Haben mir den Film anlässlich meines großes Burt-Reynolds-Rewatch eben gerade wieder angesehen. Ich finde den Film einfach klasse. Herrlicher Action-Cop-Film, der das Milieu hervorragend einfängt. Gut gemacht auch das Revier des Sittendezernats, welches im gleichen Haus wie das Morddezernat und das Drogendezernat unterbebracht ist - nur unten im keller. Wähernd es auf den anderen beiden dezernaten sauber und fast schon luxuriös zugeht, merkt man, wenn man die Treppen hinabsteigt, dass es bei der Sitte weniger edel zugeht. Es ist dunkel, muffig, schmutzig - und man fühlr sich irgendwie gleich in die 70ger Jahre zurückversetzt. Ein Abstieg für Sharky, nachdem ein Kollege ihm einen Undercoverauftrag versaut hat, der daraufhin vollends aus dem Ruder lief. Und trotzdem sind die Kollegen bei der Sitte allemal sympathischer. Das spiegelt sich alleine im cast wieder. Lauter Schauspieler, mit denen Reynolds schon zuvor und auch später gerne zusammengearbeitet hatte: Brian Keith, Charles Durning, Bernie Casey, Richard Libertini. Ohne Zweifel.....Reynolds beste Regiearbeit und es ist wirklich traurig, dass der Film nicht mehr Anerkennung in den Nominierungen fand. Earl Holliman als korrupter Politiker ist ebenso toll besetzt wie Vittorio Gassman als Oberbösewicht und der stets brillante Henry Silva alsdessen Bruder und mordlustiger Psychopath.
Ebenfalls eine Augenweide war Rachel Ward - alleine die Striptease-Szenen , die sie vor Gassman aufführte, waren atemberaubend! Schon fast merkwürdig, dass Reynolds für die Rolle nicht Sally Field holte - aber ich glaube, zu der Zeit lief schon der schmutzige Scheidungskrieg zwischen beiden. Aber Rachel Ward machte ihre Sache mehr als gut - nie sah sie sexier aus als in diesem Film!
Der Film überzeugt durch eine durch und durch glaubhafte Cop-Story, mit guter Action und klasse Thrill. Richard Libertini war auch sehr klasse als "Cop wider Willen". Schade, dass er sterben mußte....hatte mir besonders für seine Frau und seiner kleinen Tochter leidgetan
Auch, als Brian Keith kurz vor Ende von Silva erschossen wurde....ein schlimmer Moment
Einzigst etwas negativ fand ich das Ende des Films. Man hätte den Film noch 2-3 Minuten mehr geben müssen. So erfährt man nicht, ob bernie Casey es als letztes Teammitglied von Reynolds auch noch überlebt hatte - oder nicht. Immerhin hatte ihgn Silva ja 3 Kugeln reingejagt, davon eine in den Bauch, was normalerweise ja leicht tödlich ist. Man erfährt es aber nicht. Die letzte Casey-Szene lebte er so gerade eben noch. Zudem hätte ich auch gerne gewusst, wie es mit Reynolds und Ward weitergegangen wäre....eine kleine kurze Szene wäre schön gewesen.
Charles Durning als Chef des Sittendezernats war auch klasse.....wie er seine Jungs anstachelte und mit cholerischer Mine zur Sau machte, war schon super. Erstaunlich nur, wie dünn Durning da noch war. Wenn man ihn 3 Jahre später in "Sie nannten ihn Stick" gesehen hatte....da brachte er sehr viel mehr auf die Waage!
Reynolds wurde von Manfred Seipold synchronisiert. ich finde, Seipold passt neben Langer und Brückner am besten zu Reynolds.
Der Kauf der BluRay war ein voller Erfolg, was Bild und Tonqualität angeht. Zum ersten Mal konnte ich den Film in perfekter Qualität geniessen - vorher hatte ich ihn nur als VHS Kaufcassette, den ich mir auf DVD überspielt hatte. Schade nur, dass es bis auf den US Kinotrailer keinerlei Bonusmaterial gab.
Ein durch und durch supertoller Film, bei dem ich jetzt meine letzte Wertung von vor 3 Jahren sogar noch um einen weiteren Stern erhöhe: