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Autor Thema: Das Schweigen der Lämmer (Silence of the Lambs) (USA, 1992)  (Gelesen 768 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Dan Tanna Spenser
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TV SERIEN JUNKIE


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« am: 30. September 2017, 06:27:51 »

Handlung

Die junge FBI-Anwärterin Clarice Starling befindet sich noch in der Ausbildung, als sie an einem besonders schwierigen Fall mitarbeiten muss. Das FBI ist auf der Jagd nach einem Serienmörder, der von den Boulevard-Medien „Buffalo Bill“ getauft worden ist. Dieser hat bereits mehrere junge Frauen ermordet und Hautstücke der Opfer segmentartig abgezogen. Da die Ermittler unter Leitung von Jack Crawford keinen Schritt weiterkommen, entschließen sie sich zu einer ungewöhnlichen Taktik. Ausgerechnet der inhaftierte Serienmörder Hannibal Lecter, der mit Vorliebe die Innereien seiner Opfer verspeiste, soll ihnen bei der Aufklärung des aktuellen Falls helfen. Der Psychopath ist zwar einerseits hochgefährlich, hat aber als erfahrener Psychiater einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Polizei. Er kann sich in die Gedanken des Täters hineinversetzen und seine nächsten Schritte erahnen.

Clarice besucht Hannibal in der von Dr. Frederick Chilton geleiteten Anstalt, dem Baltimore Forensic State Hospital. Dort wird Lecter in einer fensterlosen Zelle unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen gefangengehalten.

Der kannibalistische Mörder zeigt sich nach einigem Zögern kooperativ, stellt aber eine Bedingung. Für jede Information, die er Starling gibt, will er etwas Privates von ihr erfahren. Im Verlauf der in größeren Abständen mit Lecter geführten Gespräche wird deutlich, dass Clarice unter einem psychischen Trauma leidet. Als Kind hat sie ihren Vater verloren, der als Polizist bei einem Einsatz ums Leben kam. Danach lebte sie kurze Zeit auf dem Hof ihres Onkels, flüchtete aber. Denn dort gab es einen Schlachthof, und sie konnte es nicht ertragen, dass sie noch nicht einmal den Lämmern das Leben retten konnte. Nun hört Clarice manchmal die Lämmer immer noch „schreien“, wenn sie schlafen geht. Hannibal erkennt ihre Zwangslage und provoziert sie damit. Er unterstellt ihr, dass sie davon träume, mit der Verhaftung von „Buffalo Bill“ ihr Trauma zu überwinden, und dass dann die Lämmer schweigen werden. Im Verlauf der Gespräche zeigt sich, dass Lecter so etwas wie Sympathie für die aus kleinen Verhältnissen kommende, ehrgeizige und willensstarke FBI-Agentin empfindet.

Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich ein psychologisches Duell auf hohem Niveau. Als Clarice bei der Sektion eines Mordopfers einen seltenen verpuppten Schmetterling (Acherontia) findet, der dort offensichtlich vom Täter platziert worden ist, weist Lecter sie darauf hin, dass der Täter die eigene Identität hasse, sich nach Verwandlung in etwas Schönes sehne und wahrscheinlich eine Frau werden möchte.

Nachdem die Tochter einer Senatorin entführt worden ist, behauptet Lecter wahrheitswidrig, er kenne den Täter. Er verlangt bessere Haftbedingungen und eine Verlegung aus dem Forensic State Hospital. Die Senatorin lässt ihn nach Memphis bringen und bietet ihm an, seine Haftbedingungen zu verbessern, wenn er bei der Ergreifung des Täters helfe. Lecter wird im Gerichtsgebäude Tennessee Courthouse unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gefangengehalten. Dennoch gelingt ihm eine tollkühne Flucht, die zwei Polizisten, Mitarbeiter eines Notarztwagens und ein Tourist mit dem Leben bezahlen müssen. Lecter verschwindet unerkannt.

Clarice versucht mit Hilfe der Erinnerung an die Gespräche mit Lecter und einiger Notizen Lecters den Fall zu lösen. Lecter hat ihr mitgeteilt, dass der Mörder begehren würde. Sie schließt daraufhin, dass der Mörder begonnen habe, etwas zu begehren, was er täglich gesehen habe, und fährt nach Belvedere, Ohio. Als sie die Familie des ersten Mordopfers besucht, versteht sie das Mordmotiv: Der Mörder entführt korpulente Frauen, lässt sie eine Zeit lang hungern, ermordet sie und zieht ihnen die Haut ab. Aus dieser Haut näht er sich ein Kleid, welches er tragen kann, da er sich danach sehnt, eine Frau zu sein. Clarice trifft bei ihren weiteren Ermittlungen auf einen Mann namens Jack Gordon aus dem Bekanntenkreis des ersten Mordopfers. Dieser introvertierte Schmetterlingsfreund heißt mit wirklichem Namen Jame Gumb und entpuppt sich als „Buffalo Bill“. In seinem dunklen Keller, in dem sich der Mörder mit einem Nachtsichtgerät orientiert, kommt es zum Showdown. Starling erschießt ihn in Notwehr und befreit die Tochter der Senatorin, die in Gumbs Keller gefangengehalten wird.

Später macht Starling an der FBI-Akademie ihren Abschluss. Während der Abschlussfeier erhält sie einen überraschenden Anruf: Lecter meldet sich vom Flughafen der Karibikinsel Bimini, wo sein ehemaliger Gefängnisdirektor Dr. Frederick Chilton gerade eingetroffen ist. Er fragt Clarice, ob die Lämmer nun schweigen, und verabschiedet sich von ihr, während er den nervös und gehetzt wirkendenden Dr. Chilton aus der Ferne beobachtet, mit der Bemerkung „Zu gern würde ich mit Ihnen noch plaudern, aber ich habe ein Festessen mit einem alten Freund.“

Kritiken

James Berardinelli schrieb in seiner im Jahr 2000 auf ReelViews veröffentlichten Kritik, der Film sei zwar „brillant konstruiert“ und gut gespielt, er sei trotzdem nicht der beste Film des Jahres 1991, nicht mal der beste Thriller des Jahres. Den ebenfalls 1991 veröffentlichten Thriller Schatten der Vergangenheit von und mit Kenneth Branagh bewertete Berardinelli höher. Er lobte sehr stark die „unvergleichliche“ Darstellung von Anthony Hopkins und, etwas weniger, die von Jodie Foster.[4]

    „Eine perfekt inszenierte grauenerregende Geschichte, die weniger auf blutige Effekte als auf einer Atmosphäre bedrückender Angst aufgebaut ist. Im Mittelpunkt steht eine resolute Frau, deren Mut und Kraft einer extremistischen Männerwelt gegenübergestellt wird. Fesselnde Spannungsunterhaltung; hervorragend gespielt.“

– Lexikon des internationalen Films[5]

    „Lecter ist kein Ed Gein oder Ted Bundy, der wahllos Menschen tötet. Dass auch dieses Morden zum berechnenden System erhoben werden kann, unterstrich John McNaughton 1986 in seinem beunruhigenden Henry. Es war jedoch die subtilere literarische Figur Lecter, die dem Genre des Serial Killers vier Jahre später ein Massenpublikum bescherte. Mit seiner Eloquenz manipuliert er die Menschen um ihn herum und fasziniert die Zuschauer.“

– Critic.de[6]

    „Nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Harris inszenierte Regisseur Jonathan Demme einen perfekten, düsteren Thriller, der sich nicht vor den besten Werken eines Alfred Hitchcock zu verstecken braucht. Der Zuschauer wird hier durch präzise plazierte Anspielungen, durch geschickte Kameraführungen und Schnitte in die Falle gelockt. Der Film erhielt bei der Academy-Awards-Verleihung 1991 fünf Oscars: bester Film, beste Regie, beste weibliche und männliche Hauptrolle und bestes adaptiertes Drehbuch. Besonders auffällig sind auch die viele Symbolismen wie etwa der Name Hannibal Lecter [...].“

– Prisma.de[7]
Auszeichnungen

Der Film gewann bei der Oscarverleihung 1992 fünf Oscars:

    bester Film
    bester Hauptdarsteller – Anthony Hopkins
    beste Hauptdarstellerin – Jodie Foster
    beste Regie – Jonathan Demme
    bestes Drehbuch nach einer Vorlage – Ted Tally

Oscar-Nominierungen:

    bester Schnitt
    bester Ton

Damit ist Das Schweigen der Lämmer nach Es geschah in einer Nacht und Einer flog über das Kuckucksnest erst der dritte Film, der in den fünf wichtigsten Kategorien – den sogenannten Big Five – den Oscar gewinnen konnte.

Jodie Foster gewann neben dem Oscar auch den Golden Globe Award 1992 als beste Hauptdarstellerin. Der Film wurde auch nominiert als bestes Drama, beste Regie, bestes Drehbuch, bester Hauptdarsteller (Anthony Hopkins).

Der Film nahm im Wettbewerb der Berlinale 1991 teil und Jonathan Demme erhielt einen Silbernen Bären als bester Regisseur.

Neben BAFTA Awards in zwei Kategorien und Saturn Awards in vier Kategorien konnte der Film außerdem noch zahlreiche andere Filmpreise gewinnen. Am 28. Dezember 2011 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen.[8]
Das Motiv des Totenkopfschwärmers

Auf einem der Filmplakate sieht man einen Totenkopfschwärmer mit einem Totenkopf auf dem Rücken. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass der Totenkopf aus sieben Frauenkörpern zusammengesetzt ist. Zahlreiche Buchausgaben, Hörbücher, VHS und DVDs haben das Motiv übernommen. Es ist einer Zeichnung Salvador Dalís nachempfunden. Dieselbe Vorlage wurde auch für die Gestaltung eines Werbeplakats für den Film The Descent benutzt.
Trivia

Auf Anregung des Geschäftsführers einer Wohltätigkeitsorganisation, für die Anthony Hopkins im Jahr 2002 ehrenamtlich arbeitete[9], setzte sich dieser bei einer Vorführung des Films im Haus der Organisation zwischen die Zuschauer und jagte mehreren Personen einen großen Schrecken ein, indem er ihnen während der Vorführung von hinten auf die Schulter tippte und im gleichen Tonfall wie auf der Leinwand in seiner Rolle als Lecter Hello sagte.[10]
Literatur

    Thomas Harris: The Silence of the Lambs. St. Martin’s Press, New York 1988, ISBN 0-312-02282-4.
    deutsch: Das Schweigen der Lämmer. Aus dem Amerikanischen von Marion Dill. Heyne-Verlag, München 1990, ISBN 3-453-03781-2 (Die Romanvorlage)
    Udo Rauchfleisch: Grausam – rücksichtslos – selbstbezogen – Das Schweigen der Lämmer. In: Stephan Doering, Heidi Möller (Hrsg.): Frankenstein und Belle de Jour – 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-76879-1, S. 260–267
    Janet Staiger: Taboos and Totems. Cultural Meaning of The Silence of the Lambs. In: Sue Thornham (Hrsg.): Feminist Film Theory. A Reader. New York University Press, New York 1999, S. 220–223 (Eine kurze Analyse)
    Dominik Schrey: „If I die, you can eat me“ – Kannibalismus als Motiv im Spielfilm. In: Christian Hoffstadt et al. (Hrsg.): Der Fremdkörper. Bochum/Freiburg im Breisgau 2008, S. 551–570. (Analyse des Kannibalismusmotivs)




Jodie Foster: Clarice Starling
Anthony Hopkins: Dr. Hannibal Lecter
Ted Levine: Jame Gumb/„Buffalo Bill“
Brooke Smith: Catherine Martin
Scott Glenn: Jack Crawford
Anthony Heald: Dr. Frederick Chilton
Diane Baker: Senatorin Ruth Martin
Kasi Lemmons: Ardelia Mapp
Charles Napier: Lt. Boyle
Tracey Walter: Lamar
Roger Corman: FBI-Direktor Hayden Burke
Ron Vawter: Paul Krendler
Danny Darst: Sgt. Tate
Frankie Faison: Barney Matthews
Paul Lazar: Pilcher
Dan Butler: Roden
Chris Isaak: SWAT-Einsatzleiter

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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #1 am: 30. September 2017, 06:29:51 »

Hatte den Film damals im Kino gesehen und er hatte mich total gepackt und auch nach dem Film ging stundelnag noch eine gewisse Intensität durch meinen Körper. Fesselnd, schockierend, genial....ein absoluter Must see Thriller

Das Buch kenne ich leider nicht, muß ich unbedingt mal ändern.

Gibts gravierende Unterschiede zwischen Buch und Film?

Geniale/r Film/Serie - bis heute für mich immer noch der beste Lecter-Film.
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Jesse
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« Antworten #2 am: 02. Oktober 2017, 00:34:58 »

Unglaublich dass wir diese Meisterwerk tatsächlich noch nicht hier vorgestellt haben! Schockiert

Ich wusste damals absolut nichts über diesen Film und hatte aufgrund des Titels extrem niedride Erwartungen, als ich ihn im Kino sah. Um so mehr war ich überrascht, was ich dann sehen durfte. Etliche Filmzitate haben sich mittlerweile ins Gedächtnis eingebrannt:

"Es reibt sich die Haut mit der Lotion ein!"
"Ich vermag das leider nicht!" (auf die Frage: "Was hat er zu Ihnen gesagt?" Antwort: "Ich kann Deine F**** riechen!")
"Ich genoss seine Leber mit ein paar Fava-Bohnen, dazu einen ausgezeichneten Chianti."

Ein absoluter Meilenstein, an den die anderen Teile bei weitem nicht rankamen. Da gibt es nur eine Wertung:  Geniale/r Film/Serie+++
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