Ich glaube nicht, dass das damals wegen der Kosten entschieden ist.
Ich bin mir sogar sicher, dass die Kosten ausschlaggebend dafür waren. Eine Vollsynchronisation ist nun einmal deutlich teurer als ein paar Untertitel. In den Niederlanden erreicht man aber deutlich weniger Zuschauer als in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Japan... Die Kosten für eine Synchronisation müssen ja wieder reinkommen, und der Sprecher einer niederländischen Synchronfassung wird sich wohl kaum mit einer deutlich geringeren Gage zufrieden geben als sein deutscher oder französischer Kollege. Daher verzichtet man auf eine Synchronisation.
Ich hatte schon Gelegenheit, niederländisches Fernsehen zu begutachten. Meine Fresse, war das schlecht! Etwa ein Drittel des Bildes wurde mit Untertiteln vollgepflastert, oben gab es links und rechts Dauereinblendungen, und wenn im Original Einblendungen waren, wurden die niederländischen Untertitel trotzdem im unteren Drittel des Bildes reingeklatscht, wodurch man bei neueren US-Serien nicht einmal die Namen der Darsteller lesen kann, wenn während der Einblendung gerade gesprochen wird. Dadurch entfällt auch das Argument, die Niederländer würden ihren Zuschauern das Original belassen. (Zu Stummfilmzeiten wurden übrigens generell die Zwischentitel ausgetauscht. Die Niederländer bekamen also grundsätzlich Zwischentitel in niederländischer Sprache und hatten keine Möglichkeit, die Originaltexte zu lesen. Ich hatte schon einmal die Gelegenheit, eine belgische Kopie eines alten DICK & DOOF-Stummfilmes zu sehen. Die englischen Zwischentitel wurden durch zweisprachige (oben flämisch, unten französisch) ersetzt.
Mit Einführung der Zweikanaltontechnik hätte man, wenn es nicht um die Kosten gegangen wäre, auf die generelle Untertitelung im TV verzichten können. (In der Schweiz wird dies tatsächlich sehr oft so gehandhabt.)