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Autor Thema: Misery (Stephen King's Misery) (USA, 1990)  (Gelesen 1701 mal) Durchschnittliche Bewertung: 3
Dan Tanna Spenser
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« am: 13. Dezember 2016, 00:49:01 »

Handlung

Paul Sheldon, ein erfolgreicher Romanautor, beendet sein neuestes Buch in einer entlegenen Hütte in den Bergen im Clear Creek County, Colorado. Er ist als Autor der Misery-Saga bekannt. Als der Roman fertig ist, macht er sich mit dem Manuskript auf den Nachhauseweg nach New York City. Wegen eines Schneesturms kommt er von der Straße ab und wird schwer verletzt. Eine Frau namens Annie Wilkes rettet Paul aus dem Autowrack und nimmt ihn bei sich im Haus auf, in dem sie zurückgezogen mit einem Schwein namens Misery lebt. Die ehemalige Krankenschwester stellt sich als „sein größter Fan“ vor. Da der Schneesturm jeglichen Kontakt nach außen unterbrochen hat, versucht sie selbst, ihn gesund zu pflegen.

Zum Dank lässt Paul sie einen Blick auf das Manuskript seines neuen Buchs werfen, was sie begeistert. Doch sie ist entsetzt über die vulgäre Sprache der Protagonisten. Nachdem Annie zunächst liebenswürdig und schrullig erschien, lernt Sheldon schnell ihre andere Seite kennen: Annie bekommt auf einmal Wutanfälle und teilt dem entsetzten Sheldon mit, dass sie niemandem seinetwegen Bescheid gegeben habe und er ihr hilflos ausgeliefert sei. Sie zwingt ihn, sein Manuskript zu verbrennen, in Kenntnis von Pauls Aberglauben, niemals Kopien seiner Original-Manuskripte zu machen. Als sie dann auch noch das vorerst letzte Buch der Misery-Reihe liest, in dem Paul die Romanheldin sterben lässt, stellt sie ihn aggressiv zur Rede. Da ihr klar ist, dass kein weiterer Misery-Roman vorgesehen ist, lässt Annie ihren Zorn an dem von ihr ans Bett gefesselten Paul aus und zwingt ihn, die Misery-Saga fortzusetzen.

Paul kann sich mittlerweile mittels eines Rollstuhls wenigstens im Zimmer bewegen. Die Tür zu seinem Zimmer wird von Annie abgeschlossen. Paul gelingt es jedoch, mittels einer zufällig auf dem Boden liegenden Haarklammer die Tür zu öffnen. Neben umfangreichen Medikamentenvorräten entdeckt er Hinweise auf Morde an ihrem Vater, einer Schwesternschülerin und einem Kinderarzt. Annie wurde als Oberschwester der Säuglingsstation eingesetzt und später wegen Tötungsfällen an Babys verhaftet. Paul entwendet ein Messer, um auf das Schlimmste vorbereitet zu sein. Trotz seiner Vorsicht kommt Annie hinter seine Absichten und bricht ihm daraufhin mit einem Vorschlaghammer die Füße, um ihn an weiteren Fluchtversuchen zu hindern.

Inzwischen hat auch der Sheriff Verdacht geschöpft, findet Annies Biographie in den Medien und wird, nachdem er Paul in ihrem Keller gefunden hat, von Annie erschossen. Als Annie Paul unterbreitet, dass sie sich zusammen mit ihm das Leben nehmen will, bittet er um etwas Zeit, um den Roman für die Nachwelt zu vollenden. Danach wolle er mit ihr das Ereignis feiern, bevor sie beide gemeinsam den Freitod wählen. Als es soweit ist, verbrennt Paul das erzwungene Manuskript und tötet Annie in einem heftigen Kampf.

18 Monate später sieht man Paul Sheldon in New York. Er kann wieder laufen, wenn auch hinkend. Er trifft sich mit seiner Verlegerin im Restaurant und lehnt einen Tatsachenroman über seine schrecklichen Erlebnisse mit Annie Wilkes ab: „Ich soll den schlimmsten Horror meines Lebens rauskramen, nur damit wir ein paar Mäuse machen?“. Er erzählt ihr, dass er manchmal noch glaube, Annie in anderen Menschen zu erkennen, obwohl er wisse, dass sie tot ist. Dies geschieht auch, als eine Kellnerin auftaucht, die ihm sagt, dass sie sein größter Fan sei. Sheldon kann das auf Grund seiner Erfahrung nur mit einem gequälten Lächeln quittieren.

Entstehung

Stephen Kings Roman Sie erschien 1987. Wie die meisten King-Bücher war es ein großer Erfolg, und Hollywood riss sich um den Stoff. Da King jedoch mit den wenigsten Verfilmungen seiner Romane glücklich war, hielt er die Filmrechte vorerst zurück. Erst als ihn Rob Reiner anrief, ließ sich King auf Verhandlungen ein. Reiner hatte zuvor schon Die Leiche (als Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers) verfilmt, eine der wenigen Filmadaptionen von Kings Romanen, die King mochte. Er verkaufte die Filmrechte an Castle Rock Entertainment mit der Auflage, dass Rob Reiner entweder produzieren oder Regie führen müsse.

Um den Roman zu einem Drehbuch zu adaptieren, wandte sich Reiner an William Goldman, der den Auftrag annahm. Es war folgende Szene (Goldman nannte sie die „Metzger-Szene“), die ihn letztlich dazu trieb, den Auftrag anzunehmen: Annie Wilkes trennte ihrem Opfer Paul Sheldon ein Bein mit einer Axt ab und versengte die Wunde mit einem Propangasbrenner. Goldman wusste, dass er vor der Möglichkeit stand, für eine Szene mitverantwortlich zu sein, die sich im Gedächtnis der Zuschauer einprägen würde und Filmgeschichte schreiben könnte. Die nächsten sechs Monate verbrachte er mit Rob Reiner und dessen Geschäftspartner Andy Scheinman mit der Arbeit für verschiedene Drehbuchentwürfe. Dann begann die Suche nach einem geeigneten Regisseur. Die Wahl fiel auf George Roy Hill, der erst zusagte, dann jedoch aufgrund Bedenken über besagte Szene absagte. Rob Reiner nahm sich der Aufgabe selbst an. George Roy Hills Einwände warfen allerdings Fragen auf. Eine firmeninterne Umfrage sollte klären, ob die „Metzger-Szene“ tatsächlich zu hart sei. Und tatsächlich rieten die meisten Mitarbeiter davon ab.

Noch während der Drehbucharbeiten begann das Casting für den Film. William Goldman schrieb Kathy Bates die Rolle der Annie auf den Leib. Er kannte sie aus einigen Bühnenstücken und bewunderte sie für ihr Talent. Rob Reiner, der sie schon auf dem Broadway gesehen hatte, engagierte sie sofort.

Das Casting für Paul Sheldon war um einiges schwieriger, weil eine solche Rolle für Hollywoodstars wenig attraktiv ist. Paul Sheldon ist fast den ganzen Film über ans Bett gefesselt und einer Frau ausgeliefert. Die Liste der Stars, an welche die Rolle herangetragen wurde, ist lang: William Hurt, Kevin Kline, Michael Douglas, Harrison Ford, Dustin Hoffman, Robert De Niro, Al Pacino, Gene Hackman und Robert Redford sagten alle ab. Warren Beatty zeigte starkes Interesse, hatte aber, wie Roy Hill, Bedenken wegen der Brutalität. Und obwohl Goldman davon überzeugt war, dass sie unverändert bleiben müsse, entfernten Scheinman und Reiner die umstrittene Szene. Goldman war wütend, aber machtlos. Beatty übernahm die Rolle trotzdem nicht. Er widmete sich lieber seinem eigenen Projekt Dick Tracy. Die Story wurde dahingehend geändert, dass Annie die Fußgelenke ihres Opfers mit einem Vorschlaghammer zertrümmert.

Richard Dreyfuss sagte zu, ohne das Drehbuch zu lesen. Er hatte 1989 Reiners Angebot abgelehnt, die Hauptrolle in Harry und Sally zu übernehmen. So einen Fehler wollte er kein zweites Mal machen. Nachdem ihm Rob Reiner das Drehbuch dann geschickt hatte, zog aber auch er sein Angebot zurück. Schließlich fiel die Wahl auf James Caan, der zu dieser Zeit lange keinen Erfolg mehr verbuchen konnte und für seine Drogenprobleme bekannt war.

Dreharbeiten und Erfolg

Die Dreharbeiten begannen im Januar 1990 und dauerten bis zum 31. Mai. Reiner drehte den Film in chronologischer Reihenfolge. Der Film kam am 30. November 1990 in die US-Kinos. Nachdem William Goldman den fertigen Film gesehen hatte, änderte er seine Meinung bezüglich der „Metzger-Szene“. Er war ebenso wie Stephen King vom Endergebnis begeistert.

Mit einem Budget von etwa 20 Millionen US-Dollar nahm der Film allein durch die Kinoauswertung in den USA 61 Millionen ein und wurde zu einem der größten Hits von Castle Rock.

Trivia

    In der Zeichentrickserie Family Guy wird der Film in der Episode Dreimal King (S7E15) parodiert.
    In der Zeichentrickserie Drawn Together wird die Szene, in der Sheldon die Fußknöchel mit einem Vorschlaghammer gebrochen werden, in der Folge Unrestrainable Trainable von Clara und Wollknäuel Sockenbart parodiert.

Kritiken:

    Stephen King selbst sagt in seinem Buch Das Leben und das Schreiben, er habe sich jeden anderen Hauptdarsteller als James Caan in der Person des Sheldon gewünscht.
    epd Film 5/1991 schrieb: „Daß Reiner sich mit diesem Horrorstoff nicht wohlgefühlt hat, sieht man dem Film an. Seine Inszenierung kann sich nicht so recht entscheiden, ob sie die psychische Grausamkeit und physische Brutalität des Szenarios akzentuieren oder entschärfen soll. Für das Grauen findet Reiner nur die konventionellen filmischen Entsprechungen, er betont die Klaustrophobie der Situation vorwiegend durch extreme Weitwinkel, durch Untersichten und verkantete Perspektiven – als wolle er auf Nummer Sicher gehen. Die Qualitäten des Film beruhen eher auf der intelligenten und komplexen Konstruktion des Plots durch Goldman, der die Geschichte immer über das Schreiben fortschreibt.“
    Im film-dienst 8/1991 war zu lesen: „Der auf einer Stephen-King-Vorlage basierende Zweikampf wurde filmisch suggestiv und mit viel Galgenhumor umgesetzt, erfordert aber die Bereitschaft, die abwegige Grundkonstellation zu akzeptieren.“
    Auf treffpunkt-kritik.de zog man das Fazit: „Misery ist ein sehenswerter und außerordentlich spannender Thriller mit hervorragender Besetzung, der sich durchaus mit der Romanvorlage messen lassen kann und  zu den besten Stephen-King-Verfilmungen überhaupt zählt.
    filmstarts.de war der Meinung, Rob Reiner halte „einige durchaus spannende Momente und Nervenkitzel bereit, und auch der Showdown [lasse] nicht viel zu wünschen übrig. Insgesamt eine solide, wenn auch nicht weltbewegende Inszenierung“.
    Für kino.de stellte sich der Film als „perfekte Mischung aus klassischem Suspense à la Hitchcock und mitleidslosem modernen Horror“ dar.

Auszeichnungen

    Oscar in der Kategorie
        „Beste Hauptdarstellerin“ für Kathy Bates
    Golden Globe Award in der Kategorie
        „Beste Hauptdarstellerin“ für Kathy Bates
    Chicago Film Critics Association Award in der Kategorie
        „Beste Hauptdarstellerin“ für Kathy Bates
    Saturn Award
        Nominierung in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ – Kathy Bates
    Das American Film Institute wählte die Figur Annie Wilkes auf Platz 17 der „bösesten Schurken der Filmgeschichte“.

Literatur

    William Goldman: Wer hat hier gelogen. Bastei Lübbe, Köln 2001, ISBN 3-404-94010-5.
    Stephen King: Sie. Ullstein tb, Berlin 2005, ISBN 3-548-26313-5.



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Jesse
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« Antworten #1 am: 13. Dezember 2016, 15:12:26 »

Das war nach "Es" der 2. Roman, den ich damals von Stephen King gelesen habe. Die Verfilmung hat mir nicht schlecht gefallen, reicht aber nicht ganz an die literarische Vorlage ran... Sehr guter Film/Serie
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #2 am: 09. Mai 2018, 23:59:48 »

Gebe zu, den Film nie gesehen zu haben...irgednwie war mir das ganze Thema zu pervers...
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Lupos
EHRENTITEL: Richtiger WM-Tipper 2014!
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« Antworten #3 am: 10. Mai 2018, 09:54:04 »

Habe den Film gesehen und er hat mir richtig gut gefallen ,stellt sich die Frage ob es nun gut ist das Buch zu lesen
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Ducky
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« Antworten #4 am: 10. Mai 2018, 13:57:15 »

 Serie/Film kann man sich mal ansehen

War von em Film ziemlich enttäuscht, als ich ihn damals gesehen hatte. Das Buch hatte ich schon vorher gelesen ud das war wirklich intensiv geschrieben. Beim Film wurde manches ausgelassen und wohl weil es ein mainstream-Film war, war er euch recht zahm

@Lupos:
Das Buch lohnt sich auf jeden fallzu lesen. Und Schlaf wird eh überbewertet
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