Nachdem die letzte Bewertung eines Filmes meines unregelmäßig stattfindenden Ray Harryhausen-Watches schon etwas zurückliegt, kommt nun hier die nächste Rezension:
Der Film erzählt die bekannte mythologische Geschichte um die Suche nach dem goldenen Vlies, das schon in einigen Produktionen seither ein Thema war.
Wie auch die mythologische Argonautensage beginnt der Film mit dem Kampf um den Thron Thessaliens, den sich König Pelias unter den Nagel reißen will und der Prophezeiung, dass dieser sich vor einem Einschuhigen aus Iolkos schützen soll. Die Begegnung zwischen Pelias und Jason ist ganz interessant gestaltet und die Todesreise, auf welche der König Jason schicken will, lässt die Abgründe der Geschichte eindrucksvoll hervorstechen.
Doch Jason steht unter dem Schutz der Göttermutter Hera. Diese wird von niemand geringerem als Bond-Girl Honor Blackman gespielt, welche ihren Part auch gewohnt souverän schauspielert. Ein weiterer interessanter Casting-Gast ist König Phineas, der vom "zweiten" Doctor, Patrick Troughton, dargestellt wird.
In dieser Verfilmung sind wieder eine ganze Reihe mythologischer Gestalten zu sehen, die von Altmeister Ray Harryhausen wiederum klasse in Stop-Motion-Technik umgesetzt wurden. Zu nennen sind zwei Harpyien, die durch etwas List gefangen genommen werden. Genial war auch der Bronzetitan Talos umgesetzt, dessen Größe und Macht wirkungsvoll und epochal dargestellt wurde und eine beklemmende Atmosphäre erschaffen hat, zu dessen Gegenüber man selbst lieber nicht gehören möchte. Der Sieg über Talos ist zwar nicht ganz der Mythologie entnommen, aber die Art und Weise zumindest. Weiters sind mit den Symplegaden (zusammenschlagende Felsen im Schwarzen Meer), der mehrköpfigen Hydra und Medea noch weitere interessante Gestalten dabei.
Ein Highlight ist sicherlich auch wieder der Kampf mit den Skeletten zum Finale des Filmes. Hier wurde der schon in Sindbads siebente Reise erprobte Skelettkampf Harryhausens noch weiter auf die Spitze getrieben, da Jason sich mit nicht weniger als sieben Skeletten herumschlagen muss. In heutigen Zeiten von CGI ist das natürlich nichts großartiges mehr, aber für die 60er Jahre sieht es auch aus heutiger Sicht noch atemberaubend aus. Mir persönlich hat der Skelettkampf in Sindbad zwar trotzdem noch einen Ticken besser gefallen, aber auch hier wieder großer Respekt vor der Stop-Motion-Technik und den vielen Monaten Arbeit, die diese kurze Sequenz gefordert haben.
Mir hats wieder gut gefallen - vor allem als Fan griechischer Mythologie die vielen Figuren und Anspielungen, die daraus entstammen.