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Autor Thema: Die "Straßenfeger" von Herbert Reinecker  (Gelesen 817 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
The Saint
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« am: 31. Dezember 2023, 17:10:03 »

1967 startete mit Der Tod läuft hinterher auch das ZDF eine Reihe von Straßenfegern, geschrieben von Herbert Reinecker, um den ARD-Erfolgen mit Francis Durbridge Konkurrenz zu machen. Während es von Durbridge elf Mehrteiler gab, kam das ZDF nur auf drei, allerdings war Vielschreiber Reinecker die nächsten knapp 30 Jahre mit Der Kommissar und Derrick gut beschäftigt.

Ähnlichkeiten mit Durbridge sind, dass hinter den Verbrechen jedes Mal eine „große Sache“ steckt, die einzelnen Teile enden, wenn es gerade besonders spannend wird und zumindest in den ersten beiden Reinecker-Straßenfegern der Drahtzieher einen geheimnisvollen Namen hat. Hier ist es Gilbert, beim zweiten ist es mit Babeck sogar der Titel.

Während Durbridge in seine Geschichten erstmal (zum Teil auch für immer) unerklärliche Geschehnisse oder Gegenstände einbaut, über die dann immer wieder diskutiert und endlos daran rumgerätselt wird, entwickelt sich die Handlung bei Reinecker kontinuierlich weiter und bringt ständig neue Erkenntnisse.

Ein weiterer Unterschied  ist, dass bei Durbridge Geheimagenten oder Polizeibeamte entscheidend bei der Täterermittlung mitwirken, bei Reinecker sind die Behörden dagegen nur ungläubig und die Helden müssen als „normale Bürger“ ganz alleine die Bösewichte zur Strecke bringen. Helmut Lohner tut dies in Babeck als Journalist, „Blacky“ Fuchsberger ist in diesem Krimi und in 11 Uhr 20 ein Ingenieur, der im Ausland gearbeitet hat. Dort hat er dann gelernt, sich durchzusetzen und mit allerlei Gesindel fertig zu werden, so dass es damit plausibel erscheinen soll, dass er es schafft, Verbrechen aufzuklären, bei denen die Polizei völlig überfordert ist.  Mein Vater war auch Ingenieur, ich kann mich aber nicht erinnern, dass er nebenbei international agierende Verbrecher unschädlich gemacht hat. Vielleicht lag es daran, dass er nur im Inland tätig war ... Happy

Bei Durbridge sind die handelnden Personen bis auf ihre doppelten Identitäten als feindliche Spione oder Berufsverbrecher überwiegend sehr eindimensional gestaltet. In den Reinecker Straßenfegern sind fast alle Personen rücksichtslose Verbrecher oder Menschen, die Opfer ihrer Leidenschaften werden oder der Versuchung des schnellen Geldes erliegen.

Der Tod läuft hinterher kannte ich als Kind nur aus den Fernsehzeitschriften und finde bis heute, dass der Titel absolut faszinierend klingt und die Phantasie anregt. Insgesamt kommen mir die drei Reinecker-Straßenfeger wie ein guter Wein vor, der mir mit zunehmendem Alter immer besser schmeckt.

Wie bei Durbridge sind fast alle Rollen mit bekannten und guten Schauspielern besetzt, die hier aber viel mehr Persönlichkeit und Charakter in ihre Rollen einbringen können. Elisabeth Flickenschild mit ihrer heiseren, bedrohlich klingenden Stimme als Mädchenhändlerin Mrs. Stone, Josef Meinrad als scheinbar freundlicher, aber undurchsichtiger Barbesitzer, Pinkas Braun als verschlagener Gangster, Gerd Baltus als leicht verklemmter Büroangestellter, der der Lust und dem Abenteuer verfällt, Walter Richter und Marianne Hoppe als französisches Gastwirtpaar, das das Geld verführt hat, für Gilbert als Handlanger zu arbeiten und viele andere interessante Charaktere.

Joachim Fuchsberger spielt im Prinzip wie immer, nur etwas gereifter als in den Edgar Wallace Filmen. Marianne Koch als Tochter eines weiteren Mordopfers wirkt ein wenig farblos. Vielleicht sollte das als Kontrast so sein, denn sie ist in dem ganzen Film die einzige bodenständige Person zwischen den ganzen undurchsichtigen Gestalten.

Spoiler  :
In Babeck wiederholt sich die Kombination des die Wahrheit suchenden Paares, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Hier sucht Edward Morrison die Mörder seiner Schwester, die aber gar nicht tot ist und Mary Hotkins die Mörder ihres Vaters. Bei Babeck will Manfred Krupka erfahren, was hinter dem Tod seines Vaters steckt und Marianne Hohmann ist die Tochter eines angeblich im Hafen von Genua ertrunkenen Journalisten, der aber auch noch sehr lebendig ist.

In der Besetzungsliste habe ich durch Zufall entdeckt, dass Kiki Dee einen kleinen Auftritt als Barsängerin hat. Einige Jahre später wurde sie 1973 mit Amoureuse international bekannt.

Während bei Durbridge sich alles in einem kleinen Mikrokosmos abspielt, geht es bei Reinecker auch international zu. Die Spur der Drogen- und Mädchenhändlerbande, die Edward Morrison und Mary Hotkins aufnehmen, führt sie von England nach Frankreich in ein kleines Gasthaus auf dem Land und schließlich zu einem turbulenten Finale nach Paris.

Spoiler  :
Als Kopf der Gangsterbande mit Namen Gilbert entpuppt sich Josef Meinrad als angeblich hilfsbereiter Barbesitzer Gaston, und dass obwohl er so gute Manieren zu haben scheint ...   Hinterlistig

 






« Letzte Änderung: 31. Dezember 2023, 19:04:58 von The Saint » Gespeichert
The Saint
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« Antworten #1 am: 31. Dezember 2023, 21:23:47 »

Der zweite Straßenfeger Babeck begann 1968 direkt nach dem 2. Weihnachtstag. Der Weihnachtsmann kam mit einem Sack voller Geschenke, Herbert Reinecker mit einem Riesen-Koffer voller Leichen.

Während ich von Der Tod läuft hinterher nur gelesen hatte, konnte ich mit gerade mal 9 Jahren Babeck live sehen. Einerseits war ich rattendoll auf Krimis, aber als zu Anfang des zweiten Teils Marianne Hohmann aus einer Telefonzelle entführt wurde, war das zuviel für meine Nerven und ich habe freiwillig das Wohnzimmer verlassen. laut lachen

Der erste Teil Ein Sarg aus Genua ist für meinen Geschmack etwas langatmig geraten, bis endlich Helmut Lohner als Journalist Manfred Krupka auftaucht, um seinen verschwundenen Vater zu suchen. Allerdings hat die Szene, in der Walter Richter als argloser Scherenschleifer und Vater Krupka von Helmut Käutner als Arzt mit dunkler Nazi-Vergangenheit mit gut erhaltener Kleidung versorgt und dann noch zu einem leckeren Essen eingeladen wird, bei dem er vergiftet wird, etwas extrem Hinterhältiges und man ahnt schon, dass Babeck ein ganz besonders Böser sein muß. Eindrucksvoll ist auch die Szene, als Manfred Krupka im strömenden Regen die Leiche seines Vaters in einem Fischernetz auf dem Grund des Starnberger Sees entdeckt.
 
Wie in Der Tod läuft hinterher werden auch hier viele Personen Opfer ihrer Geldgier. Siegfried Lowitz als Weingarten und Onkel von Marianne Hohmann, deren Vater angeblich im Hafen von Genua ertrunken sein soll, hat sich an ein angenehmes Leben durch Geld für kleine Gefälligkeiten gewöhnt. Als Babeck von ihm einen Mord verlangt, verliert er die Nerven und kurz darauf sein Leben.

Auch Wolfgang Völz als Barkeeper Fasold glaubt im zweiten Teil Das Geheimnis der Calasetta das große Los gezogen zu haben, kommt dann aber zwischen die Räder der Verbrecher-Organisation.

Cordula Trantow spielt ihre Rolle als Marianne Hohmann und Krupka-Begleiterin ähnlich wie Marianne Koch im Vorgänger eher unprätentiös. Irgendwo habe ich gelesen, dass man sie ursprünglich deutlich damenhafter und selbstbewußter auftretend haben wollte, aber Trantow hatte durchgesetzt, ihren Charakter bodenständiger darstellen und als Kontrast zu dem monströsen Verbrecher Babeck gestalten zu können.

Eine besondere Spannungsszene im 2. Teil ist die wilde Jagd durch die Riesen-Baustelle, die seinerzeit durch den U-Bahn-Bau in München möglich war. Der Schauplatz wurde im nächsten Jahr auch noch mal für die Der Kommissar-Folge Schrei vor dem Fenster genutzt.

Gut gefällt mir auch der Auftritt von Senta Berger als Barbesitzerin Susanne Stefan und ihre Performance des Songs Vergiß mich, wenn du kannst.

Der spätere Seewolf Raimund Harmstorf spielt die Rolle der rechten Hand von Friedrich Joloff, der wieder mal auf seine einzigartige Weise einen zwielichtigen Geschäftsmann darstellt, der Manfred Krupka einige Male rettet, aber wie in Der Tod läuft hinterher seine eigenen selbstsüchtigen Ziele verfolgt. Es gibt viele Motive, die sich bei Reinecker immer wiederholen.

Auch Paul Albert Krumm sehe ich gerne, der oft zwielichtige, nervöse und psychisch labile Typen spielte und hier als Hiebler, einer von Babecks Handlangern, auftritt.

Im dritten Teil Tödliche Geschäfte kristallisiert sich allmählich heraus, was hinter den ganzen Verbrechen steckt. Herausragend finde ich Curd Jürgens als Mann im Rollstuhl und Charles Regnier als Kaminsky. Vieles deutet darauf hin, dass der Mann im Rollstuhl Babeck ist. Selbstgefällig schwadroniert er gegenüber Krupka von seiner Weltanschauung: „Hier gelten die Maßstäbe, die ich setze. Das ist der höchste Luxus, junger Mann, Maßstäbe setzen für andere.“

Auch Charles Regnier kann wunderbar gebildete Männer spielen, die scheinbar kultiviert und umgänglich, aber gleichzeitig sehr überheblich sind. Es ist ein gut gemachtes Finale, wie Manfred Krupka die Geschäftemacher um Babeck in die Enge treibt und zum Nachdenken zwingt, wie sie sich vielleicht doch noch retten können ...

Hier zeigt sich schon ein für Reinecker typisches Handlungsmotiv, das sich bei Der Kommissar immer weiter fortgesetzt hat und insbesondere in den letzten Derrick-Jahren fast penetrant ausgewalzt wurde. Der Kontrast zwischen gewissenlosen Schurken und ihren unschuldigen Opfern und ein Held (hier Krupka, zum Schluß Derrick), der der Moral und der Gerechtigkeit am Ende zum Sieg verhilft. Reinecker war während der Nazi-Zeit in mehreren Bereichen der Propaganda tätig. Vielleicht war es ihm ein Anliegen, in seinen Geschichten vieles wieder gut werden zu lassen.

Spoiler  :
Angeblich war Curd Jürgens als Babeck vorgesehen gewesen, aber nach einem Unfall war er nicht so beweglich, so dass Charles Regnier als Babecks „rechte Hand“ hinterher tatsächlich Babeck war. So ganz verstehen kann ich die Argumentation nicht, denn auch im Rollstuhl ist Jürgens als angeblicher Babeck aktiv und die Verletzung wäre überhaupt kein Hindernis gewesen, den Drahtzieher allen Übels zu spielen.

Trotzdem ist der Handlungstwist reizvoll, dass Kaminsky der wirkliche Babeck und der Mann im Rollstuhl nur ein eitler Schauspieler ist, der für viel Geld die Rolle des Verbrecherkönigs spielt, während Kaminsky im Hintergrund bleibt.

Gut gefällt mir auch das Ende von Kaminsky, der gleichzeitig der Geliebte von Susanne Stefan (Senta Berger) ist, der Tochter des Schauspielers. Als Lösung für das von Krupka verursachte Problem kommen Kaminsky und die anderen Geschäftemacher auf die Idee, dass „Babeck“ durch Selbstmord sterben und die ganze Angelegenheit damit erledigt sein soll.

Als Susanne ihren toten Vater sieht, den sie zwar nicht mochte, ist sie doch betroffen. Kaminsky, ganz der lediglich in Geld denkende Geschäftsmann sagt nur „Ach, Susanne ...“ Typisch Mann. zwinkern  Susanne sieht das allerdings etwas emotionaler, nimmt die Pistole aus der Hand ihres toten Vaters und erschießt Kaminsky. Typisch Frau.  zwinkern Krupka weiß von den letzten Ereignissen nichts und hält den Mann im Rollstuhl weiter für Babeck, aber der Zuschauer weiß: Die Welt ist wieder in Ordnung. stolz 









« Letzte Änderung: 31. Dezember 2023, 21:27:27 von The Saint » Gespeichert
Merry Pason
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« Antworten #2 am: 02. Januar 2024, 01:35:01 »

Zu "Der Tod läuft hinterher":

Oje, "die Flickenschildt" -  Kindheitstrauma- Vor der habe ich mich als Kind immer gefürchtet. Die hatte immer so eine "Hexenstimme" .    totlachen
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« Antworten #3 am: 02. Januar 2024, 08:16:43 »

Die wäre dann ja die "ideale" Stiefmutter gewesen ...  Schockiert
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Merry Pason
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« Antworten #4 am: 02. Januar 2024, 11:02:18 »

Die wäre dann ja die "ideale" Stiefmutter gewesen ...  Schockiert

Ja, genau.  Wie gesagt, mir hat's immer vor ihr "gegruselt", sie hatte auch immer so etwas "herrisches" an sich, kann's nicht beschreiben (zumindest als sie im "Großmutter Alter" war, vorher kann ich nicht so beurteilen.  Sie hat ja auch in mehreren Edgar Wallace Filmen mitgespielt, auch da immer diese "dunkle Aura".  Vielleicht war sie ja privat ganz sympathisch, ich weiß es nicht....aber kann's mir auch, ehrlich gesagt, nicht so recht vorstellen.

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« Antworten #5 am: 02. Januar 2024, 13:13:33 »

Es mag Schauspieler und Schauspielerinnen geben, die sehr wandlungsfähig sind, aber ich glaube, dass viele einiges von ihrer Persönlichkeit in ihre Rollen miteinbringen. Z.B. hat Jack Lord als Steve McGarrett in Hawaii Fünf-Null so gut wie keinen Humor, ist überwiegend ernst und konzentriert und auch als Privatmann war er wohl nicht als Komiker unterwegs.  zwinkern Tony Curtis, in Die "2" für jeden Blödsinn zu haben, soll auch privat ein bißchen "crazy" gewesen sein.   Happy
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #6 am: 02. Januar 2024, 22:28:16 »

Zu "Der Tod läuft hinterher" haben wir ja auch, genau wie bei "11 Uhr 20" einen Forenthread Happy

Der Tod läuft hinterher

11 Uhr 20
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« Antworten #7 am: 10. Januar 2024, 20:19:14 »

Der dritte und letzte Straßenfeger von Herbert Reinecker war 11 Uhr 20, lief erstmalig in den ersten Januartagen 1970, wurde als großes Fernseh-Ereignis angekündigt und hatte mich als Kind entsprechend beeindruckt. Die Story ist diesmal fast mehr Abenteuer-Geschichte als Krimi und wieder gespickt voller damals sehr bekannter Fernsehstars. Wie in Der Tod läuft hinterher spielt "Blacky" Fuchsberger als Thomas Wassem die Hauptrolle und erneut einen Ingenieur  Happy, der es mit den bösesten Buben aufnehmen kann.

Mit 10 Jahren hatte ich den Film zum ersten Mal gesehen und viele Jahre die "schreckliche" Szene in Erinnerung, als im zweiten Teil der Lastwagenfahrer Lassowski (Vadim Glowna), hilfsbereit und einziger Verbündeter Thomas Wassems, bei einem nächtlichen Hinterhalt in der Wüste durch einen Kopfschuss getötet wird.  Schockiert

In den 80ern hatte ich den Straßenfeger noch zweimal gesehen und fand ihn diesmal ganz ok, aber nicht so toll, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Beim vierten Anlauf 2006 war ich dagegen wieder sehr beeindruckt und seitdem ist 11 Uhr 20 einer meiner Lieblingsfilme. Die Handlung spielt in der Türkei und in Tunesien und ich bin im nachhinein überrascht, wieviel Mühe man sich damals gemacht hat, Landschaft und Kultur der Länder einzufangen.

Hinzu kommt das ganze Ensemble toller Schauspieler. Besonders in Erinnerung ist mir Götz George, der in seiner typischen Art einen geldgierigen und unberechenbaren weiteren Ingenieur spielt. Geldgier ist das zentrale Thema des Films und bis auf Thomas Wassem versucht jeder, an dem "ganz großen Geschäft" zu verdienen. Werner Bruhns (die deutsche Synchronstimme von Mannix in den ersten 3 ARD-Staffeln) als scheinbar kultivierter Geschäftsmann Minotti, Christiane Krüger (überwiegend im Bikini oder in ultrakurzen Miniröcken in Szene gesetzt) als seine Tochter Andrea, Anthony Steel als mal Wassem rettender Barbesitzer Carlsson, der aber bedenkenlos über Leichen geht und auch Friedrich Joloff ist wie in den beiden anderen Reinecker-Straßenfegern wieder gewohnt undurchsichtig dabei.  zwinkern

Ein Highlight des Films ist für mich jedes Mal, wenn Esther Ofarim als Miriam im dritten Teil den Song Black is the colour of my true love's hair singt. Es klingt so schön sehnsuchtsvoll und passt zu den Menschen in diesem Film, deren Träume ewig Träume bleiben.

https://www.youtube.com/watch?v=dPyp0d2elyY

Einerseits ist 11 Uhr 20 ein harter Krimi, andererseits hinterläßt er bei mir immer eine leicht melancholische Grundstimmung. Die handelnden Personen sind fast alle Gauner, Glücksritter oder hart arbeitende Männer, die die Chance wittern, durch ein außergewöhnliches Geschäft schnell reich zu werden und am Ende hat keiner etwas davon.

Wie bei vielen besonders angekündigten Fernsehproduktionen war auch diesmal die Zuschauerreaktion extrem meckerig. In der HörZu bemühten sich zwei Redakteure, möglichst ironisch-ätzende Kommentare zu schreiben und auch die Leserbriefe ließen kein gutes Haar an dem Dreiteiler: "Das ganze Spiel ist haarsträubender Unsinn und bar jeder Logik." Naja, inzwischen sind 50 Jahre vergangen und wir haben ganz andere Sorgen ...  laut lachen

Jedenfalls kann man sich 11 Uhr 20 auf Youtube oder sonstwo ansehen und selbst entscheiden, ob der Film ein kleines Kunstwerk oder Mist ist.  zwinkern

Spoiler  :
Der Böse, der Thomas Wassems Frau (Gila von Weitershausen auch in superkurzem Mini) umgebracht hat, war Werner Bruhns als Geschäftsmann Minotti. Im Gegensatz zu den Schurken in Der Tod läuft hinterher und Babeck überlebt er das Ende. In der Roman-Veröffentlichung von Herbert Reinecker kommt Minotti allerdings nicht so gut davon. Darin wird er zum Schluß von Thomas Wassem aus Rache erschossen. Aus die Maus ...  Hinterlistig








« Letzte Änderung: 10. Januar 2024, 21:13:10 von The Saint » Gespeichert
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« Antworten #8 am: 10. Januar 2024, 20:52:14 »

"11 Uhr 20" gehört seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsfilmen / Mehrteilern.Schaue ich heute noch immer wieder gern, zuletzt im letzten Jahr wieder gesehen Happy
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