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Autor Thema: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (D,1969, BEW 7)  (Gelesen 1431 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
filmfan
Azubi in der Police Academy
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« am: 22. August 2017, 23:11:34 »



Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (internationaler Titel The Bird with the Crystal Plumage) ist ein italienischer Thriller aus dem Jahr 1970. Das Regiedebüt des Genreregisseurs Dario Argento ist einer der Filme, die die kommerziell erfolgreiche Phase des Giallos Anfang bis Mitte der 1970er einleiteten. Argentos Drehbuch basiert lose auf dem Roman The Screaming Mimi (dt. Die schwarze Statue) von Fredric Brown.

Handlung

Der amerikanische Schriftsteller Sam Dalmas wird in Rom Zeuge eines Mordversuchs: Als er eines Nachts sieht, wie in dem erhellten Innenraum einer Kunstgalerie eine im schwarzen Regenmantel gekleidete Person die Frau des Galeriebesitzers Alberto Ranieri mit einem Messer angreift, möchte er zur Hilfe eilen. Durch eine Glasscheibe vom Geschehen getrennt, kann Sam den Angreifer trotzdem verscheuchen; Monica Ranieri überlebt verletzt. Laut der Polizei handelte es sich bei dem Angreifer um einen Serienmörder, der bis jetzt drei Menschen getötet hat. Nachdem Sam von der Polizei zunächst als Tatverdächtiger behandelt wird, macht er sich selbst auf die Suche, den Mörder zu ermitteln. Durch seine Recherche schwebt er allerdings bald selbst in Gefahr: Sam und seine Freundin werden in ihrem Apartment angegriffen, können den Angreifer jedoch vertreiben. Den gesamten Film hindurch meint Sam, er habe einen wichtigen Hinweis in seiner Erinnerung an den beobachteten Mordversuch übersehen. Schließlich erkennt er, dass die durch hochgesteckten Regenmantel und schwarze Handschuhe getarnte Person nicht etwa der Mörder war und das Messer hielt, sondern Alberto Ranieri, der sich gegen seine Ehefrau, die wahre Serienmörderin, verteidigte. Bei einem letzten Versuch von Monica Ranieri, Sam zu töten, wird sie in letzter Sekunde von der Polizei überwältigt.
Hintergrund

Im Jahre 1970 war das Genre des Giallos als italienisches Untergenre des Kriminal- sowie des Horrorfilms durch die Filme Mario Bavas bereits entwickelt. In Filmen wie etwa Il rosso segno della follia (Italien 1969) hatte Bava einfache Kriminalgeschichten mit einer stilistisch extravaganten Inszenierung und einer expliziten Inszenierung der Gewalt kombiniert, die neben dem Giallo auch als Wegbereiter des amerikanischen Slasherfilms gelten.[1] Im deutschen Verleih wurde Das Geheimnis als Teil der Bryan-Edgar-Wallace-Filmreihe vermarktet. Diese entstand im Zuge der erfolgreichen Edgar-Wallace-Filme, die auch den frühen italienischen Giallo beeinflussten.

Dario Argento hatte in den 1960er Jahren neben seiner Arbeit als Filmkritiker als Drehbuchautor für die zu diesem Zeitpunkt erfolgreichen Genres des italienischen Exploitationkinos – vor allem den Italowestern – gearbeitet. Bava führte Argento als Mentor in die Arbeit des Regisseurs ein und so war Argentos Regiedebüt Ende der 1960er Jahre ein „stilvoller Giallo in der Tradition derer von Bava3] verstrickt wird. Insgesamt sei Das Geheimnis ein „ziemlich guter“ Thriller, wenn er auch „auf einem einfacheren Level verängstigen würde als […] ein Thriller von Hitchcock“.
Veröffentlichungsgeschichte

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe wurde von Artur Brauners CCC-Film koproduziert und 1970 durch die Constantin Film in einer synchronisierten Version in den deutschen Kinoverleih gebracht. Diese Version wurde gegenüber der italienischen Kinofassung um fast 10 Minuten in Handlungsszenen gekürzt. Identische Veröffentlichungen von Toppic auf VHS für den Verleih und den Verkauf folgten; teilweise wurde dabei das ursprüngliche Bildformat von 2,35:1 verringert. Für Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen (u.a. im ZDF und auf RTL 2) wurde der Film weiter an Gewaltszenen gekürzt dafür aber Handlungsszenen wieder hinzugefügt. Auch die deutsche Auswertung auf DVD erfolgte in gegenüber der italienischen Originalversion gekürzten Versionen.

In anderen Ländern, wie Italien, wurde der Film demgegenüber im Originalschnitt der italienischen Kinoversion für den Heimvideomarkt veröffentlicht. Allerdings enthalten neuere italienische und französische DVDs einen Transfer des Films, der aufgrund der aktuellen Präferenzen von Kameramann Storaro nur im falschen Bildformat 2,00:1 vorliegt.


    Tony Musante: Sam Dalmas
    Suzy Kendall: Julia
    Enrico Maria Salerno: Inspector Morosini
    Eva Renzi: Monica Ranieri
    Mario Adorf: Berto Consalvi
    Reggie Nalder: Mann mit gelber Jacke
    Umberto Raho: Alberto Ranieri
    Renato Romano: Prof. Carlo Dover
    Giuseppe Castellano: Monti
    Werner Peters: Antiquitätenhändler
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« Antworten #1 am: 22. August 2017, 23:12:17 »

Argento pur. Das war der erste Giallo, den ich gesehen habe und der hat mich als kleinen Jungen ziemlich an Grenzen gebracht. Die stilistischen Parallelen zu „Vier Fliegen auf grauem Samt“ mit der extrem mysteriösen und psychisch betonten Täterzeichnung sind unverkennbar und gleichsam exzessiv umgesetzt. Der Film geht echt an die Seele und reizts äußerst gekonnt aus, spart aber auch nicht an kuriosen Figuren, wie denen von Gildo Di Marco (sehr markant mit Sprach-Tick) und Mario Adorf, die durch ihre gewisse Unbeholfenheit und kurzsichtige Engstirnigkeit, den Spannungsbogen gut halten, da sie eben nicht die große Hilfe für den „Ermittler“ sind oder irgendwo in Rätseln sprechen.

Fazit: Spannend ohne Ende, herrlich atmosphärisch, stilistisch hochklassig, musikalisch sehr gut und phantastisch gespielt mit schön trockenem umso beklemmenderem Unterton. Wie Tony Musante letztlich "relativ" allein gelassen, privat um Kopf und Kragen ermittelt und dadurch natürlich in einer gewissen Einsamkeit und Hilflosigkeit, die er unbedingt besiegen muss und will, feststeckt, ist eine klasse Idee, die einen Psychothriller wirklich ziemlich perfektioniert.
Letztlich der facettenreichste Argento-BEW-Film, wenngleich "Vier Fliegen" in puncto Thrill konkurrieren kann.

5/5 Punkten Geniale/r Film/Serie
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Tony Petrocelli
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« Antworten #2 am: 06. Januar 2021, 13:30:51 »

Von allen Bryan Edgar Wallace-Verfilmungen gefällt mir dieser mit Abstand am besten - obwohl (oder gerade weil) er ja kein klassischer Krimi, sondern bereits ein früher "Giallo" ist.
Da passt schon alles und der Film ist auch gut gealtert.
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