auch die Sprüche in dem Film. Minelli als dauerplappernde Nutte, die den armen Reynolds nahezu den letzten Nerv raubt und ihn solange piesackt, bis dieser endlich nachgibt und den Job an ihr annimmt. Dennoch war mir Liza Minelli in diesem Film sehr sympathisch. Herrlich auch, wie sie seine zugegeben lausige Wohnung kritisierte
1975 spielten Reynolds und Minelli bereits in den Film "Abenteurer auf der Lucky Lady" zusammen.
Erwähnenswert auch noch die klasse Scores von Jerry Goldsmith, die wirklich ins Ohr gehen.
Wie gesagt - streng gesehen weiß ich, dass dieser Film ein Flop damals war. Aber das war "Malone", den Reynolds gleich danach drehte, ebenfalls - und mir gefallen beide Filme sehr.
Leider ist die DVD VÖ von E-M-S- mehr als lieblos. Das Bonusmaterial darauf ist ein Witz, die Bildqualität nicht wirklich das gelbe von Ei und das Menü ist wirklich miserabel. Sehr schade, dass dieser film so eine schluiderige VÖ bekommen hat
Hoffe sehr, dass es mal eine bessere VÖ geben wird.
Deswegen auch volle Sternzahl -