Der Baron / The Baron (UK, 1965/66)

[The Saint]

Mit der 16. Folge The Island wird Storm Warning fortgesetzt. 1966 war die ganze Welt im James Bond / Sean Connery Fieber und überall sprossen Agentenserien wie Unkraut aus dem Boden und alle möglichen Sendungen und Serien bekamen Agentenstorys, die oft kindisch waren und dann dem Publikum als "Parodien" scheinbar künstlerisch verkauft wurden. Nur Das Wort zum Sonntag und die Mainzelmännchen blieben glaube ich von dem Agentenfieber verschont. 

Die Baron-Macher hatte es aber voll erwischt. John Mannering, eigentlich braver Antiquitätenhändler mit Hang zum Detektivspielen, durchkreuzt hier mal eben die Pläne einer feindlichen Agententruppe, verhindert die Kaperung einer Raumkapsel und liefert sich auf einem Frachter und einer einsamen Insel solange Kämpfe, bis irgendwann die Navy eintrifft und die bösen Buben einsammelt. Klar ...  Als Kind hätte ich die ganze Action wahrscheinlich toll gefunden. Ich habe diese Folge aber erst mit Anfang 50 gesehen und fand sie ziemlich banane. Hätte man dem Baron bei diesem Abenteuer Donald Duck zur Unterstützung mitgegeben, würde die Geschichte vielleicht noch halbwegs realistisch wirken 

[The Saint]

Nachdem der Baron in der letzten Episode die halbe Welt gerettet hat (ein Rest musste ja noch für James Bond zum Retten bleiben  ), hat er in der 17. Folge Time To Kill erstmal Erholungspause, geht auf Geschäftsreise und taucht erst im letzten Drittel wieder auf. Dafür kommen diesmal die Fans seiner Assistentin Cordelia (Sue Lloyd) auf ihre Kosten. In Spanien gerät sie an mörderische Mitmenschen, wird aber zum Schluss von ihrem Chef im letzten Moment vor dem radioaktiven Strahlentod gerettet.

[The Saint]

In der 18. Folge A Memory Of Evil bekommen es der Baron und Cordelia mit besonders hinterhältigen Bösewichten zu tun.

[The Saint]

Die 19. Folge Ein gewagtes Spiel / You Can't Win Them All ist wieder ein schöner Krimi im klassischen ITC-Stil, in dem der Baron sich mit seinem Gegenspieler ein Poker-Duell liefert.

[The Saint]

Die meisten Folgen der zweiten Staffelhälfte spielen überwiegend in England  bzw. Europa und finde ich krimimässig ansprechender als die vielen Abenteuer und Agenten-Geschichten der ersten Hälfte. In der 20. Folge The High Terrace durchkreuzt der Baron die finsteren Pläne eines Sektenführers.

[The Saint]

Die 21. Folge Die sieben Augen der Nacht / The Seven Eyes Of Night hat eine überraschende Auflösung. Außerdem spielt "Sherlock Holmes" Jeremy Brett einen bösen Buben.

[The Saint]

Die 22. Folge Night Of The Hunter ist wieder mehr Abenteuergeschichte als Krimi. Ich finde sie aber trotzdem recht gut gelungen. Ich sehe auch immer gerne den markanten Gaststar Walter Gotell, den meisten wahrscheinlich bekannt als Chief Constable Arthur Cullen in Task Force Police oder General Gogol in einigen James Bond Filmen.

[The Saint]

In der 23. Folge Eine kostbare Beute / The Edge Of Fear spielt der schwergewichtige Willoughby Goddard einen bizarren Kunstfreund, der die geraubte Mona Lisa kaufen will. Insbesondere die Schlussszene, in der der Baron die Räuber austrickst, finde ich stimmungsvoll und gefällt mir gut.

[The Saint]

Die 24. Folge Long Ago And Far Away ist wieder mehr Abenteuer-Story.

[The Saint]

Da ich in Krimis eine Vorliebe für alte Schlösser und düstere Landhäuser habe, gehört die 25. Folge Ein unheimliches Haus / So Dark The Night natürlich zu meinen Favoriten 

[The Saint]

Die 26. Folge Ein langer Tag im Süden / The Long, Long Day hat nicht viel mit dem Thema der Serie zu tun, ist aber recht bleihaltig und kurzweilig. 

[The Saint]

In der 27. Folge Roundabout ist die gebürtige Australierin Annette Andre wie immer nett anzusehen, als Mitarbeiterin einer Spezialeinheit gegen Drogengangster wirkt sie auf mich aber etwas zu niedlich. 

[The Saint]

Als der Baron in der 28. Folge Der Krönungsring / The Man Outside den Tod eines Vermittlers aufklären will, der für ihn einen wertvollen Ring erworben hat, stößt er unvermittelt in ein Wespennest und auf skrupellose amerikanische Gangster.

[The Saint]

Die 29. Folge Das Corelli-Schwert / Countdown war 1967 die Abschlussfolge der Serie in Deutschland und gehört zu meinen Lieblings-Episoden. Ungewöhnliche bis unheimliche Schauplätze, ein verschollenes Schwert mit dunkler Vorgeschichte und "Equalizer" Edward Woodward als rücksichtsloser Antiquitätenhändler sind die Highlights. Als Kind hatte ich die Serie nie gesehen, sondern kannte nur die Programmankündigungen. Die Storys um besondere Kunstgegenstände hatten für mich immer etwas Geheimnisvolles, reizten meine Phantasie und genau diese Folgen sehe ich auch heute noch am liebsten.

[The Saint]

Mit der 30. und letzten Folge Abenteuer in Rom / Farewell To Yesterday endet der Rückblick auf die Baron-Folgen. ITC-Produktionen hatten alle eine ähnliche Machart und auch häufig wiederkehrende Themen und Handlungsbestandteile, so dass ich ITC-Filme wahrscheinlich "blind" erkennen könnte. In dieser Episode klettert der Baron außen an einem fahrenden Zug entlang, um einer natürlich jungen und hübschen Dame zu helfen, die in einem anderen Abteil in Gefahr ist. Ein paar Jahre vorher hatte Roger Moore in der Saint-Episode The Rhine Maiden genau das gleiche getan ...