Handlung
Der reiche Straßenbauunternehmer Henri Roubier, genannt Beleluin, hat in Italien ein gutes Geschäft abgeschlossen und fährt von San Remo nach Nizza. Zwei Anhalter, Madame Müller mit ihrem Hund und ein namenloser Tramper, die Roubier eher widerwillig mitgenommen hat, bringen ihn im Verlauf der Fahrt derart in Rage, dass er von der Gebirgsstraße nach Cassis abkommt. Der Wagen strandet in der Krone einer Pinie, die an einer Steilwand über dem Meer wächst.
Die drei Wageninsassen unternehmen zuerst vergebliche Versuche, das Auto auf zusammengebundenen Kleidungsstücken zu verlassen. Auch die extreme Hitze und Flüssigkeitsmangel machen ihnen zu schaffen. Sie warten in Unterwäsche auf Rettungskräfte. Gemeinsam muss das Trio nun das Gleichgewicht halten, damit der Wagen nicht in die Tiefe stürzt. Durch eine Flaschenpost von Roubier, die die Küste erreicht, wird der Verbleib von Roubier und seinen Begleitern bekannt und es setzt ein großer Rummel der Medien ein, die das weitere Geschehen live im Fernsehen übertragen, was zahlreiche weitere Schaulustige anzieht. Auch Roubiers streng gläubige Ehefrau taucht am Schauplatz auf und glaubt, ihr Mann habe eine Affäre mit Madame Müller. Durch ein batteriebetriebenes Fernsehgerät können die Wageninsassen mitverfolgen, wie die Medien den „Fall“ ausschlachten. Roubier verdächtigt wegen einer Berichterstattung über einen Serienmörder den Anhalter, dieser könnte der Gesuchte sein. In Roubiers Albträumen sucht ihn der Tramper als Vampir heim.
Erst nach mehreren Tagen erscheint ein Hubschrauber, der den Wagen mitnimmt. Zuvor hatte Madame Müllers eifersüchtiger Mann, der die Turteleien seiner Frau mit dem Tramper im Wagen durch ein Fernglas an der Steilküste gesehen hatte, vergeblich versucht, die Rettungsaktion zu vereiteln. Gegner von Roubier aus Politik und Wirtschaft erreichen mit Schmiergeldzahlungen, dass dessen Wagen das Festland nicht erreicht und auf einer winzigen Insel abgesetzt wird.
Hintergrund
In Frankreich zählte man ca. 1,62 Millionen Kinozuschauer.[1]
Die Pinie aus dem Film steht an Frankreichs höchster Steilküste, etwa 20 Kilometer östlich von Marseille bei Cassis (Corniche des Crêtes).
Obwohl die Filmfigur „Henri“ heißt, gab der deutsche Verleiher dem Film den Titel „Balduin der Sonntagsfahrer“. Louis de Funes hatte bereits die Hauptrolle in einigen Filmen gespielt, die den Namen „Balduin“ im Titel trugen (Balduin, der Geldschrankknacker, Balduin – das Nachtgespenst, etc.). Bei diesem Film wurde die Tradition fortgesetzt.
Die deutsche Fassung entstand bei der Deutschen Synchron. Das Buch schrieb Ursula Buschow und Karlheinz Brunnemann führte Regie. Stammsprecher Gerd Martienzen synchronisierte Louis de Funes.
Kritiken
Die Zeitschrift prisma meinte, die Komödie sei „routiniert gedreht“. Sie liefere „genug Haar sträubende Situationen für die typische Komik von de Funès“, der sich jedoch auch „in leiseren Momenten in Szene“ setze. Das Lexikon des internationalen Films beschreibt den Film als „unterhaltsame Louis-de-Funès-Komödie mit Seitenhieben auf die Leistungsgesellschaft“, die „präzise und mit Tiefgang entwickelt“ worden sei.
Louis de Funès: Henri Roubier
Geraldine Chaplin: Madame Müller
Olivier de Funès: Anhalter
Alice Sapritch: Lucienne Roubier
Paul Préboist: Radioreporter
Pascal Mazzotti: Fernsehsprecher
Roland Armontel: Vater Jean-Marie
Franco Volpi: Mazzini
Hans Meyer: Colonel Müller
Pierre Richard: Bergsteiger
Daniel Bellus: Bergsteiger
Jean-Jacques Delbo: Segler
Fernand Sardou: Stabsfeldwebel
Jean Panisse: Brigadier
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