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Autor Thema: Fliegende Untertassen greifen an (Earth vs. the Flying Saucers) (USA, 1956)  (Gelesen 1134 mal) Durchschnittliche Bewertung: 3
Seth
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« am: 07. November 2018, 12:28:16 »

Fliegende Untertassen greifen an

Darsteller:
Hugh Marlowe (Dr. Russell A. Marvin)
Joan Taylor (Carol Marvin)
Donald Curtis (Major Huglin)
Morris Ankrum (General Hanley)
John Zaremba (Professor Kanter)
Thomas Browne Henry (Admiral Enright)
Grandon Rhodes (General Edmunds)
Larry J. Blake (Polizist)
Nicky Blair (Military Officer)
Charles Evans (Dr. Alberts)

Inhalt:
Als eines Tages fliegende Untertassen über der Erde gesichtet werden, sehen auch der Raketenexperte Russ Marvin und seine Frau eines der UFOs. Ein UFO zerstört die Raketenstellung und Russ Marvin und seine Frau werden entführt und in das Innere eines der UFOs gebracht. Dort erfahren sie, dass die Aliens Angst vor den Atombomben der Menschen haben und sie drohen die Erde zu zerstören, sollten die Atombombem nicht vernichtet werden. Doch da haben Marvin und das Militär noch ein Wörtchen mitzureden...
(c) ofdb.de
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Seth
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« Antworten #1 am: 07. November 2018, 12:45:19 »

In meinem Ray Harryhausen-Watch war nun dieser Film an der Reihe.
Neben "Die Bestie aus dem Weltenraum" (hier auch nur bedingt) und "Die erste Fahrt zum Mond" ist dies der einzige Harryhausen-Film, der sich mit der Science Fiction-Thematik befasst. Außergewöhnlich ist jedoch, dass er in diesem Film zum einzigen Mal keine "Kreaturen", Tiere oder Menschen - also lebende Wesen - durch Stop Motion-Technik zum Leben erweckt, sondern diese in diesem Film ausschließlich für Objekte wie die Raumschiffe oder einstürzende Gebäude verwendet. Auch ist es das letzte Mal, dass er in einem Film Gebäude einstürzen lässt.
Die Verfilmung selbst basiert auf dem Buch (nicht Roman!) "Flying Saucers from Outer Space". Dies wurde von einem amerikanischen UFO-Forscher geschrieben.
Die in der Verfilmung thematisierte Sache, dass Menschen mit Angstsituationen oder unter Druck dazu tendieren, zu stark zu reagieren - in diesem Fall ein Angriff auf friedliche Außerirdische, wird angesprochen, aber nicht zu sehr vertieft. Wie auch in der "Bestie aus dem Weltenraum" gibt die Geschichte einen interessanten Grundaspekt, der auch behandelt wird (Überreaktion, Konfrontation mit Unbekanntem, ...), aber sich zum Ende des Filmes auch hier wieder recht stark in das klassische Schema X (Monster/Aliens gegen Welt) verliert.
Die Effekte sind schön dargestellt. Allerdings nagt der Zahn der Zeit an diesen ein klein wenig mehr als an den Effekten von "lebendigen" Stop-Motion-Technik-Vorlagen.
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Ducky
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« Antworten #2 am: 02. Dezember 2018, 10:02:30 »

Handwerklich gelungner SF-Film der 1950er.
Die Handlung ist zwar teilweise etwas naiv, die wissenschaftlichen Erklärungen oft recht "interessant" (aber immerhin hat man sich bemüht, solche zu finden), aber es macht Spass, sich den Film anzusehen.
Interesant finde ich, dass die Aliens eigentlich nicht die Büsen sind, sondern dass die Menschen die kampfhandlungn eigentlich ohne Grund anfingen.
Die Effekte von ray harryhausen sind einfach klasse und die finale Schlacht über Washington, bei der ja eine reihe von Nationaldenkmälern zerstört wird, ist grandios.
Mit einem Wort würde ich den Film als "putzig" bezeichnen
 Guter Film/Serie
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« Antworten #3 am: 20. Juli 2020, 23:07:00 »

Da wollte ich gerade einen Thread errichten, hätte nicht gedacht, dass es zu diesem Trashfilm schon einen geben könnte  totlachen

Dass Emmerichs „Independence Day“ so intelligent wie ein Amboss ist, ist jetzt nicht unbedingt eine Neuigkeit; dass er auch äußerst unoriginell ist, ist auch für die wenigsten eine neue Erkenntnis. Alien-Invasionsfilme gibt es zahlreiche, und mit „Fliegende Untertassen greifen an“ betrachten wir heute mal eine direkte Basis von Emmerichs Krawallstreifen (neben etwa auch „Kampf der Welten“). Regie führte hierbei Fred F. Sears, der sich immerhin damit rühmen kann, mit seinem Film „The Giant Claw“ vielleicht das hässlichste und lächerlichste Riesenmonster aller Zeiten geschaffen haben. Aber was den Schotter hier besonders reizvoll (zumindest für mich) macht: die Spezialeffekte stammen von Ray Harryhausen!

Raketenforscher Dr. Marvin leitet ein Projekt um den ersten Weltraumflug der Menschheit vorzubereiten: mithilfe von Raketen schießt er mehrere Beobachtungssatelliten ins All. Doch einer nach dem anderen stürzt wieder ab, und als er gerade Start Nr. 12 vorbereiten will, passiert etwas Unglaubliches! Auf dem Weg zur Abschussrampe begegnen er und seine Sekretärin/Ehefrau Carol einer fliegenden Untertasse! Auf seinem zufällig mitlaufenden Diktiergerät hinterlässt diese ein Signal, das jedoch nicht entschlüsselt werden kann. Kurz vor dem Start der Rakete landet eines der UFO und wird vom US-Militär mit Artilleriebeschuss empfangen. Die Reaktion folgt sogleich: die Raketenbasis „Sky Hook“ wird prompt in Schutt und Asche gelegt! Die Aliens fordern Verhandlungen zur friedlichen Weltübernahme, ansonsten würde der Planet vernichtet! Dr. Marvin und der ganzen Menschheit läuft die Zeit davon, eine Waffe zu entwickeln, die den technologisch überlegenen Aliens ebenbürtig ist...

Wer „Mars Attacks“ von Tim Burton kennt, dem dürfte dieser Film äußerst bekannt vorkommen. Nicht nur wurde das Design der fliegenden Untertassen (ich liebe diesen Ausdruck!) praktisch 1:1 übernommen, sondern auch im vorliegenden Film benutzen die Aliens einen Strahler, der seine Ziele in Sekundenschnelle desintegriert bzw. halt verschwinden lässt. Das der nicht immer ganz konsistent ist, weil manche Dinge auch mal explodieren – geschenkt. Der Storyaufbau ist ähnlich krude, was bei Burtons Film – der als Parodie angelegt ist – aber natürlich wesentlich besser funktioniert. Kopfschüttelnd saß ich vor meinem Bildschirm, als die Amerikaner die Außerirdischen nicht etwa mit vorsichtiger Kontaktaufnahme empfingen, sondern quasi sofort und ohne nachzudenken das Feuer eröffneten. Das Mitleid mit der Menschheit hält sich dementsprechend ziemlich in Grenzen. Ansonsten ist die Chose ziemlich bierernst vorgetragen, ohne aber echte Leidenschaft oder auch einen wirklichen Camp-Faktor aufzuweisen. Es sei denn natürlich, der Film wagt sich mal wieder an wissenschaftliche Erklärungen! Ich bin ja wahrlich kein Physiker, aber das Zeitverschiebungsgedöns in dem Film ist so irre, dass ich nichtmal beginnen kann das adäquat wiederzugeben!

Um jetzt aber mal zu den Schauwerten des Films zu kommen: das sind natürlich die Spezialeffekte. Und Junge, schwanken die in der Qualität! Harryhausens UFOs sind natürlich zeitlos und schlicht und ergreifend ganz wunderbar. Das Design der UFOs ist (inzwischen) natürlich ganz klassisch, inklusive „Satellitenschüssel“ die Todesstrahlen verschießt. Dabei ist ein bemerkenswerter Aufwand seitens Harryhausen betrieben worden: wenn die Raumschiffe mit dem (zahlreichen) Stock-Footage interagieren geschieht dies nicht über zwei separate Einstellungen mit Zwischenschnitt, sondern Harryhausen legte seine Stop-Motion-Animation über das Stock-Footage. Und natürlich das obligatorische Zerstörungsfeuerwerk mit zahlreichen Wahrzeichen in Washington D.C. ist dann das eindeutige Highlight des Films. Die Zerstörung des Capitols ist beispielsweise ganz fantastisch, während manchmal aber leider auch UFOs abstürzen und offscreen explodieren – das mag vielleicht am Budget liegen. So schön die Effekte von Harryhausen aber auch sind, sind sie ebenso etwas eintönig. Na gut, es gibt halt die immer gleichen fliegenden Untertassen die so manches Haus zerstören, aber seine wirkliche Stärke kann Harryhausen eben bei animierten Kreaturen jedweder Art beweisen, was es hier leider nicht gibt. Die Aliens sind nämlich Menschen in absolut grässlichen Kostümen – schon faszinierend wie Regisseur Sears ein Händchen für solche Nullnummern hat.

Ansonsten ist natürlich die grenzenlose Naivität des Films schon bemerkenswert. Die Waffenentwicklung der Menschen ist zwar im Rahmen des holprigen Magnetfeldgewäsches schon irgendwie „logisch“, aber dass die Aliens dem einerseits nichts entgegenzusetzen haben und andererseits den Menschen diese lange Frist setzen ist wiederum nicht verständlich. Dass die Rettung der Welt natürlich von Amerika ausgeht und der Rest der Welt kaum einbezogen wird, ist im Rahmen des Zeitgeistes nachvollziehbar. Das unendliche Vertrauen in die amerikanischen Werte und den inneren Zusammenhalt ist in etwa so belustigend wie die ganze Motivation der außerirdischen Invasoren, die eigentlich ziemlich vollständig im Dunkeln bleibt. Die wird zwar erklärt, aber bleibt doch eher fragwürdig. Darüberhinaus werden zahlreiche Dinge zwar angerissen, aber enden wie so oft im Nirgendwo, so dass sich manchmal leider doch die ein oder andere Länge einschleicht. Ermüdend ist dann leider noch der langatmige Einstieg: der Film beginnt mit einer Montage und einem eher unmotiviertem Sprecher, der uns ein paar Grundinfos gibt, aber als Filmbeginn leider nicht so richtig mitreißen kann.

Zusammenfassend kann man also festhalten, dass der Film trotz der Beteiligung von Ray Harryhausen nicht wirklich überzeugen kann. Zum einen ist die Geschichte eigentlich ziemlich langweilig (es passiert nicht wirklich viel), zum anderen sind die Spezialeffekte zwar schön anzuschauen (wie gesagt: die UFO-Szenen, nicht die Alienkostüme), können aber den Film auch nicht retten. Für Komplettisten und Nostalgiker sicherlich ganz interessant, aber kein wirklich guter Streifen – und auch von Harryhausen gibt es viel besseres.

Insofern haben wir ein ähnliches Problem wie auch bei "Das Grauen aus der Tiefe": Harryhausens Effekte sind eigentlich zu gut und zu liebevoll für solchen Käse, dem holprigere Tricktechnik im Sinne des Unterhaltungswertes besser zu Gesicht gestanden hätten.

Mit Wohlwollen gebe ich hier knappe  Guter Film/Serie
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